Die Wasser- und Energieversorgung Malagas und der gesamten Costa del Sol werden durch eine Reihe von Stauseen gesichert, einer davon ist der Embalse de Guadalhorce, nicht weit vom Südportal des Caminito del rey entfernt. Da die Niederschläge der vergangenen Jahre sehr mager ausfielen, ist der Embalse de Guadalhorce nicht einmal zu 15% gefüllt. Im Oktober 2024 wurde bereits das Trinkwasser auf 180 Liter pro Kopf und Tag rationiert.
Auch wir haben bei unserem Besuch festgestellt, daß es beim Wasserstand des Stausees sehr viel Luft nach oben gibt. Wir haben oberhalb des Stausees in einem Steinbruch übernachtet und uns trotz Allem sehr an der umliegenden Landschaft erfreut.
Der Caminito del Rey (kleiner Königsweg“) war bis 2015 ein drei Kilometer langer Klettersteig und ist heute ein bequemer und gesicherter Wanderweg in Andalusien. Er führt in etwa 100 Meter Höhe entlang steiler Wände durch zwei bis zu 200 Meter tiefe, schmale Schluchten. Er war lange Zeit verfallen und gesperrt und wurde in dieser Zeit in den Medien als der gefährlichste Weg der Welt bezeichnet. 2015 wurde er wieder für die Öffentlichkeit freigegeben.
Den Anlass für den Bau war die Nutzung der Wasserkraft mittels Talsperren, Rohrleitungen und Wasserkraftwerken. Dazu gehörte ein Kanal, in den ein Teil des Wassers des Guadalhorce durch eine Schlucht abgeleitet wird und der zwei Talsperren den miteinander verbindet. Der Caminito wurde gebaut, um in dem äußerst unwegsamen Gelände entlang der Desfiladero de los Gaitanes (Hohlweg der Bartgeier) genannten Kluft das Baumaterial transportieren und die Anlage unterhalten zu können.
Im Jahre 1901 begannen die Arbeiten, zunächst für einen Pfad auf Planken. 1905 war er fertig. Nach und nach wurde der Weg mit Beton und Eisenarmierungen befestigt. Als das Gesamtprojekt fertig war, kam der König zur Einweihung und überschritt die Brücke über die Garganta del Chorro. Daraufhin erhielt der Weg seinen Namen. Die Bewohner der Nachbardörfer nutzten fortan den Weg tagtäglich: die Kinder als Schulweg, die Männer zur Arbeitsstätte, die Frauen bei Einkäufen. Nachts war der Caminito beleuchtet, Reste der Laternen sind noch heute zu finden.
Durch Witterungseinflüsse und wegen des weichen Sandsteins verfiel der Weg, an manchen Stellen fehlten die Betonplatten, und nur noch rostige Stahlträger blieben übrig. Nachdem 1999 und 2000 vier Menschen gestorben waren, schloss die Lokalregierung 2001 den Weg und entfernte Beginn und Ende.
Im Frühjahr 2014 begannen die Arbeiten zur Errichtung eines neuen Weges durch die Schlucht. Die Arbeiten wurden Anfang 2015 abgeschlossen und im März 2015 wiedereröffnet. Der neue, gesicherte Wanderweg verläuft etwa 2 Meter oberhalb des alten Steges, der für seine Errichtung verwendet wurde.
Durch die Sanierung wurde der Weg für jedermann ( und auch für Omis mit Hüftschaden ) nach Voranmeldung (drei Monate im Voraus möglich und teilweise notwendig) gefahrlos nutzbar gemacht.
Dieser Weg hat uns sehr beeindruckt, zudem wir hatten sehr großes Glück mit dem Wetter, es war zwar bitterkalt, gefühlt -5Grad, jedoch sonnig und nahezu windstill. Schön, daß wir das erleben durften.
Die Höhlen von Arguedas an der Ribera de Navarra entstanden Ende des 19. Jahrhunderts. Diese Behausungen wurden in die Berge gegraben, um den ärmsten Menschen von Arguedas ein Zuhause zu bieten.
Es war eine schwierige Zeit, als man diese Behausungen baute. Nur wenige wohlhabende Einwohner Arguedas besaßen die meisten Häuser. Diese vermieteten sie an die Einwohner Arguedas. Solche, die sich die Miete nicht leisten konnten oder sich dem Einfluß der Besitzer nicht unterwerfen wollten, begannen mit dem Aushöhlen des Berges.
Ein weiterer Grund für diese Bauart war, daß es relativ einfach war das weiche Gestein auszuhöhlen und die Wohnungen zu erweitern, wenn die Bedürfnisse der Familien zunahmen.
Die Struktur der Wohnungen wurde normalerweise entlang der Fassade angeordnet, um das natürliche Licht zu nutzen. Es gab keinen Flur und man ging direkt von einem Zimmer zum anderen. Viele der Häuser verfügten über eine Scheune und einen Stall, da die überwiegende Mehrheit der Bewohner Bauern waren, die Platz brauchten, um ihre Arbeitsgeräte abzustellen
Im Jahr 1940 wurden in Arguedas 52 Höhlenwohnungen gezählt; diese wurden in den 1960er Jahren aufgrund des Baus von Sozialwohnungen in der Stadt aufgegeben. Die überwiegende Anzahl der Höhlen wurden geschlossen.
Die Höhlenwohnungen bieten das ganze Jahr über eine konstante Temperatur zwischen 18 und 22 Grad, einige der Wohnungen sind für Besichtigungen zugänglich gemacht.
Wir besuchen die Halbwüste Bardenas Reales im Süden der spanischen Gemeinschaft Navarra, die eine Fläche von 415 km² umfasst.
Seit 1999 ist sie zum Naturpark, seit 2000 von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt.
Die Bardenas Reales ist eine bizarre Landschaft, die zu einem großen Teil aus ockerfarbenem Lehm besteht. Dieser Lehm ist das Sediment eines urzeitlichen Meeres, welches durch die tektonische Hebung der Iberischen Platte nach und nach verlandete. Die Sedimentschichten der Bardenas Reales de Navarra sind jedoch nicht homogen aus Lehm, sondern bestehen teilweise auch aus härteren Sandstein- und Kalksteinschichten. Durch den Abfluss von Wasser aus den Pyrenäen in das Mittelmeer erodierten die Sedimentschichten unterschiedlich und es bildeten sich die für die Bardenas typischen Barrancos (ausgetrocknete Flussbetten) und bizarre Bergformen heraus. Beispiele hierfür sind der bekannte Castil de Tierra oder der Barranco Grande. Die Bardenas sind letztlich ein Produkt des Urstromtals des Ebro. (Quelle Wikipedia)
Im Nationalpark erlaubt uns ein 34km langer Rundweg die Halbwüste zu erkunden.
Dieser Park hat uns sehr beeindruckt, der Eintritt war völlig kostenfrei, im Touristenzentrum gab man uns sogar noch eine Karte, damit wir uns auf dem Rundweg nicht verfahren 😉
Nur sehr wenige Menschen waren hier unterwegs, eine Attraktion ganz nach unserem Geschmack. Danke Arguedas Navarra!
Der diesjährige Start verlief wie eigentlich jedes Jahr sehr holprig. Im letzten Jahr mussten wir auf Andis Genesung warten, in diesem Jahr begleiten uns Defekte am Fahrzeug.
Zunächst besuchen wir Kinder und Enkelkinder in der Schweiz. Die Churfirsten am Walensee begrüßen uns mit Kaiserwetter.
Weiter geht die Reise entlang des Neuburger und des Genfer Sees, die leider in tiefe Wolken gehüllt sind. Es regnet lang und ergiebig. Beim Nachpumpen von Diesel vom Zusatztank in den Haupttank kommt kein Diesel. Irgendetwas ist verstopft. Zudem hat Andi sich einen fiesen grippalen Infekt zugezogen; eine Reparatur ist in diesem Zustand nur bedingt möglich. Also fahren wir weiter durch Frankreich Richtung Süden.
Plötzlich ertönt von hinten ein unschönes Gepolter, die Kühlbox hat sich aus der Verankerung „rausgeruckelt“, die Lade, auf dem die Box steht ist aus dem Schrank ausgefahren, gegen den gegenüberliegenden Schrank gekracht und am schönen neuen Möbel ist die Frontleiste abgebrochen.
Nach Begutachtung des Schadens lässt sich die Lade nicht mehr festsetzen, so können wir nicht weiterfahren, und Andi repariert die Lade trotz Rüsselpest erst einmal notdürftig.
Am nächsten Abend bleibt zu allem Überfluss noch die Wasserpumpe still. Kein Ton und leider auch kein Wasser gibt sie von sich. Die nächste essentielle Reparatur steht an. Andi stellt einen Wackelkontakt am Ein-, Ausschalter der Pumpe fest. Den Schaden kann er sehr schnell beheben.
Wir fahren weiter Richtung Süden. An der Mittelmeerküste kurz vor Perpignan finden wir ein idyllisches Plätzchen für die Nacht.
Am nächsten Morgen überqueren wir die Grenze zu Spanien.
Und was vermutlich nicht zu verhindern war so hat nun der fiese Virus auch Heike mit voller Breitseite erwischt. 🤧
Nachdem wir erst noch einige Hürden nehmen mussten sind wir zwar mit acht Wochen Verspätung aber dennoch in freudiger Erwartung zu unserer Spanien-Reise aufgebrochen.
Wir machen einen kurzen Familienbesuch in der Schweiz und fahren dann weiter zu unserem ersten Übernachtungsplatz am Genfer See, der sich in dichtem Nebel hüllt.
Wir haben uns für die Durchfahrt durch Frankreich nicht gut vorbereitet, uns fehlen drei Aufkleber, die für Fahrzeuge > 3,5t Pflicht sind und vor toten Winkeln warnen.
Nachdem wir in einem Duzend Tankstellen nachgefragt haben, geben wir zunächst die Suche auf und riskieren ein Bußgeld von 135€.
Dem Lauf der Rhône zunächst folgend durchqueren wir das französische Zentralmassiv vorbei an Lyon und St. Etienne in der Auvergne-Rhône-Alpes.
In Mende in der Region Okzitanien übernachten wir ruhig und entspannt am Flüsschen Le Lot.
Unser Ziel ist heute Andorra.
Der Weg dorthin führt uns durch Rodez, wo Andi aus einem Bauchgefühl heraus bei einer Renault-LKW-Werkstatt hält, kurz hineingeht und mit drei Aufklebern „angles mort“ zurückkehrt.
Es geht weiter an Toulouse vorbei, es regnet in Strömen, die Temperaturen steigen und auch die Flora ändert sich allmählich. Die Kiefern weichen den Pinien, auf den Verkehrsinseln ragen elegante Zypressen empor und örtliche Gartenmärkte bieten alte Olivenbäume zum Verkauf an.
Im weiteren Verlauf erklimmen wir in nicht enden wollenden Serpentinen bei strömendem Regen die wolkenverhangenen Pyrenäen. Wir erreichen den Grenzübergang und etwas bergan das Skigebiet Pas de la Casa was mit unzähligen Hotels und dem Flair von abgestandenem Apres-Ski aufwartet.
Der kurze Tunnel Túnel d’Envalira, der uns die Passquerung über den Port d‘Envalira (Höhe 2408m) bei Minus-Graden und Dauerregen erspart, kostet 16€. Wir erreichen Andorra La Vella am späten Abend. Die Zufahrt zum überteuerten Wohnmobil-Stellplatz ist für Fahrzeuge > 3,5t gesperrt, einen alternativen Zuweg finden wir auf Anhieb nicht, da Andorra nicht am EU-Roaming teilnimmt und Google-Maps ohne Daten die Arbeit verweigert.
Also verboten gefahren, und Nerven gelassen. Mal sehen ob Andorra uns morgen versöhnen kann.
Der neue Tag hat den Regen verdrängt. Wir machen eine kleine Sightseeing-Tour durch Andorra la Vella.
Die Stadt zeigt sich sehr aufgeräumt, hier mussten die Architekten großartiges leisten, denn durch die geographische Lage in diesem engen Tal pulsiert die Stadt auf mehreren Etagen.
Diese werden hier und da mit eigens dafür eingerichteten Aufzügen für die Fußgänger überwunden.
Der Diesel (aber auch Alkohol und Tabakwaren) sind hier sehr günstig, daher füllen wir alle vorhandenen Tanks auf und reisen entspannt weiter Richtung Spanien.
Von Andorra kommend übernachten wir in Organyà, einem niedlichen Dorf am Südrand der Pyrenäen.
Die Fahrt geht weiter Richtung Barcelona. Auf einem Campingplatz nahe des Flughafens quartieren wir uns ein; das Preis-Leistungsverhältnis stimmt, er ist zwar ein wenig in die Jahre gekommen, jedoch funktioniert alles, es ist sauber und wir können mit ÖPNV bequem die Stadt erreichen. Der Fluglärm stört nur wenig, da wir uns nur zum Schlafen in der Grille aufhalten, während der Flugbetrieb nachts wohl nur sehr eingeschränkt stattfindet.
In Barcelona kommt man wohl kaum an Antoni Gaudí, dem berühmten katalanischen Baumeister vorbei, der der Stadt ganz deutlich seine Handschrift hinterlassen hat. So besichtigen wir zunächst das Casa Batlló, welches ursprünglich aus dem Jahr 1877 stammt, jedoch von Gaudí zwischen 1904 und 1906 umfangreich renoviert wurde.
Unweit des Casa Batlló steht das Casa Milà. 1906-1912 wurde es von Antoni Gaudí im Auftrag der Familie Milà errichtet.
Auf der Liste der „MustSee“ steht die Sagrada Familia an Stelle eins; das meist besuchte Gebäude Spaniens, zu Recht, wie wir finden. Die noch immer im Bau befindliche Sagrada Familia ist eine römisch-katholische Basilika minor, die erst im Jahre 2010 von Papst Benedikt XVI geweiht wurde. Sie gilt als das Hauptwerk von Antoni Gaudí, der dort auch begraben wurde. Die Fertigstellung wird heute mit dem Jahre 2033 angegeben, sofern es keine ausserplanmäßigen Verzögerungen mehr geben wird.
Die Sagrada Familia hat uns deutlich beeindruckt; als christliches Gotteshaus zeigt sie sich völlig unterschiedlich zu anderen Pracht-Kathedralen, die wir kennen. Kein Gold, kein Prunk, kein Glitzer. Wenig Devotionalien. Sie besticht im Inneren mit ihrem Licht und der herausragenden Architektur, die der Natur nachempfunden wurde.
Am Abend treffen wir unseren Nachbars-Sohn Stefan, der nach Barcelona ausgewandert ist. Er, seine Frau Fiore und das bezaubernde Töchterchen Amanda zeigen uns, wie man in Spanien richtig Tapas isst. Schön war’s mit euch!
Morgen besuchen wir den Park Güell, der ebenfalls von Antoni Gaudí entworfen wurde.
Im Jahre 1899 erwarb der Industrielle Eusebio Güell das Gelände auf einem Bergrücken mit fantastischer Sicht auf Barcelona. Er beauftragte Antoni Gaudí im Jahre 1900 mit dem Bau einer Anlage nach dem Vorbild einer englischen Gartenstadt. Neben der Sagrada Familia war das Gaudí’s größtes Projekt.
Morgen werden wir Barcelona verlassen, wir haben noch nicht alles gesehen, aber wir brauchen ja auch einen Grund um zurückzukehren.
Unser Weg führt uns immer Richtung Süden, vorbei an Valencia, durch Orangen- und Clementinen-Plantagen soweit das Auge reicht. Tante Google verrät uns, dass die besten Orangen der Welt aus Valencia kommen. Ob’s stimmt?
Der Übernachtungsplatz in Burana findet sich heute ganz einsam am Strand der Mittelmeerküste ein. Es regnet und windet. Am nächsten Morgen hat sich der Regen verzogen, und bietet uns einen wunderbaren Sonnenaufgang. Ein paar Wagemutige nutzen die vom Wind aufgepeitschte See zum Wellenreiten.
Unsere heutiges Ziel ist Andalusien. In Tabernas machen wir Halt und besuchen am Abend die Burg mit den Rädern.
Eine Rad-Tour durch den „wilden Westen“ soll uns morgen diese Wüste näher bringen, denn hier wurden eine Reihe alter Italo-Western, aber auch neuere Hollywood-Produktionen, wie „Games of Thrones“ gedreht.