Wir wechseln die Inseln

Fuerteventura verabschiedet sich mit einem wunderschönen ‚HALO‘ über ‚Playa La Caleta‘

Der ursprüngliche Plan sah vor nach Fuerteventura zunächst Gran Canaria und im Anschluß Teneriffa zu besuchen. Uns läuft jedoch die Zeit davon, wir haben nur noch vier Wochen Zeit bis uns die Fähre von Teneriffa zurück auf’s Spanische Festland bringt und zwei Inseln dieses Ausmaßes können wir stressfrei nicht mehr bewältigen. Also muss eine Planänderung her: Wir lassen Gran Canaria sausen und fahren direkt nach Teneriffa.
Wir buchen also eine Fährfahrt für uns und unsere Grille von Puerto del Rosario nach Santa Cruz de Tenerife. Wir schiffen um 10:00Uhr in Puerto del Rosario ein und haben einen Zwischenstop in Las Palmas de Gran Canaria, wo wir die Fähre verlassen müssen und dem Fahrplan nach sofort auf die nächste Schnell-Fähre Richtung Teneriffa einschiffen sollten, jedoch ist die Kapazität für hohe Fahrzeuge auf dieser Fähre ausgeschöpft und man lässt uns nicht mit. Wir warten geduldig weitere zwei Stunden und beobachten das rege Treiben an dem gewaltigen Fährhafen von Las Palmas, wo 6 große Fährschiffe zeitgleich abgefertigt werden können; eine logistische Meisterleistung, wie wir finden. Wir schiffen sodann auf einer Bummelfähre ein und erreichen Santa Cruz de Tenerife kurz vor Mitternacht.

Ausfahrt aus Puerto del Rosario, Fuerteventura

Wir fahren heute nur noch bis ‚Sán Christóbal de La Laguna‘, eine Stadt nördlich von S.C. de Tenerife am Fuße des Anaga-Gebirges, wo Andi gerne eine schöne Rad-Tour machen möchte.

Casa Alvarado-Bracamonte, seit 1624 Amtssitz des Gouverneurs, Bürgermeisters und des Oberkommandierenden der Inseln Teneriffa und La Palma. Nach mehreren Verkäufen erwarb die Stadt das Gebäude im Jahr 1976 und stellte das Haus 1981 unter Denkmalschutz. Das Gebäude beherbergt heute einen Teil der Verwaltung.
Plaza del Adelantado

In ‚La Laguna‘ haben wir 15 Grad und Nieselregen. Radfahren bei diesem Wetter macht keine große Freude. Wir genießen das Wetter dennoch, nach all dem Wind, Staub und Sand der letzten Wochen. Wir erfreuen uns an allem was grünt und wächst und auch an dem kühlen Nass von oben.

In ‚La Laguna‘ ist am nächsten Tag Markt, das lassen wir uns natürlich nicht entgehen.

Eine wunderbare Auswahl an Gemüse und Obst
Hülsenfrüchte, sehr beliebt in der kanarischen Küche
Eine ganze Ziege und vier Kaninchen, aus der hiesigen Küche nicht wegzudenken
Gewürze
Daran ist Andi dann doch nicht vorbeigekommen. Rote Bananen, schmecken etwas anders, aber doch irgendwie wie Bananen.

Das Wetter trübt sich ein, an Radfahren ist noch immer nicht zu denken, wir bummeln also durch die Stadt und genießen das ‚etwas andere‘ Wetter.

Ein Schuhgeschäft der anderen Art, die Schuhe sind ausnahmslos handgenäht, aus Recyclingmaterial, die Sohlen aus alten Autoreifen. Großartig!
Palacio de Nava, an der Plaza del Adelantado. Es zeigt den kanarischen Baustil und wurde 1976 zum denkmalgeschützten Kulturgut erklärt, obwohl einige Innenbereiche als baufällig erachtet werden.
das Kloster ‚Santa Catalina‘
Kirchentür des Klosters ‚Santa Catalina‘
Casa De La Alhóndiga, erbaut Anfang des 18. Jahrhunderts. Im Laufe seiner Geschichte wurde es unter anderem als Theater, Weizenausgabestelle, Lager der Inselregierung, Gefängnis, Schule und Gericht genutzt. Heute werden die Räumlichkeiten von der Stadtverwaltung genutzt.
Catedral de La Laguna
Kirche und ehemaliges Kloster ‚San Augustin‘
das Mineralwasser kommt hier Vom Teide, nur mit der Orthographie und der Grammatik hapert es noch etwas!

Casa Winter / Playa de Cofete

Um die Nordküste der Halbinsel Jandía zu erreichen, muß man eine spektakuläre Fahrt über die Berge auf sich nehmen, ein Schotterweg ohne Leitplanken oder sonstige Begrenzungen an der steilen Hangseite, nicht breiter als eine Wagenbreite, sehr steil und kurvig.


Dennoch: Diese Fahrten treiben Andi den Spaß in die Backen und Heike den Blutdruck nach oben, da müssen wir dann wohl oder übel durch.
Am Ende des Weges erwartet uns ein Strand der anderen Art, wilde Brandung, 50 m breit, 13 km lang und einsam, einfach nur großartig.

Der Held der Strasse
…. und auch sie überlebte!
Friedhof von Cofete, der Eingang
Friedhof von Cofete, Rückseite
Gräber

Ca 2,5km oberhalb des Strandes liegt die Villa Winter (Casa Winter) um die sich die merkwürdigsten Geschichten und Mysterien ranken.
Gebaut wurde sie 1936 von Gustav Winter, einem deutschen Ingenieur, der seit 1915 in Spanien an verschiedenen Projekten am Festland, auf Gran Canaria und schließlich auf Fuerteventura beteiligt war. Die gängigen Spekulationen über Casa Winter sind:

  • Errichtung eines geheimen U-Boot-Hafens während des Zweiten Weltkrieges
  • Vorübergehende Unterbringung und Schutz in Bunkern von Nazigrößen und deren Transport nach Südamerika, auf den Rattenlinien, in der Endphase des Zweiten Weltkrieges und in der frühen Nachkriegszeit

Auch der kleine am Strand liegende Friedhof wird mit dem Bau der Villa und dem damaligen militärischen Sperrgebiet auf der Halbinsel in Verbindung gebracht.
Alle seriösen Recherchen deutscher und spanischer Journalisten haben keine dieser variantenreichen Spekulationen beweisen oder aber widerlegen können. Angaben Winters in einem 1971, kurz vor seinem Tod, der Illustrierten „Stern“ gegebenen Interview nähren jedoch seither die Spekulationen: darin gab er als Erbauungszeitpunkt der Villa das Jahr 1958 an. Als Begründung der extrem abgelegenen und schlecht erreichbaren Lage führte er an, ein Naturliebhaber zu sein. Auch seine Bestrebungen, eine Tomatenplantage errichten zu wollen, erscheinen aufgrund der Unwirtlichkeit der Gegend und des natürlichen Wassermangels zumindest fragwürdig. Keine Erklärung wurde für das etwa 12 km westlich gelegene Flugfeld gefunden.

Villa Winter, man kann sie auch besichtigen, die heutigen Besitzer haben ein kleines privates Museum eingerichtet, leider war es bei unserem Besuch geschlossen.

Der Süden / Halbinsel Jandía

Will man die südliche Halbinsel Fuerteventuras und den ‚Parque Natural Jandía‘ besuchen, muß man zunächst die Touristenorte ‚Costa Calma‘ und ‚Morro Jable‘ durchqueren. ‚Costa Calma‘, ein seelenloser Ort, der auf Massenabfertigung ausgerichtet ist. Hier hat zu allem Übel nicht einmal unsere Kamera verwertbare Fotos geliefert, jedoch fanden wir lauter deutsche Produkte im Supermarkt, die wir auf der gesamten Reise in keinem einzigen Supermarkt sonst fanden. Pumpernickel, Sauerkraut, Laugenbrezel, Teewurst, Leberwurst, um nur einige zu nennen. Nicht, daß wir welche davon hätten kaufen wollen, sie haben sich uns einfach so in den Weg gestellt.
‚Morro Jable‘ zeigt sich ebenso groß, auch sehr touristisch, aber fein, elegant und ansehnlich.
Fast freuen wir uns über das viele Grün, die zahlreichen Palmen am Wegesrand, begrünte Rasenflächen vor den Hotels, bunte blühende Gärten und vieles mehr, was unser Wüsten-gestresstes Auge sehr erfreut. Allein der Gedanke, dass auch hier jedes Fleckchen Erde künstliche Bewässerung benötigt, und das gesamte Wasser auf Fuerteventura aus (noch) energetisch fragwürdigen, weil mit fossilen Brennstoffen betriebenen Entsalzungsanlagen stammt, läßt uns etwas nachdenklich weiterziehen.

Morro Jable Strandpromenade
Morro Jable Osten
Morro Jable, Hotelanlagen und Boutiquen
Der Leuchtturm von Morro Jable

Wir erreichen das Ende der Insel and dessen Spitze ein weiterer Leuchtturm
‚Faro Punta de Jandía‘ steht, den man zwar besichtigen, aber leider nicht besteigen kann.

Leuchtturm ‚Faro Punta de Jandía‘
Leuchtturm ‚Faro Punta de Jandía‘
Fuerteventura ist nun einmal eine Wüste, kein Wasser, keine Vegetation. Fährt man in die Wüste, sollte man kein Grün erwarten!

Andi hat unterdessen recherchiert, daß in ‚Punta di Jandía‘ die beste und traditionellste Fischsuppe der Insel zubereitet wird, also gibt es für Andi heute Fischsuppe zum Frühstück. Guten Appetit!

Suppe mit wirklich viel Fisch, die Brühe war lecker, bei der braunen Paste handelt es sich um Gofio, ein Getreidebrei, ehemals das Hauptnahrungsmittel auf den Kanarischen Inseln.
Dieser Kollege steht dort und schaut sich, stoisch wie ein Esel, den Sonnenaufgang an.

Die Piratenhöhlen von Ajuy

Wir folgen dem Flusslauf, oder besser dem Flussbett von Barranco de la Peña, der theoretisch in Ajuy in den Atlantik mündet, wenn er denn mal Wasser führte.
Ajuy präsentiert sich uns entspannt und freundlich, viele sehr schöne Fischlokale, der kleine schwarze Strand und die Piratenhöhlen haben uns beeindruckt.
Die Flussmündung ist hier als großer Parkplatz ausgewiesen und wird nur bei Regen in den Bergen gelegentlich geschlossen, wie oft das passiert entzieht sich jedoch unserer Kenntnis.

Willkommen in Ajuy
Der schwarze Strand in der Abendsonne
Impressionen am Morgen
Auf dem Weg zu den Piratenhöhlen kommt man an diesen historischen Leuchtfeuern vorbei. Hier wurde von oben brennbares Material, meist Gestrüpp in die Löcher verfüllt und bei einbrechender Dunkelheit angezündet. Die Feuer brannten dann während der Nacht und waren auf See weit sichtbar.
auf dem Weg zu den Piratenhöhlen
der Eingang zu den Höhlen
die große Höhle mittig, eine weitere ist durch einen schmalen Gang links erreichbar.
…heute gab es mal was zu essen…..
Sonnenuntergang über den Klippen

Barranco de las Peñitas

Der Barranco de las Peñitas, das Palmental, ist Teil eines der mächtigsten Wasserläufe von Fuerteventura. Eine kurze Wanderung vom Parkplatz zum Staudamm Presa de las Peñitas führt uns durch eine Schlucht, vorbei an der winzigen Kapelle ‚Iglesia de Nuestra Señora de la Peña‘ bis hoch zum Staudamm. Dieser Damm wurde bereits in den 30er Jahren errichtet, er verlandete jedoch recht schnell und wurde im Laufe der Jahre noch zweimal erhöht, was jedoch nicht zum Erfolg führte. Immer wieder verlandete der Stausee, in Folge dessen man das Vorhaben letztendlich aufgab.

Von Betancuria kommend müssen wir zunächst Berge überwinden, die Strassen winden sich eindrucksvoll über die Bergkämme, wir sind froh, daß heute wenig Gegenverkehr herrscht.

Bisweilen kann man auch schon von weitem sehen, ob jemand entgegen kommt.

Nahe des Parkplatzes zu der kleinen Wanderung treffen wir auf eine Kolonie von Streifenhörnchen.
Sie sind so zahlreich, daß man aufpassen muss nicht einem von ihnen versehentlich auf den Schwanz zu treten. Augenscheinlich sind sie sehr auf Touristen fixiert, denn kaum macht man eine kleine Pause, schon stehen sie vor einem und betteln, das ist so putzig, da kann man kaum widerstehen.

Dieser Kollege begleitet Heike eine Weile auf Schritt und Tritt.
Die Wanderung ist zwar kurz, aber sehr kraftzehrend. Der Weg führt über große Felsblöcke und -stufen. Jeder Schritt muss bedacht sein.
stetig bergan.
Es geht vorbei an der winzigen Kapelle ‚Iglesia de Nuestra Señora de la Peña‘
‚Iglesia de Nuestra Señora de la Peña‘
… die ein eindrückliches Interieur vorzuweisen hat.
… bis hoch zur Staumauer. Dahinter der verlandete Stausee.
Der Blick zurück auf die Schlucht

La Oliva / Betancuria

Wir besuchen das Landesinnere, genauer gesagt, die Örtchen La Oliva und Betancuria, die beide einst Inselhauptstädte waren.

La Oliva („Die Olive“), ein kleines Örtchen, mit etwa 1300 Einwohnern hat seinen Namen vermutlich von dem reichlichen Vorkommen des wilden Olivenbaums. Einige Jahre wurde Fuerteventura von La Oliva aus verwaltet. Diese Stellung verlor die Stadt jedoch 1860 an das heutige ‚Puerto del Rosario‘.

Montaña del Frontón
die Kirche von ‚La Oliva‘, der Turm aus Vulkanstein gebaut
‚Montaña Sagrada de Tindaya‘, der heilige Berg von Tindaya

Der letzte Vulkanausbruch auf Fuerteventura liegt bereits mehrere tausend Jahre zurück, die Lavafelder sind bereits sehr erodiert und auch teilweise versandet, das unterscheidet diese Landschaft zwar nicht entscheidend von der Lanzarotes, macht jedoch die meisten Gebiete zumindest zugänglich..

Eine Skulptur auf dem Weg über die Berge
auf dem Weg
Der Blick zurück zu ‚La Oliva‘
…und nach vorn zu Betancuria

Die Stadt Betancuria wurde 1404 unter anderem von dem Eroberer Jean de Béthencourt, dessen Namen sie trägt gegründet. Seitdem war sie Hauptstadt und Regierungszentrum der Insel. 1834 wurde Betancuria von Antigua abgelöst, die Gemeinde ist mit 789 Einwohnern heute die bevölkerungsschwächste der Insel. Touristen besuchen sie wegen ihrer reichen Vegetation.

Die Kirche von Betancuria
waren Romeo und Julia denn auch hier?
Das alte Franziskanerkloster, leider verlassen.
‚Monumento a la Locera Majorera‘ eine Hommage an die Töpfer-Frauen

Adiós Lanzarote, Hola Fuerteventura

Bevor wir Lanzarote verlassen wollen wir den laut Reiseführer schönsten Strand der Insel, wenn nicht sogar den schönsten aller Kanarischen Inseln, den ‚Playa de Papagayo‘ besuchen.
Ob er das hält, was der Reiseführer verspricht, können wir (noch) nicht beurteilen, denn so viele Strände haben wir noch nicht gesehen. Und die Wahrheit liegt auch hier, wie immer im Auge des Betrachters.
Wir stellen jedoch fest, daß Strandleben uns nicht sonderlich liegt, schnell wird uns langweilig und wir bewundern alle Touristen, die genüßlich stundenlang in der Sonne braten und sich nur gelegentlich vom Bauch auf den Rücken und manchmal auch wieder zurück drehen.

Playa de Papagayo
Playa de Papagayo
Playa de Papagayo

Wir verlassen Lanzarote in Playa Blanca über die Meerenge von Bocaina mit einer Fähre gleichen Namens und erreichen in 20 Minuten Corralejo auf Fuerteventura.

In Corralejo waschen wir Wäsche, besuchen ein öffentliches Schwimmbad mit heißen Duschen, Ver- und Entsorgen die Grille, befüllen unseren Kühlschrank und gönnen der Grille eine Hochdruckwäsche, um dem Sand und Staub von Fuerteventura Platz zu schaffen.
Wir verbringen ein paar Tage an den unterschiedlichsten weitläufigen Stränden im Norden, inmitten der Dünen, angekommen im Paradies für alle Arten von Surfsport, wo wir die außergewöhnlichen Fähigkeiten dieser Sportler bestaunen.

In den Dünen im Norden Fuerteventuras
Strand östlich von Majanicho
Kite-Surfer
Wing-Surfer und Wellenreiter
Die Wingsurfer werden mit ihren Foils sehr sehr schnell
Der Leuchtturm ‚Faro de Tostón‘
Popcorn haben wir auch gefunden, am Popcornstrand ‚Playa Blanca‘
Strand von ‚El Cotillo‘

Am nächsten Tag trifft uns ein Sandsturm, der Himmel bleibt den ganzen Tag trüb, die Sonne ist kaum sichtbar, es ist windig, sehr heiß und trocken. Und Sand überall, in jeder Ritze des Fahrzeugs und zwischen den Zähnen.
Dieses Wetterphänomen nennen die Kanaren ‚Calima‘; es entsteht bei stabilen Hochdrucklagen über der Sahara, wo große Mengen Saharasand in die Atmosphäre gelangt und mit dem starken Ostwind in Richtung der Inseln getragen wird.
Die Calima kann bisweilen so heftig ausfallen, dass der Flugverkehr auf den Inseln vorübergehend eingestellt werden muß.

Calima über Fuerteventura.

Timanfaya Nationalpark

Lanzarote ist zu drei Vierteln mit Lava bedeckt. Der heftigste Ausbruch dauerte sechs Jahre von 1730 bis 1736. Dabei waren 300 Krater von etwa 100 Vulkanen beteiligt. Im Timanfaya-Nationalpark kann man heute in einem Gebiet von etwa 30 Kilometern Umfang noch 32 Vulkankegel besichtigen. Die Besichtigung des Nationalparks kann nicht ohne weiteres auf eigene Faust erfolgen. In Spezialbussen werden die Besucher ausgehend vom Restaurant ‚El Diablo‘ auf abenteuerlichen Strassen durch den Park gefahren.
Von dem 350 Meter hoch gelegenen ‚Montaña Rajada‘ erhält man einen Überblick über den größten Teil des Timanfaya-Nationalparks. Das große Areal, das heute das Lavameer einnimmt, gehörte vor den Ausbrüchen zum fruchtbarsten Teil Lanzarotes. Nach der Katastrophe lagen acht Millionen Kubikmeter Lava dort, wo zuvor kleine Ortschaften und einzelne Gehöfte existiert hatten; insgesamt wurden etwa 420 Häuser zerstört. 

Sicht auf die Montañas del Fuego, die Feuerberge
Sicht von oben in eine Caldera
Eine weitere Caldera
ein Krater
‚Montaña Rajada‘
die Wüste von Timanfaya, hier herrschen Temperaturunterschiede Nag/Nacht von ca. 20 Grad C.
aufgetürmte Lava
hier hat sich eine Höhle aus Lavagestein gebildet

Am ‚Islote del Hilario‘ steht das runde von César Manrique entworfene Restaurant ‚El Diablo‘ („Der Teufel“) mit Kochstelle über einem heißen Erdloch und zahlreiche Demo-Stationen, die die Hitze unter der Erdoberfläche abbilden sollen. Das in ein Loch im Boden gestopfte, trockene Geäst geht sofort in Flammen auf. Bei einer weiteren Demonstration wird Wasser in ein senkrecht im Boden eingelassenes Rohr gegossen. Da die Temperatur wenige Meter unter der Erdoberfläche über 400 °C beträgt, entsteht eine explosionsartig empor schießende Dampffontäne. Westlich des Hauptkraters des ‚Montaña del Fuego‘ beträgt die Temperatur in 27 Metern Tiefe etwa 700 °C.

Das hineingegossene Wasser schießt einige Sekunden später als Dampffontäne empor.
Stopft man Reisig in dieses Loch, so geht es unmittelbar in Flammen auf.
Hier wird auf einem Erdloch ohne Kohle und weiteres Brennmaterial, nur mit der Hitze unter der Oberfläche gegrillt.
Da sind wir froh, daß wir zeitig angereist sind, nur zwei Stunden später fahren wir an einer nicht enden wollenden Autoschlange vorbei.
Andi sagt: der frühe Vogel fängt den Wurm.

El Golfo / Playa de Janubio

Wir übernachten etwas außerhalb des Küstenörtchens ‚El Golfo‘ direkt am Meer mit der tosenden Brandung. Die Südküste Lanzarotes präsentiert sich rauh und tosend. Die Straße von ‚El Golfo‘ zur ‚Salina de Janubio‘ ist dieser Tage wegen Unterspülung gesperrt. Andi wagt sich dennoch zu Fuß ein Stück hinein.

El Golfo, viele nette Fischlokale sind hier zu finden.
die Brandung tobt auch bei Ebbe.
beeindruckende Wellen rollen auf die Küste zu.
Die Brandung unterhöhlt langsam aber stetig das Lava-Gestein.
Die Wellen brechen an Land.
sie sind heute sicher bis zu fünf Metern hoch.
Die Brandung schafft Höhlen, Gänge und bizarre Felsformationen
ein Brandungs-Loch
Dort entstand ein Rundbogen-Durchgang.
Bizzarre Felsformationen entstehen
Eine unbeschreibliche Kraft
Der Olivin-Sucher im Lava-Feld, im Hintergrund die Saline de Janubio
der schwarze Strand ‚Playa de Janubio‘

Die Winzer von Lanzarote

Man kann es kaum glauben, aber auf Lanzarote wird einer der besten Weine Spaniens produziert, auch sind einige Winzer unter den zehn ältesten Winzern Spaniens zu finden.
Der Weinanbau ist aufwändig, jede Rebe wird einzeln in einer Grube von bis zu drei Metern Tiefe gepflanzt, diese wird gegen Nordost mit einer halbmondförmigen Mauer aus Vulkanstein geschützt. Das ganze Areal wird mit Picón, dem schwarzen Lavagranulat gemulcht. Die Bewirtschaftung erfolgt ausschließlich in Handarbeit, sowohl die Pflanzung, der Schnitt als auch die Ernte.
Der Ertrag ist dennoch sehr gering, die Qualität dafür sehr hoch, so auch die Preise.
Maßgeblich bauen hiesige Winzer den Malvasía-Vulcanico an, der zu einem weißen Wein, sehr trocken gekeltert wird. An diesem Wein kommt man auf Lanzarote augenscheinlich nicht vorbei.

Die Pflanz-Gruben der Winzer, hier wachsen jedoch auch Bananen und Zitrusfrüchte
Das Feld eines Winzers
Hier wird ein neuer Weinberg-angelegt, die Mauern sind schon errichtet, jetzt werden die Mulden ausgehoben.

Wir besuchen die Bodega ‚El Grifo‘, den ältesten Winzer auf Lanzarote; die Kellerei aber auch der Kakteengarten hat uns sehr beeindruckt. Die Preise im übrigen auch 😉

der ist echt, nicht aus Plastik!
der Garten
der Garten, die Kakteen messen sicher über drei Meter
und riesige Schwiegermutter-Sitze
einfach beeindruckend
Das Portfolio von ‚El Grifo‘, keine Flasche unter 25€
die alten Beton-Tanks, sie wurden inzwischen durch Edelstahltanks ersetzt.
…ob die Fässer wirklich schon so alt sind?
diese Flaschen könnten dessen ungeachtet wohl so alt sein……..