Nachdem wir erst noch einige Hürden nehmen mussten sind wir zwar mit acht Wochen Verspätung aber dennoch in freudiger Erwartung zu unserer Spanien-Reise aufgebrochen.
Wir machen einen kurzen Familienbesuch in der Schweiz und fahren dann weiter zu unserem ersten Übernachtungsplatz am Genfer See, der sich in dichtem Nebel hüllt.
Wir haben uns für die Durchfahrt durch Frankreich nicht gut vorbereitet, uns fehlen drei Aufkleber, die für Fahrzeuge > 3,5t Pflicht sind und vor toten Winkeln warnen.
Nachdem wir in einem Duzend Tankstellen nachgefragt haben, geben wir zunächst die Suche auf und riskieren ein Bußgeld von 135€.
Dem Lauf der Rhône zunächst folgend durchqueren wir das französische Zentralmassiv vorbei an Lyon und St. Etienne in der Auvergne-Rhône-Alpes.
In Mende in der Region Okzitanien übernachten wir ruhig und entspannt am Flüsschen Le Lot.
Unser Ziel ist heute Andorra.
Der Weg dorthin führt uns durch Rodez, wo Andi aus einem Bauchgefühl heraus bei einer Renault-LKW-Werkstatt hält, kurz hineingeht und mit drei Aufklebern „angles mort“ zurückkehrt.
Es geht weiter an Toulouse vorbei, es regnet in Strömen, die Temperaturen steigen und auch die Flora ändert sich allmählich. Die Kiefern weichen den Pinien, auf den Verkehrsinseln ragen elegante Zypressen empor und örtliche Gartenmärkte bieten alte Olivenbäume zum Verkauf an.
Im weiteren Verlauf erklimmen wir in nicht enden wollenden Serpentinen bei strömendem Regen die wolkenverhangenen Pyrenäen. Wir erreichen den Grenzübergang und etwas bergan das Skigebiet Pas de la Casa was mit unzähligen Hotels und dem Flair von abgestandenem Apres-Ski aufwartet.
Der kurze Tunnel Túnel d’Envalira, der uns die Passquerung über den Port d‘Envalira (Höhe 2408m) bei Minus-Graden und Dauerregen erspart, kostet 16€. Wir erreichen Andorra La Vella am späten Abend. Die Zufahrt zum überteuerten Wohnmobil-Stellplatz ist für Fahrzeuge > 3,5t gesperrt, einen alternativen Zuweg finden wir auf Anhieb nicht, da Andorra nicht am EU-Roaming teilnimmt und Google-Maps ohne Daten die Arbeit verweigert.
Also verboten gefahren, und Nerven gelassen. Mal sehen ob Andorra uns morgen versöhnen kann.