Rīga

Wir verlassen Estland in Richtung Lettland. Auf dem Weg nach Riga übernachten wir an dem alten Gutshof Ungurmuiza, auch bekannt als Gut Orellen in Lettland. 1732 begann der russische Generalmajor Balthasar Campenhausen mit dem Bau des Herrenhauses im Barockstil, das nach und nach um verschiedene Gutsgebäude ergänzt wurde. Heute existiert im Herrenhaus ein Museum, auch weitere Nebengebäude werden touristisch genutzt.

Auf dem Weg nach Riga, wie auch auf dem Gut Ungurmuiza dürfen wir in jeder noch so kleinen Ansiedlung die klappernden Störche beobachten.

Riga ist die Hauptstadt Lettlands und mit rund 630.000 Einwohnern die größte Stadt des Baltikums. Zugleich bildet es mit etwa einer Million Einwohnern den größten Ballungsraum in den drei baltischen Staaten. Riga ist das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes. Die alte Hansestadt ist berühmt für ihre Jugendstilbauten und ihre großzügige Anlage sowie für die gut erhaltene Innenstadt, darunter besonders die Altstadt.

wir besuchen die Geburtskathedrale der Russisch-Orthodoxen Kirche. Sie ist die größte orthodoxe Kirche der baltischen Staaten. Während der Besetzung im Ersten Weltkrieg wurde die Kirche in eine protestantische Kirche umgewandelt, doch bereits nach der lettischen Unabhängigkeit wurde sie 1921 wieder orthodox. 1963 wurde die Geburtskathedrale von den sowjetischen Behörden in ein Planetarium umgewandelt und in „Haus des Wissens“ umbenannt. Bald nach Wiedererlangung der Unabhängigkeit von der Sowjetunion 1991 wurde die Kirche grundlegend saniert (bis 2006). Bereits 1992 wurde sie als Kathedrale wiedergeweiht.

Die Kirche ist ein Zentralbau mit fünf teilvergoldeten Kuppeln. Sowohl die Kirche, als auch der 43 Meter hohe Glockenturm mit 12 Glocken, sind mit gelben Kacheln verkleidet.

unweit der Kathedrale steht Das Freiheitsdenkmal im Stadtzentrum. Sie ist das Symbol für die nationale Souveränität Lettlands.

Auf einem Sockel steht ein 19 Meter hoher Obelisk, auf dessen Spitze sich die 9 Meter große Allegorie der Freiheit befindet, eine Statue, die die Selbständigkeit Lettlands verkörpert. Die drei Sterne in den Händen der weiblichen Figur symbolisieren die drei historischen Regionen Lettlands – Kurzeme (deutsch: Kurland) , Vidzeme (deutsch: Livland) und Latgale (deutsch: Lettgallen).

Bemerkenswert ist die Ausrichtung des Denkmals: Die Freiheitsgestalt (im Volksmund Milda genannt) blickt – ebenso wie alle selbstbewusst und mit stolzem Ausdruck dargestellten Figuren im Sockel des Denkmals – nach Westen.

Das Denkmal wurde in der Lettischen SSR zwar wegen seines „künstlerischen Werts“ an seinem Platz belassen, jedoch wurde in rund 300 Meter Entfernung vom Freiheitsdenkmal am anderen Ende des Boulevards ein Lenindenkmal errichtet – mit Blick gen Osten.

in einem der zahlreichen Stadtparks entdecken wir diese Installation und fragen uns, ob die Häuser wohl alle besetzt sind?

Die Neustadt von Riga gilt gemeinsam mit entsprechenden Stadtteilen in Wien, Sankt Petersburg, Antwerpen, Prag und Barcelona als sehenswertestes Jugendstilensemble der Welt – nirgendwo sind ähnlich viele Gebäude aus dem frühen 20. Jahrhundert erhalten geblieben. Zu Sowjetzeiten fehlten nicht nur das Geld für eine Renovierung der historischen Gebäude, sondern auch die Mittel zu ihrem Abriss.

Bis 1918 wurde die Neustadt oft „Petersburger Vorstadt“ genannt.

Nach Wiedererlangung der Unabhängigkeit Anfang der 1990er Jahre wurden nahezu alle der opulent verzierten Gebäudefassaden restauriert. Die Neustadt gilt als repräsentative Wohnlage mit entsprechenden Immobilienpreisen. Hier haben sich auch die meisten Botschaften angesiedelt.

…auch mal ein unrenoviertes darunter.

In Riga findet man viele sehr schöne Parks. Sie sind mit Kinderspielplätzen und Bänken ausgestattet. Hier und da findet dort auch Kunst statt.

Drei tanzende Frauen

Über die Parks gelangen wir in die Altstadt.

Der Pulverturm ist ein befestigtes Schießpulverlager aus dem 17. Jahrhundert und Teil der Rigaer Stadtbefestigung.
Dom zu Riga
Domplatz
Domplatz
Straßenansicht. Im Hintergrund der weiße pyramidenförmige Turm der Mater Dolorosa Kirche, eine alte katholische Kirche.
Straßenansicht

Gegenüber des Rathauses steht das Schwarzhäupterhaus.
Es wurde 1334 als das „Neue Haus der Großen Gilde“ erstmals urkundlich erwähnt. Es diente sowohl den Kaufleuten als auch der vorwiegend deutschen Bürgerschaft Rigas für Zusammenkünfte.
Das Schwarzhäupterhaus wurde im Zweiten Weltkrieg von deutschen Truppen bei der Einnahme Rigas zerstört. 1948 wurde die verbliebene Ruine wegen der schweren Beschädigungen, aber auch aus ideologischen Gründen gesprengt.
Die Fläche des Schwarzhäupterhauses wurde in den wesentlich vergrößerten Rathausmarkt einbezogen und blieb bis 1993 unbebaut. In Vorbereitung der 800-Jahr-Feier der Stadt wurde das Gebäude innerhalb von sieben Jahren (1993–1999) originalgetreu rekonstruiert. So wurde die in vergangener Zeit zwischen den Schwarzhäuptern und der Stadt Riga in Anerkennung der jahrhundertealten Beziehungen getroffene „Übereinkunft“ Wirklichkeit:

Schwarzhäupterhaus
gegenüber das Rathaus

Neben der Petri-Kirche findet sich noch eine lustige Skurrilität. Wir dachten schon, wir hätten uns verlaufen, als wir plötzlich die Bremer Stadtmusikanten entdeckten.

Die Skulptur wurde 1990 als Geschenk der Stadt Bremen an die Partnerstadt Riga übergeben und aufgestellt. 

Der Weg heim

Wir wollen diese wunderbare Reise beenden und buchen eine Fährüberfahrt von Liepāja nach Travemünde. Eine kurze Stadtbesichtigung in Liepāja gibt uns abschließend noch ein paar Eindrücke aus der Lettischen Provinz.

Unser Übernachtungsplatz irgendwo im Nirgendwo zwischen Riga und Liepaja.

Liepāja ist mit 76.535 Einwohnern die drittgrößte Stadt Lettlands und beherbergt eine Universität.
Die Kunstgewerbeschule von Liepāja gehört zu den wenigen Ausbildungsstätten weltweit, an denen Wissen über die künstlerische Verarbeitung von Bernstein vermittelt wird. Auch einige der an der Rekonstruktion des Bernsteinzimmers im Katharinenpalast in Puschkin beteiligten Kunsthandwerker und Künstler haben diese Schule besucht.

der Konzertsaal Großer Bernstein, Eröffnung im Oktober 2015
Universität
Gymnasium
Hall of Fame, wir haben niemanden erkannt, was natürlich an unserer Banausen-Mentalität liegt.
Ist das Kunst oder kann das weg?

Der Hafen von Liepāja steht beim Güterumschlag an dritter Stelle der lettischen Häfen (hinter Riga und Ventspils). Im Jahre 2016 wurden in Liepāja 9 % der lettischen Importe und Exporte über See umgeschlagen.

Teil des Hafens

Wir sehen auch viel Armut; Häuser, die Ihrem Verfall überlassen wurden; welche, die trotz ihrer augenscheinlichen Baufälligkeit noch bewohnt werden, verwahrloste Plattenbauten, und einige Orte, da will niemand ‚auch nur Tod über’n Zaun hängen‘.

Ab 1995 erblühte die Wirtschaft wieder. Hauptexportgüter sind Stahlwaren, Möbel und Textilien. Zurzeit gewinnt der Dienstleistungssektor stetig an Bedeutung. Die Strandpromenade wurde neu gestaltet, in Ihrer unmittelbaren Nähe sieht man prächtige Hotels, die Wege sind aufwändig gepflastert, die Strandanlagen und Sanitärbereiche auf den modernsten Stand gehoben.

Strand
Monument für die auf See verunglückten Seeleute und Fischer
Eine Frau mit wehenden Haaren, die in das weite Meer schaut und auf ihre Lieben wartet.
Die Bewohner nennen das Denkmal auch “Windmutter” und bezeichnen damit den Sammel- und Treffpunkt, bevor man gemeinsam an den Strand geht.
unweit der Promenade
altes Holzhaus, es müßte dringend renoviert werden, schade, daß es so langsam verfällt.
hier ist vermutlich nicht mehr viel zu retten. Zumindest der ehemals sicherlich wunderschöne Holz-Vorbau ist völlig morsch.
Straßenansicht nahe Zentrum
Straßenansicht nahe Zentrum

Die M/S Stena Livia bringt uns am nächsten Tag von Liepāja nach Travemünde.
Vor ein paar Jahren waren wir Passagiere auf der Fähre von Ventspils nach Travemünde, und waren entsetzt über den Alkohol-Konsum der Truckerfahrer, die diese Fährverbindung hauptsächlich nutzten. Das Hauptklientel der heutigen Fähre sind nach wie vor LKW-Fahrer. Der Konsum von Alkohol hat sich sehr verbessert, zumindest sind uns keine betrunkenen Fahrer mehr aufgefallen.
Diese Fähre ist ein Transportmittel, mehr nicht.
An Bord findet man keine besonderen Annehmlichkeiten, das Essen ist gewöhnungsbedürftig, die Matratzen ausgelegen.
Der Rücken schmerzt noch immer. Wir haben es überlebt. Der Preis war günstig.

Sonnenuntergang auf der Ostsee
Einfahrt in den Hafen von Travemünde.

Von Travemünde nach Hause fahren wir über Nienburg, weil die Spargelernte dort auf Hochtouren läuft, und wir den Frühling nun auch kulinarisch erfahren wollen.

Jedes der Dörfer ist hier schöner als das andere, die Häuser gepflegt, die Gärten geputzt. Die Strassen in gutem Zustand. Wir sind wieder in Deutschland.

Die besten Nachbarn aller Zeiten haben das Haus gehütet, den Postkasten geleert, die Vögel und Blumen versorgt und Rasen gemäht. Vielen Dank Marcus, Kathrin, Frederik und Elena. Wir sind froh, daß es Euch gibt.

Der Spargel war köstlich!

Schwerer Start

Andi hat die Grille mit fünf neuen Reifen ausgestattet, alle Tanks gefüllt, auch die schweren Ketten, das Notstromaggregat und die Winde durften nicht fehlen. Obwohl wir keine Fahrräder an Bord haben ist die Grille mit der Winter-Ausstattung so schwer wie noch nie und bringt 5380kg auf die Waage. 

Wir verlassen Neuenheerse am meteorologischen Frühlingsanfang, stellen das Navi auf „Autobahnen vermeiden“ und fahren durchs Weserbergland Richtung Norden. 

Wir übernachten am Fuße der Leine an den Koldinger Seen. Diese liegen in der kleinen Leine-Aue, die durch intensiven Kiesabbau entstand. 

Am nächsten Morgen fahren wir weiter durch das niedersächsische Tiefland, welches sich durch weite Kiefern-Mischwälder und Landwirtschaft, insbesondere Kartoffel-und Spargelanbau präsentiert. Hier kann man überall die grünen Kreuze der Bauernproteste ausmachen.

In Uelze statten wir dem schönen Hundertwasser-Bahnhof einen kurzen Besuch ab.

Später fahren wir dann durch den Kreis Lüchow-Dannenberg, wo man hier und da noch Überreste der Anti-Atomproteste der 80er sehen kann, die schlagartig ausbleiben sobald man die Elbe überquert und nach Mecklenburg-Vorpommern vordringt. Hier ist der Frühling schon in Sicht. 

Die Narzissen blühen, eine Schar Kraniche und zwei Störche verdingen sich auf eine der feuchten Wiesen.

Unsere Fahrt endet heute in Schwerin. 

Wir besuchen den Arbeitsplatz von Frau Manuela Schwesig und bummeln durch die wunderbare Landeshauptstadt von Meck-Pom. 

Schweriner Schloss
Schloss bei Nacht
auf dem Weg zu den schwimmenden Wiesen
Dom zu Schwerin


Rostock

Rostock

Von Schwerin ist es nicht weit bis wir Rostock erreichen.

Wir buchen ein Ticket nach Trelleborg und besuchen die Altstadt.

Petrikirche
Wehrturm innerhalb der Stadtmauer
Stadttor
Universität
Ständehaus, beherbergt heute das Oberlandesgericht
neuer Markt
Rathaus
Marienkirche

Heute morgen konnten wir nicht lange schlafen, denn die MS Skåne legt bereits um 07:30 ab um uns nach Trelleborg zu bringen.

MS Skåne
Überseehafen Rostock

An Board ist nicht viel los, einige LKW ein dutzend PKW. 

Das Schiff wird renoviert und der Komfort ist daher etwas eingeschränkt, allerdings zahlen wir für die Überfahrt für uns UND die Grille gerade 47,50€. Da kann man ja nicht meckern.

Südschweden und die Hühnergötter

Wir verlassen nach ruhiger Ostsee-Überfahrt Trelleborg auf der Küstenstraße Richtung Osten. Es riecht intensiv nach Salz, Tang, Algen, Muscheln und mee(h)r.

Bei Smygehuk besuchen wir den südlichsten Punkt Festlandschwedens und finden das Himmelreich der Hühnergötter, bewacht von „Akka von Kebnekaise“, der Leitgans in Selma Lagerlöfs Nils Holgersson.

Südlichster Punkt Festlandschwedens
Hühnergötter
Akka von Kebnekaise
Famntaget (Die Umarmung) Axel Ebbe 1930

Dieser Ort liegt näher an Moskau als an Treriksröset (dem nördlichsten Punk Schwedens, und dann ist man ja auch noch lange nicht am Nordkap) das gibt uns einiges zu denken, wenn wir in diesem Tempo weiterreisen, kommen wir vermutlich erst im Herbst zurück.

Wir passieren Ystad, treffen Kurt Wallander aber leider nicht an.

In Kåseberga finden wir einen bezaubernden Übernachtungsplatz direkt am Hafen und besuchen die „Steine von Ale“ – Ales stenar. Dabei handelt es sich um eine Steingruppe, 59 Steine um genau zu sein, die die Form eines Schiffrumpfes bilden. Die Steine stammen aus der Bronzezeit 1800-500 v.Chr.

Ales stenar

Von Karlskrona nach Stockholm

Unser Weg führt uns die Südschwedische Küste entlang nach Karlskrona, welches wegen seiner Marina und Verteidigungsanlagen eine Welterbestätte ist. Hier bleiben wir nicht lang, denn wir finden kaum einen geeigneten Parkplatz und fahren deshalb schnell wieder weiter. (Wir wollen uns auch nicht stressen)

Auf dem Weg nach Stockholm sehen wir rechts und links des Weges hunderte Schwäne auf den Feldern und Wiesen, teilweise auch fliegend auf dem Weg in ihre Brutgebiete im Norden. 

Wir übernachten mal wieder ganz idyllisch an einem See mitten im Wald irgendwo im  Was-auch-immer-köping-Land (Söderköping, Linköping, Norrköping, Nyköping heißen hier die Städte, die wir großräumig umfahren)

Landschaftlich ähnelt es hier Tjæregrava ved Kjærsundsbrua, und deswegen fühlen wir uns hier auch wenig fremd. 

Am nächsten Morgen gehts weiter und wir erreichen gegen Mittag Stockholm. 

Stockholm

Wir stehen etwas außerhalb in „Söder“. Nach „Gamle Stan“, der Altstadt sind es ca. 35 Minuten Fußweg.

„Slussen“, die Schleuse zwischen Mälaren und der Ostsee und ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt Stockholms wird derzeit großflächig umgebaut und es ist eine kleine Herausforderung als Fußgänger diese momentan zu passieren. 

Kaum haben wir „Gamle Stan“ erreicht zeigt sich Stockholm von seiner schönsten Seite. 

Haben wir uns verlaufen? Nein, wir sind nicht in Venedig!
Die Säufzerbrücke von Stockholm.
Arbeitsplatz von Carl-Gustav und Sylvia
… und ihre Leibgarde
Storkyrkan
Reichstag Rückseite
Reichstag
Fischen am Reichstag
Svenska Akademien
Solsängaren „Der Sonnenanbeter“

Jetzt wird uns bewusst, dass Stockholm während des zweiten Weltkriegs keinen Bombenangriffen ausgesetzt war, so viele guterhaltene sehr alte Gebäude und enge Gassen kann man hier bewundern. Bisweilen fühlt man sich wie in der Toskana. 

Stortorget
tyska kyrkan (Deutsche Kirche)
Nordiske museet

Hier begann die „Fridays for Future“-Bewegung, jedoch haben wir Greta nicht angetroffen. 

Wo ist Greta?

Den nächsten Tag verbringen wir mit einem Besuch im Vasa-Museum. Dort kann man das zu 98% erhaltene Kriegsschiff des Königreichs Schweden bewundern. 

Bereits zu Beginn ihrer Jungfernfahrt am 10. August 1628 sank die Vasa nach nur etwa 1300 Metern Fahrtstrecke bei normalem Seegang wegen schwerwiegender konstruktiver Instabilität. Nach ihrer Auffindung 1956 und Bergung 1961 wurde sie mehrfach restauriert und ist heute in ganzer Pracht hier zu besichtigen. Das Schiff trägt den Namen der schwedischen Königsdynastie Vasa. 

Stockholm hat uns sehr beeindruckt und zählt unserer Meinung nach zu Recht zu den schönsten Hauptstädten der Welt. 

Falun und Östersund

Von Stockholm kommend fahren wir Richtung Nordosten und übernachten in einem ornithologischen Naturreservat. Am nächsten Morgen sehen wir ein Dutzend Birdwatcher bis zum Hals mit Kameraausrüstung bewaffnet, aber wir können nur Graugänse ausmachen. 

Auf der Fahrt nach Norden machen wir einen kleinen Abstecher nach Sala um dort eine alte Silbermine zu besichtigen. 

Sala Silbermine Haupschacht
Sala Silbermine Christina-Schacht

Weiter geht die Fahrt nach Falun, bekannt als Welterbestätte und Kupferstadt. 

Die historische Kupfermine ist mittlerweile zum Museum mutiert und sehr imposant. 

… und uns wurde früher erzählt, dass das typische Rot der skandinavischen Häuser in Norwegen erfunden worden sei, man habe damals die Häuser mit Ochsenblut gestrichen, um diese dadurch haltbarer zu machen. 

Alles GELOGEN:

Das aus dem Abraum des Kupferbergbaues in Falun gewonnene Pigment Falunrot wurde ab dem 16. Jahrhundert als Außenanstrich beliebt, da es den in Schweden vorherrschenden Holzhäusern eine Farbe gab, die an die Backsteinbauten wohlhabender Mitteleuropäer erinnerte.(Wikipedia)

Wir übernachten sehr idyllisch mitten im Wald an einem See. 

Weiter Richtung Norden stehen ein paar Rentiere auf der Straße sind lecken Salz, so weit südlich haben wir sie noch gar nicht erwartet. 

Stundenlang geht die Fahrt auf dem „Innlandsvägen“, die in sehr schlechtem Zustand ist durch Wald rechts und links. 

Am Abend erreichen wir Östersund. 

Hier findet in der Regel jedes Jahr das Auftaktrennen im Biathlon-Weltcup statt. Als Biathlon-Fans müssen wir uns diese Sportstätte unbedingt anschauen und übernachten auf dem Parkplatz davor. 

NNO durch Lappland

Weiter geht die wilde Fahrt immer den „Innlandsvägen“ nordwärts. 

Wir passieren Dorotea und Vilhelmina, kleine Örtchen im „Södra Lappland“. 

Die Strassenverhältnisse sind schwierig, da es tagsüber taut und Nachts gefriert, wir keine Spikes fahren und damit eine Ausnahme im fließenden Verkehr sind, wenn man denn von fließendem Verkehr sprechen kann, wenn alle halbe Stunde mal ein LKW entgegen kommt.

Viel Abwechslung bietet der heutige Tag nicht. Wald, hier und da mal ein See, Wald, ein See, Wald, Wald und ein Wald. 

Wir übernachten in Storuman. 

Weiter nordwärts schließt sich die Straßendecke mit einer festgefahrenen Schneedecke. Das Quecksilber schafft es jetzt auch tagsüber nicht mehr über null. Es schneit.

Etwas südlich von Jokkmokk überqueren wir den Polarzirkel.

In Jokkmokk kaufen wir uns erst einmal Snowboots, unsere Wanderstiefel sind mit diesen Verhältnissen überfordert. 

gamla kyrka
Kunst im Kreisverkehr (Jokkmokk)
Eine ganze Regalwand voller Knäckebrot, ähnlich dem Käseregal in der Schweiz

Ice-Hotel Jukkasjärvi

Heute fahren wir, na wie könnte es anders sein, durch einen Wald nach Gällivare und besichtigen die schöne Holzkirche.

trotz der vielen Wälder finden wir immer noch Gefallen an Bäumen
Gällivare kyrka

In den Städten Lapplands, so müssen wir beobachten stehen etliche mehrstöckige Steinhäuser, die, wie wir finden, so gar nicht in diese Landschaft passen.

In Jukkasjärvi besuchen wir das Eis-Hotel. Es hat 53 Zimmer, die man über Nacht buchen kann. Tagsüber fungiert das Hotel als Museum.

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Ein Teil des Hotels steht ganzjährig, während der andere im Sommer einfach wegtaut.

Die Zimmer werden von internationalen Künstlern gestaltet, die dafür 15 Tage Zeit bekommen, An- und Abreise, Kost und Logis, jedoch kein sonstiges Honorar erhalten. Die Namen der Künstler werden natürlich in Eis vor den Zimmern veröffentlicht.

Eingang zur Lobby
Kronleuchter aus Eis
Lobby
Ginko-Halle
Lobby
Hotel-Flur
Bank in einem Zimmer
Zimmer „Golden Ice“
Zimmer „White Santorini“
Zimmer „Feline Lair“
Zimmer „A Night In The Theatre“
Zimmer „The 6th Feeling“
Zimmer „The Drift“
Zimmer „Oh Deer“
Zimmer „Teckara“
Zimmer „Hydro Smack“
Zimmer „Dancers In The Dark“
Zimmer „A Cabinet In The Woods“

Das Hotel hat uns unglaublich beeindruckt. In der Hotelbar trinken wir Gin-Tonic, natürlich in Gläsern aus Eis, die wir mit nach Hause nehmen dürfen.

Hotel-Bar
Sitzgelegenheit mit Rentier-Fellen belegt
Gin-Tonic in Gläsern aus Eis

Sie stehen jetzt vor unserer Grille damit wir morgen nochmal ein Bier daraus trinken können.