Nein, wir sind nicht mit der Grille nach Singapur gefahren, bei dieser Reise handelt es sich um eine profane Flugreise.
Wir fliegen non-stop mit Singapore Airlines in einem Airbus A380 in ca. 13 Stunden von Frankfurt nach Singapur. Der Flug ist sehr empfehlenswert, sehr guter Service und doch leiden wir unter Jetlag.
Unser Hotel empfängt uns mit einem Zimmer im 12. Stockwerk und einer grandiosen Aussicht.
Ein neuer Tag erwacht, der Jetlag ist (nahezu) überwunden. Wir nehmen uns für heute die Besichtigung von Chinatown vor.
Wir erreichen Chinatown fußläufig und passieren dabei einige Tempel. Die Tempel sind frei zugänglich. Wir beobachten einige Gläubige bei verschiedenen religiösen Ritualen, die uns völlig fremd sind. Eine Frau kniet vor einem der Altäre und schüttelt eine Hülse in der etliche Bambusstäbe stecken. Sie schüttelt und schüttelt solange bis ein einziges Stäbchen aus der Hülse fällt. Wie wir erfahren, gehen Buddhisten in einen Thai Tempel und befragen das Stäbchenorakel über die Zukunft. Dort betet man und bittet um Hilfe bei der Lösung von persönlichen Problemen.
Zuerst startet man mit einem Gebet.
Dann stellt man in Gedanken eine konkrete Frage zu einem Thema der persönlichen Zukunft.
Dann nimmt man den Bambusbehälter mit den durchnummerierten Bambusstäbchen und schüttelt den Behälter mit beiden Händen so lange bis ein Stäbchen herausfällt
Fallen beim Schütteln mehrere Stäbchen heraus, dann muss man von neuem beginnen und so lange schütteln bis nur ein Stäbchen herausfällt.
Das einzelne herausgeschüttelte Stäbchen hat eine Nummer.
In der Nähe der Stäbchen gibt es meistens ein kleines Regal mit den Weissagungen. Diese sind nach Nummern sortiert. Man nimmt sich die Weissagung mit der Nummer heraus, die der Nummer des herausgeschüttelten Stäbchens entspricht.
Die Weissagung gibt eine Antwort auf die gestellte Frage. Ist die Weissagung positiv, dann nimmt man den Zettel mit der Weissagung mit nach Hause.
Achtung nicht jede Weissagung ist positiv. Ist die Weissagung negativ, dann lässt man den Zettel mit der Weissagung im Regal und nimmt ihn nicht mit nach Hause.
Eine andere Frau schwenkt eine Art Papier-Dokumente und einen Stapel vergoldete Papiere über die Räucherstäbchen, geht danach zu einer Feuerstelle vor dem Tempel, wo sie diese in einem großen Ofen verbrennt, den wir Anfangs als überdimensionierten Grill identifiziert hatten. Es handelt sich dabei offensichtlich um „Höllengeld“, welches durch das Verbrennen den Verstorbenen im Jenseits ein gutes Leben ermöglichen soll.
Wir schlendern durch Chinatown und lassen die gegensätzliche Architektur von alt und neu, modern und traditionell, groß und winzig auf uns wirken.
In den Hawker-Centers, die zum Weltkultur-Erbe gehören, nehmen die Singapurer:Innen ihre Mahlzeiten ein. Auch wir finden dort etwas für unser leibliches Wohl. Die Auswahl fällt schwer, denn wir müssen uns aus sehr vielen traditionellen Küchen wie Chinesisch, Indisch, Thailändisch, Indonesisch, Japanisch, Malaiisch usw. entscheiden.
Wir besuchen die Einkaufsmeile Singapurs. Hier wird geshoppt bis der Arzt kommt.
Vor 35 Jahren, als Andi 3 Monate hier beruflich unterwegs war, war er in diesem Viertel untergebracht. Auch damals galt dieses Viertel schon als die Shopping-Mall Singapurs. Damals war Shopping hier für Europäer noch ausgesprochen günstig; das hat sich grundlegend geändert. Die Preise sind von den Europäischen Preisen nicht mehr zu unterscheiden, allenfalls empfinden wir es bisweilen als durchaus hochpreisiger.
Andi erkennt das Viertel nicht wieder, allein das Hotel, in dem er damals untergebracht war, kann er noch identifizieren. Wir besuchen einige der großen Shoppings-Malls, in der größten Mall findet man sämtliche Edelmarken, die Auslagen tragen selbstverständlich keine Preisschilder.
In der blitzsauberen U-Bahn, hier MRT genannt, sind die Bahnsteige nicht frei zugänglich. Bei Einfahrt der Züge werden diese exakt mit den Türen an den Türen der Bahnsteige positioniert. Steht der Zug im Gleis, gehen etwas zeitverzögert zunächst die Türen der Züge, dann die der Bahnsteige auf.
Am Singapore-River tobt das Nachtleben. Sobald die Sonne untergeht, öffnen am Ufer hunderte Bars, Cafés und Restaurants ihre Pforten und die Uferpromenade füllt sich. Wir unternehmen, allerdings bei Tageslicht, eine kleine Bootsfahrt vom Clarke Quay bis zum Marina Quay
Wir erkunden heute das indische Viertel, vor 35 Jahren wurde dringend davon abgeraten dieses alleine zu besuchen, das galt im übrigen auch für Chinatown. Heute ist die Sicherheitslage in allen Stadtteilen Singapurs brillant und die Kriminalität so niedrig wie nie zuvor. Wir besuchen zunächst den Markt im Tekka Centre. Dort herrscht bereits frühmorgens reges Treiben. Hier werden Gemüse, Obst, Fisch, Fleisch und Gewürze verkauft.
Wir besuchen drei Tempel, die in den Gassen zwischen den Läden zu finden sind.
Wir besuchen heute den Botanischen Garten. Auf dem Weg dorthin kommen wir in Chinatown jedoch noch beim „Hawker Chan“ vorbei, der einen Michelin-Stern mit seinem „Huhn mit Reis und Sojasoße“ erkocht hat. Wir erstatten Herrn Chan natürlich einen Besuch ab, das Huhn war hervorragend. So günstig haben wir Sterneküche noch nie genießen können.
Plötzlich bricht über uns ein Gewitter herein, trotz aufgespannter Regenschirme werden wir bis auf die Unterwäsche nass, in kürzester Zeit werden die Wege teilweise überflutet und wir müssen knöcheltief im Wasser den Weg zur nächsten MRT-Haltestelle antreten.
„Gardens by the Bay“ ist ein 101 Hektar großes Parkgelände, welches hinter dem „Marina Bay Sands“ auf künstlich aufgeschüttetem Land angelegt wurde. Es beherbergt neben zahlreichen Themengärten auch die „Supertrees“, den „Cloud Forest“, wo momentan die Avatar-Ausstellung beheimatet ist, und den „Flower-Dome“, der eine beeindruckende botanische Weltreise nachbildet. „Cloud Forest“ und „Flower-Dome“ bilden zusammen das größte vollklimatisierte Gewächshaus der Welt und beherbergen derzeit rund 260.000 verschiedene Pflanzenarten.
Das „Marina Bay Sands“ ist ein Resort, das von Las Vegas Sands erbaut und 2010 eröffnet wurde. Die Anlage besteht aus einem Casino, einem Hotel, einem Konferenz- und Ausstellungszentrum, dem derzeit größten Einkaufszentrum Singapurs, einem Kunst- und Wissenschaftsmuseum, zwei Theatersälen, diversen Verpflegungsmöglichkeiten, Bars und Nachtclubs sowie zwei schwimmenden Pavillons.
Die drei 55-stöckigen Hoteltürme tragen auf 191 Meter Höhe einen 340 Meter langen Dachgarten. Teil der größten öffentlichen Auslegerplattform ist ein 146 Meter langer Infinity Pool, und somit der weltweit größte Pool auf dieser Höhe.
Wir besuchen heute die Supertrees und den Marina Bay Sands Sky Park.
Bei den „Supertrees“ handelt es sich um pflanzenbewachsene Stahlgerüste mit Höhen zwischen 25 und 50 Metern. Sie dienen unter anderem der Aufzucht von seltenen Pflanzen. Ferner wird mittels Photovoltaik Elektrizität für Beleuchtung und Kühlsysteme gewonnen, werden die Niederschläge zur Bewässerung der Pflanzen gesammelt und einige der Bäume dienen als Kühltürme für die Kühlsysteme in den Glashäusern. Zwei der Türme werden in luftiger Höhe mit einem 128 Meter langen Skyway (Hängebrücke) verbunden, den wir heute begehen. Zudem kann man auf dem höchsten Supertree das „Supertree-Observatory“ besuchen, eine Platform, die einen atemberaubenden Rundblick auf Gardens by the Bay bietet.
Wir beschließen heute die Gewächshäuser im Gardens by the Bay zu besuchen, besonders auf die „Avatar“-Ausstellung, die derzeit im „Cloud Forest“ gastiert, sind wir gespannt, denn dieser Film hat uns damals sehr gut gefallen.
„Cloud Forest“ und „Flower-Dome“ bilden zusammen das größte vollklimatisierte Gewächshaus der Welt und beherbergen derzeit rund 260.000 verschiedene Pflanzenarten.
Wir machen einen kleinen Bootsausflug auf die Southern Islands. Die Southern Islands liegen südlich von Sentosa und sind nur mit einer Fähre von Marina South Pier ausgehend erreichbar. Lazarus Island und St. John Island wurden noch im 19. Jahrhundert als Quarantäne-Inseln für unheilbar Kranke benutzt, im 20. Jahrhundert waren sie Rehabilitations-Zentrum für Drogen-Opfer, erst in den 1970-er Jahren wurden sie für touristische Zwecke umgestaltet. Heute sind sie ein wichtiges Naherholungsgebiet der Singapurer:Innen.
Die Fähre bringt uns zunächst nach Lazarus Island, St. John Island können wir über einen Damm fußläufig erreichen.
Sentosa ist eine kleine Insel, die von Singapur aus über einen Causeway mit dem Sentosa Express, zu Fuß über den Sentosa Boardwalk oder mit der Seilbahn, der Sentosa Cable Car erreicht werden kann. Durch Landgewinnung ist Sentosa auf fünf Quadratkilometer angewachsen. Die ehemals als britischer Militärstützpunkt genutzte Insel stellt heute mit vielen Gärten und zahlreichen Vergnügungsmöglichkeiten ein Naherholungsgebiet für die Bevölkerung Singapurs und vor allem eine Haupttouristenattraktion dar. Derzeit kann Sentosa ca. 20 Mio Besucher jährlich registrieren.
Die Insel beherbergt zahlreiche Touristen-Attraktionen, wie einen 2 km langen geschützten Strand, Madame Tussauds, Fort Siloso, zwei Golf Plätze, 14 Hotels, das Resorts World Sentosa, in dem u. A. die Universal Studios und ein Casino untergebracht sind. Ferner kann man lange Seilrutschen, einen Bungee-Turm, einen Helix, Achterbahnen, einen Baumwipfel-Pfad, ein umfangreiches Seilbahn-System usw. finden, um nur einige zu nennen. Für uns ist das des Guten zu viel und wir entscheiden uns mit der Seilbahn die Insel zu erkunden, einen der Strände zu besuchen und das S.E.A.-Aquarium, das zweitgrößte Aquarium der Welt.
The S.E.A. Aquarium (South East Asia Aquarium) war das weltweit größte Aquarium, gemessen am Wasser-Volumen, bis es 2014 vom Chimelong Ocean Kingdom in Hengqin, China abgelöst wurde. Es enthält 45.000.000 Liter Wasser für mehr als 100.000 Meeres-Tiere. Hier kann man unter anderem eine 36-Meter breite und knapp 9 Meter hohe Glaswand bewundern, die einem das Gefühl gibt, man stünde auf dem Meeresboden.