Resümee

Die Grille hat uns in 12 Wochen knapp 9.000 km weit getragen, und sie hat nur einmal gemeckert, daß ihr Kraftstofffilter verschmutzt sei, den wir ihr natürlich schnellstens ersetzt haben.
Die Technik hat wunderbar funktioniert, das gesamte Werkzeug konnte unbenutzt wieder ausgepackt werden.
Die Grille-Heizung haben wir lediglich nachts auf Teneriffa über 2000HM und auf der gesamten Rückfahrt in Betrieb gehabt. Auf Teneriffa haben wir einmal Gas nachgetankt, hätten es aber nicht unbedingt gebraucht.

Fähre

Auf der Hinfahrt hat uns die ‚Volcano di Tinamar’ der Reederei Armas von Huelva nach Arrecife/Lanzarote gebracht, auf der Rückfahrt die ‚Marie Curie‘ der Reederei Fred Olsen von Santa Cruz de Tenerife nach Huelva.
Bei beiden Überfahrten hatten wir eine Kabine gebucht, für eine (auf der Rückfahrt sogar zwei) Übernachtung(en) im Pullman-Sitz sind wir nicht mehr bereit.
Die ‚Marie Curie‘ war das schönere der beiden Schiffe, LPG-betrieben, generalüberholt, jedoch auch sehr viel kleiner als die ‚Volcano di Tinamar‘.
Bei der Verpflegung auf beiden Schiffen (sie ist im Übrigen im Preis inkludiert, wenn man eine Kabine bucht) handelte es sich um Kantinen-Standard der übleren Art. Es fehlten auf beiden Schiffen Unterhaltungsprogramme und eine Coctail-Lounge.
das Personal der Armas-Flotte war sehr minimiert und dadurch dienstübergreifend eingesetzt. Personal der Reception traf man später bei der Essensausgabe oder mit Putzeimern vor den Kabinen und am Morgen wieder am Schalter. In der Kantine saßen wir inmitten der Schwermatrosen, die mit öligen Händen und Bäuchen ihre Mahlzeit einnahmen.
Die Anzahl der Besatzung der Fred Olsen-Flotte war im Vergleich großzügiger eingeplant.
Dennoch, auf beiden Überfahrten war das Personal überaus freundlich und zuvorkommend. Wir vergleichen leider immer jede Fähre mit der Color-Line Kiel-Oslo, da kann bisher keine wirklich bestehen.
Letztendlich haben die Fähren uns und die Grille sicher vom Festland auf die Inseln und wieder zurück gebracht, mehr sollte man eigentlich auch nicht erwarten.

Infrastruktur

Die Straßen Spaniens/Kanaren sind durchweg gut befahrbar, sicher kein deutscher Standard (obwohl ja auch in Deutschland die Straßen hier und da in üblem Zustand ist), da gibt es schon ein paar Schlaglöcher hier und da, aber sie haben uns nicht weiter gestört. Auf Teneriffa sind die Straßen teilweise sehr steil, Steigungen weit über 30% sind keine Seltenheit.
Durch Spanien sind wir entspannt und mautfrei durchgefahren und haben dabei auch einige freie Autobahnen befahren; die Kanarischen Inseln erheben keine Maut.
Frankreich mautfrei zu befahren ist eine echte Herausforderung, da sehr viele Nebenstrecken für Fahrzeuge >3,5t gesperrt sind, da ist uns so manches mal der Geduldsfaden gerissen. Auf der Rückfahrt haben wir auf einer Strecke von Gien nach Luxemburg 196,00€ Maut gezahlt. Die spinnen doch die Gallier!

Bei einer 12-Wöchigen Reise muss auch mal Wäsche gewaschen werden. Eine derartige Dichte von Waschsalons haben wir noch in keinem anderen europäischem Land gesehen. Einfach großartig und so unkompliziert. Die Salons sind hochmodern, mehrsprachig, sehr sauber und preislich angemessen. Da wurde der Waschtag nahezu zum Event.

Wasser bekamen wir an einigen Tankstellen, Grauwasser konnten wir hier und da in der Waschanlage und manchmal in eigens dafür vorgesehene Entsorgungsmulden ablassen.
Für Schwarzwasser gibt es an speziellen Tankstellen Entsorgungs-Möglichkeiten.
Wir hatten zu keiner Zeit Not mit der Ver- und Entsorgung, obwohl wir nur in Barcelona und ein paar Tage auf Teneriffa einen Campingplatz besucht haben und ansonsten freie Plätze wählten, die zu finden zu keiner Zeit ein Problem darstellte.

Land und Leute

Die Spanier sind ein sehr entspanntes Volk, sehr unaufgeregt warten sie geduldig, bis die desorientierten Deutschen wissen, wohin sie wollen. Freundlichkeit und nette Gesten begegneten uns an nahezu jeder Ecke, das war wirklich herzerfrischend.
Hilfsbereitschaft wird ebenso groß geschrieben, selbst, wenn man keine gemeinsame Sprache für die Kommunikation findet, mit Händen und Füßen und Tante Google‘s Übersetzungs-App wird einem meistens geholfen.
Leider stellen wir auch hier fest, daß die Englisch-Kenntnisse auch junger Menschen sehr zu Wünschen übrig lassen, ein Gespräch auf Englisch ist meistens nicht möglich.

Kulinarik

Auch auf die Gefahr hin, daß uns nach dieser Kritik viele Spanier hassen werden, so müssen wir trotzdem ehrlich bleiben: die spanische Küche und wir werden wohl keine Freunde mehr.
Zunächst die positiven Dinge: der Wein ist hervorragend, viele Riojas, Tempranillos, aber auch die Weine der Kanarischen Inseln, Malvasía und Listán Negro haben uns hervorragend geschmeckt.
Auch einige Tapas sind durchaus empfehlenswert, überhaupt gefällt uns diese Tapas-Kultur an sich sehr sehr gut.
Papas arrugadas, kleine runzlige Kartoffeln mit einer Salzkruste haben uns sehr gut geschmeckt, serviert werden sie meistens mit einer grünen und einer roten Mojo-Soße (kalt).
Andi hat im Übrigen auch den Ziegenkäse der Inseln sehr genossen.
Auf den Inseln sind die Öffnungszeiten der Restaurants komplett an die Touristenströme angepasst, dort wo nur Tagestouristen die Orte besuchen, schließen die Lokale bereits um 16:30h. Das fanden wir sehr schade, heißt es doch die Spanier essen spät, erst ab 21:00h zu Abend. Wo ist die Kultur geblieben? Alles dem Tourismus zum Opfer gefallen?
Salat kommt grundsätzlich ohne Dressing, auf die Frage nach einer einfachen Vinaigrette ernteten wir nur betretene Gesichter. Essig, Öl, Salz und Pfeffer sind die einzigen Mittel der Wahl.
Suppe, Salat aber auch Garnelen in Knoblauch-Öl werden grundsätzlich ohne Brot serviert. Auf Nachfrage bekommt man dann ein altbackenes Aufbackbrötchen vom Morgen und zahlt dafür auch noch pro Stück 1,50€.
Der Fisch wurde uns mehrmals so stark frittiert serviert, daß auf der Gräte nur noch eine fettige Kruste übrig war. So, so schade für die guten Fische, die sie dort verarbeiten.
Tortillas, ein dicker Kartoffelkuchen aus geriebenen Kartoffeln, da fehlten uns Röstaromen, Gewürze und Kräuter, die es auf den Märkten im Überfluss gibt, aber in der Küche nur sehr sparsam eingesetzt werden. Nein, Tortillas können weder mit Schweizer Rösti noch mit deutschen Reibeplätzchen mithalten.
Paella, ein Reisgericht mit Gemüse, Huhn oder Kaninchen, mit Fisch und Meeresfrüchten, manchmal auch mit allem gleichzeitig, wir haben keine gegessen, die uns überzeugte.

Gofio, das Nationalgericht der Kanaren, ein spezielles Mehl wird mit Knoblauch, warmer Brühe und etwas Olivenöl verrührt. Und genauso schmeckt es auch. Wie lauwarmes feuchtes Paniermehl.
Wer kalte Suppen mag, ist bei der Gazpacho richtig, wir jedoch assoziieren Suppe immer mit was Heißem.

Und um alle Klischees zu bedienen, müssen wir noch das Brot bemängeln; ja wir Deutschen meckern ja immer über das Brot im Ausland, aber in Norwegen fanden wir Kneippbrød, in Finnland Ruusleipä, in Frankreich Baguette, in Italien Ciabatta. In Spanien jedoch fanden wir kein Brot, was uns schmeckte. (Und wir haben lange, viel, weit und ausgiebig gesucht)

Es tut uns sehr leid, vermutlich waren wir in den 12 Wochen immer im falschen Lokal und wir sind wahrnehmungsgestört und diffamieren die Spanische/Kanarische Küche völlig zu unrecht. Wir hoffen, daß es so ist.
Das beste Essen hatten wir auf Lanzarote in der Bodega Las Florida, da stimmte alles, es gab keinerlei Beanstandungen. Eine Tapas-Bar in Barcelona hat uns auch sehr zugesagt.

so viele wunderbare Gewürze und Zutaten, Produkte, die Lust auf’s Kochen machen, jedoch die Küche überzeugt leider nicht.

Wir fahren heim

Wir müssen unsere Reise wegen eines Todesfalls in der Familie etwas frühzeitigerer als geplant beenden. Zum Glück können wir die Fähre von Teneriffa nach Huelva umbuchen. Die Heimreise durch Spanien planen wir ohne weitere Besichtigungen.

Wir erreichen Huelva am frühen Morgen bei 6Grad C.
Auf der Fahrt durch Andalusien bis ins Baskenland klettert das Quecksilber kaum merklich und bleibt einstellig, in der Extremadura haben wir zu allem Überfluss noch Schneetreiben und Glättewarnung.

Die Querung Frankreichs wird von dauerhaften, ergiebigen Regenfällen begleitet. Wir bedauern zu keiner Zeit, daß wir keine Abstecher hier und da machen können, das Wetter spielt uns in die Karten.

Wir verabschieden uns mit den letzten Bildern von Teneriffa und melden uns mit einem Resümee zurück, sobald wir endgültig im Heimathafen eingelaufen sind.

Die Pyramiden von Güimar
Los Roques de Fasnia mit den Häusern im Felsen
Nur die Fassade ragt heraus, die Wohnräume des Hauses selbst liegen im Felsen
Playa del Abrigo
kleine Höhlen am Playa del Abrigo


Adiós Tenerife

Las Américas

Der überwiegende Teil der Mittel- und Nordeuropäischen Pauschaltouristen bucht sich auf den Kanaren in eine Hotelanlage ein, mit Animation am Abend und wildem Nachtleben in den Clubs rundherum. Am Tage ist der Strand mit allen Annehmlichkeiten, wie Sonnenliegen und -schirme nicht weit, manche ziehen es aber auch vor, den Hotel-Pool nicht zu verlassen. So ein Urlaub ist erholsam und völlig sorgenfrei.
Zu diesem Zweck wurden Orte wie ‚Las Américas‘ geschaffen; Orte die bis zum Ende der 1960er Jahre noch kleine unbedeutende Fischerdörfer waren, erstrahlen jetzt im Glanze der neuzeitlichen Tourismusindustrie.

Zufahrt zu ‚Las Américas‘
Gigantische Bebauung
Strandabschnitt

Hier gibt es ALLES was das Touristenherz begehrt, Restaurants aller Couleur, Sushi, Indisch, Thai, Italienisch, Mexikanisch, um nur einige zu nennen, aber auch der Schnitzel-Sepp, der Currywurst-Kalle und der Pommes-Paule finden hier ihre Nische.
Und Eisdielen!!!! Diese haben wir auf der gesamten bisherigen Spanien-Reise schon so schmerzlich vermisst.

… und auch für die Schweden gibt es schwedischen Kirchen-Kaffee.
…und eine norwegische Seemanns-Kirche


Am Strand fehlen, wen wundert’s auch die Schwarz-Afrikaner mit ihren Bauchläden nicht, die in den Touristen Begehrlichkeiten für Dinge wecken, von denen sie vorher noch gar nicht wussten, dass sie ihnen fehlten.

Nun, wir haben uns bisher von diesen Orten eher distanziert, sie haben weder mit der jeweiligen Kanarischen Insel noch mit Kanarischer Kultur zu tun.
Und dieser Eindruck täuscht uns auch jetzt nicht, wir verlassen gedanklich Teneriffa und tauchen ein in ein Ambiente, was uns sehr an Las Vegas erinnert.
Und dennoch, wir haben es für einen Tag genossen, an jeder Ecke ein Getränk zu uns genommen, einige Eisdielen aufgesucht, und darauf geachtet, dass wir am Ende des Tages noch geradeaus mit dem Fahrrad die 20 km zurück zum Auto fahren konnten.

Strand-Utensilien, Uhren, Schmuck, Tücher, natürlich alles bester Qualität 😉
Die Tagestouren werden den Gästen von den ‚Markt-Schreiern‘ eindrücklich angetragen.
ein wenig Las Vegas muss sein!

Pico del Teide

Der Pico del Teide ist mit 3715m die höchste Erhebung auf  Teneriffa und der höchste Berg Spaniens. 18.990 Hektar der Bergregion sind als Nationalpark ausgewiesen. 2007 wurde das Gebiet des Nationalparks El Teide von der UNESCO in die Liste des Weltnaturerbes aufgenommen.

An der Talstation auf 2.356m bringt eine Seilbahn die Touristen zur Bergstation ‚La Rambleta‘ auf 3.555m Höhe. Es ist nicht erlaubt den Gipfel des Teide in Eigenregie zu besteigen. Für diese Besteigung werden geführte Wanderungen angeboten, für die man sich lange im Voraus anmelden muss.
Zwei andere sehr kurze Wanderwege sind von ‚La Rambleta‘ aus ausgewiesen, die man im Alleingang mit einem Audioguide begehen kann aber nicht verlassen darf.
Innerhalb einer Stunde muss man den Berg wieder verlassen haben.

Der Pico del Teide ist ein Schichtvulkan. Er erhebt sich aus der Caldera ‚Las Cañadas‚, die einen Durchmesser von 17 Kilometer aufweist.  Nach früheren Vorstellungen entstand sie vor 170.000 Jahren aus einem älteren Vulkan, dessen entleerte Magmakammer in sich zusammenbrach. Heute wird jedoch angenommen, dass der südliche Rand der Caldera das „Amphitheater“ einer Trümmerlawine ist, die nach Norden ins Meer rutschte und ein unterseeisches Plateau bildete.

Wir wandern zum Aussichtspunkt ‚Pico Viejo‘ und passieren dabei skurrile Steinformationen, gelegentlich riecht es nach Schwefel.

Steine unterschiedlichster Farbgebung sind hier zu bestaunen
Messstationen hier und da
der Blick hinab in die Caldera ‚Las Cañadas‘
der Weg schlängelt sich hinab
eine weitere Messstation
der südliche Rand der Caldera ‚Las Cañadas‘
‚Pico Viejo‘, dahinter sieht man ‚La Gomera‘ und weiter links dahinter ‚El Hierro‘
Blick auf ‚La Palma‘
vorbei an der weissen Krawatte
… und rasch zurück, eine Stunde ist nicht lang!
Schwefelgeruch liegt in der Luft
Im Museum in der Talstation ist eine Nachbildung einer Mumie der Guanachen (Ureinwohner Teneriffas) ausgestellt, von denen man einige am Teide fand.

Roques de García

‚Roque Cinchado‘, der Finger Gottes, dahinter der Teide

Wir fahren von Süden kommend immer bergan; unser heutiges Ziel ist die ‚Caldera Las Cañadas‘, die sich inmitten des Teide-Nationalparks in etwa auf 2200m Höhe befindet. Wir finden einen Parkplatz auf dem wir zwar nicht campen, wohl aber im Auto übernachten dürfen. Das kommt uns sehr zupass, denn morgen früh wollen wir eine kleine Wanderung durch die bizarren Felsformationen von ‚Roque De García‘ unternehmen.

auf dem Weg zum Teide Nationalpark, der Blick nach Süden
Wir klettern immer höher, Blick Richtung Süden
… und fahren durch den Nebelwald, mächtige kanarische Kiefern säumen den Weg
ein Blick zurück über den Nebelwald, zwischen den Wolken sieht man nicht etwa den Kondenzstreifen eines Flugzeugs, sondern ein Schnellboot auf dem Wasser.
die Aussicht ist heute phänomenal
Blick nach Norden, wir nähern uns dem Nationalpark, die Bäume werden kleinwüchsiger
jenseits der Baumgrenze
kurz vor Ankunft

Die ‚Roques de García‘ sind eine Felsformation unterhalb des Teide. Der bekannteste der bizarr geformten Türme aus vulkanischem Gestein ist der ‚Roque Cinchado‘, der auch Finger Gottes genannt wird und als Wahrzeichen der Insel gilt.
Die Felsformationen liegen etwa fünf Kilometer südlich des Gipfels des Teide auf einer Höhe von ca. 2200m am Rand der ausgedehnten Caldera ‚Las Cañadas‘. Das Gebiet ist Bestandteil des Teide-Nationalparks (Parque Nacional del Teide). Die Felsen erreichen relative Höhen von bis zu 200 Metern (La Cathedral).

Die Wanderung ist nur knapp vier Kilometer lang, eine Höhendifferenz von 160m muss dabei ab- und wieder aufgestiegen werden, mitunter über hohe Felsblöcke in teils unwegsamen Gelände. Erschwerend kommt die Höhenluft hinzu, zumindest Heike japst heute wie ein gestrandeter Karpfen nach Luft.

Felsformation ‚La Ruleta‘
‚La Ruleta‘, dahinter der Majestätische Teide mit seiner weißen Krawatte ‚Corbata del Teide‘
Sonnenuntergang an der Caldera ‚Las Cañadas‘
Sonnenaufgang: der ‚Roque Cinchado‘ liegt noch im Schatten, während der Teide schon in Gänze von der Morgensonne angestrahlt wird.
‚Roque Torrotito‘
‚La Ruleta‘
… und dieser Kollege mit blauen Wangen wärmt sich ein wenig in der Morgensonne
‚La Cathedral‘, dieser Fels weist eine Höhe von etwas 200m auf!
‚Roque Blanco‘
‚La Cathedral‘

Drago Milenario

Ebenfalls in ‚Icod de los Vinos‘ finden wir den ‚Parque del Drago‘, ein botanischer Garten, der um den ‚Drago Milenario‘ angelegt wurde.
Der ‚Drago Milenario‘ ist ein kanarischer Drachenbaum, der seit 1917 ein nationales Denkmal und neben dem Teide eines der bekanntesten Symbole der Insel ist. Der Name ‚Drago Milenario‘ leitet sich vom spanischen Wort drago für Drachenbaum und des zunächst vermuteten Alters von über 1000 Jahren ab. Heute schätzt man das Alter auf etwa 300 bis 800 Jahre. Der Baum ist etwa 16 Meter hoch und besitzt einen Umfang von etwa sechs Metern. Er ist der größte und bekannteste Drachenbaum der Kanaren.
Der Park beherbergt zudem zahlreiche typische oder auf den Kanaren endemische Pflanzen.

Der imposante ‚Drago Milenario‘
im Hintergrund der Teide
Kanarische Dattelpalmen
Der Kakteengarten
… und nochmal der Teide
der Palmengarten
… nochmal der Drachenbaum
der Kräutergarten
Ein Papaya-Baum
der Blick in einen Lava-Tunnel
In ‚Icod de los Vinos‘
ein Blick hinter die Kulissen

Mariposario

In ‚Icod de los Vinos‘ gibt es einen kleinen Schmetterlingspark, den wir heute besuchen.
Hier werden in einer Halle bei tropischen Temperaturen diverse Schmetterlinge gezüchtet, vom Ei über die Raupe, von der Puppe bis hin zum bunten Schmetterling, der sich dann wiederrum verpaart und den Kreislauf von Neuem anschiebt. Der Schmetterling hat eine Lebenserwartung von nur etwa 2-3 Wochen.
Wir haben uns nicht alle Schmetterlingsarten merken können, das wollten wir auch gar nicht, wir lassen heute einfach mal die Bilder für sich sprechen.

Mirador ‚Altos de Baracán‘

Endlich kommt Andi zu seiner Radtour, zwar nicht im Anaga-Gebirge, sondern im Teno-Gebirge.
Wir fahren von Buenavista zum Pass, der die Welten trennt, 800 Höhenmeter sind zu bewältigen. Dort oben und unterwegs kann man eindrucksvoll die verschiedenen Klimazonen auf Teneriffa beobachten.

Auf unserem Weg passieren wir in ‚El Palmar‘ den ‚Montaña Zahorra‘, das Wahrzeichen von ‚El Palmar‘. Es handelt sich um einen Hügel vulkanischen Ursprungs, der einige Einschnitte aufweist. Diese Einschnitte wurden vor über 30 Jahre von einigen  Besitzern dieses Vulkans, die einen Anteil hatten, abgebaggert  und so entstanden diese drei tiefen Einschnitte.  Heute würde man so etwas sicher nicht mehr erlauben. Die feine Asche „Lapilli“, bzw. „Picón“ genannt, wird z.B. zusammen mit Zement zu Bausteinen verarbeitet oder findet ähnlich wie auch auf Lanzarote als Mulchmaterial in der Landwirtschaft Verwendung.

Montaña Zahorra
unterwegs
800 Meter sind 800 Meter, da muss man trotz Akku treten!
Weinbau
Kartoffeln
unterwegs
Mirador Altos de Baracán
Nochmals der Montana Zahorra, er fesselt aus allen Perspektiven das Auge
Mirador Altos de Baracán , Sicht nach Norden
Mirador Altos de Baracán , Sicht nach Süden
unterwegs
kleine Pause muss sein, der Akku hält durch!

La Orotava

Wir besuchen das Städtchen ‚La Orotava‘, ein sehr sehr steiles Örtchen mit kulturellem Hintergrund, wirtschaftlich geprägt vom  Bananenanbau und nach einer langen Zeit der Bedeutungslosigkeit wieder vom Weinbau. Die Weinberge in denen Weine gelesen werden, die später die Herkunftsbezeichnung „Valle de la Orotava“ führen, erstrecken sich über etwas 974 ha. Davon liegen etwa 662 ha auf dem Gebiet der Stadt La Orotava.

Ferner ist der Tourismus eine der wichtigsten Einkommensquellen.

Die Kirche Nuestra Señora de la Concepción
sehr steil, jedoch durchaus ansehnlich
Blick ins Innere der Stadtverwaltung
Liceo de Taoro
Das Rathaus
Kirche San Agustín
Ein Blick hinunter zur Nordküste
Casa de los Balcones
Straßenansicht, man kann die Steilheit nur annähernd erahnen
Sicht durch die Gassen Talwärts
Kunst Museum

Warum ist die Banane krumm?

Wir besuchen eine Eco-Bananenplantage in Orotava.
Das Klima auf Teneriffa ist vielfältig. Anders als auf Lanzarote und Fuerteventura hat das Teide-Massiv eine derartige Höhe, dass der NordOst-Passat nicht einfach darüber hinwegzieht, sondern sich auf der Nordseite abregnet. Die Nordseite Teneriffas ist also wegen des vorkommenden Regens sehr grün, und kann in Folge dessen der landwirtschaftlichen Nutzung zugeführt werden. Durch die verschiedenen Höhenlagen wachsen in den Zonen von 0-500Meter Bananen, von 500-1000Meter Wein und darüber Kartoffeln.

In der Eco-Plantage, die wir heute besuchen kommen weder chemische Fungizide, Herbizide noch künstliche Düngemittel zum Einsatz, gegen Schädlinge werden Fressfeinde eingesetzt; um diese in der Plantage zu halten wachsen zwischen den Bananen-Stauden die Lieblingspflanzen der Fressfeinde.
Den Dünger stellt die Plantage selbst aus den abgestorbenen Pflanzenteilen her und bringt diesen wieder in den Kreislauf.

Bananenstauden, dazwischen Blühpflanzen, auch Kürbisse

Die Banane ist botanisch ein Gras, sie wächst sehr schnell; innerhalb von wenigen Wochen hat sie ihre Endhöhe erreicht. Genau 36 Blätter treibt sie von innen nach außen aus; zu jedem Blatt gesellt sich auch eine Tochter-Pflanze, von denen die Gärtner jedoch nur eine einzige stehen lassen. Danach treibt sie die Frucht-Staude, die im Winter bis zu 9 Monaten, im Sommer nur 6 Monate bis zur Ernte an der Mutterpflanze verbleibt.
Die heutigen Bananen-Stauden entstammen nahezu ausschließlich von der Cavendish-Banane ab, die sich jungfernfrüchtig (parthenokarp) vermehren, also nicht durch Befruchtung und Samenbildung, sondern vegetativ durch die Ausbildung von Schösslingen.
In der Plantage stehen also ausschließlich weibliche Pflanzen.
Es ist wohl eine Laune der Natur, daß die Banane dennoch einen Fruchtstand ausbildet, obwohl dieser völlig samenlos ist und zur Arterhaltung keinen Beitrag liefert.

Bananenstauden mit Fruchtstand
In Teneriffa werden die Scheinstämme angebunden, sie wurzeln nicht besonders tief und die Winde auf dem Atlantik sind tückisch.
Zwei Wochen, bevor die Bananen reifen, wird der gesamte Fruchtstand der Pflanze entnommen, danach stirbt die Pflanze.

Die Bananen aus Teneriffa werden unmittelbar nach der Ernte auf’s Spanische Festland verschifft, wo sie geradewegs vermarktet werden. Den Weg ins nördliche Europa haben sie bisher noch nicht geschafft, da der Transport zu lange dauern würde. Ein solcher Transport würde die Kühlung und anschließende künstliche Reifung erfordern. Darauf wird hier verzichtet.

Mutter-Banane mit Tochter
An dem erst kürzlich gebildeten Fruchtstand sind alle Früchte noch gerade.
Die Bananen werden nur bis zu einer Länge von 12 cm am Fruchtstand belassen, die kleineren Exemplare weiter unten werden immerzu entfernt, um der Pflanze keine unnötige Kraft zu rauben.
Neuer Fruchtstand mit geraden Früchten

Die Bananenblüten sind voller Nektar und sitzen am Ende der Frucht. Die Frucht ist zunächst kerzengerade; weil die Blüte sich jedoch dem Licht zuwendet, krümmt sie sich nach und nach Richtung Sonne ein.

Und hier schon gebogen.

Warum ist also die Banane krumm? Wir haben uns jetzt aufklären lassen.
…. und lecker waren die Bananen noch dazu…..