Hammerfest

„Die nördlichste Stadt der Welt“, mit diesem Slogan wirbt die Stadt. Sie war es wohl auch bis 1998, als Honningsvåg, etwas nördlicher gelegen, den Status einer Stadt erhielt. Seither ist es wohl strittig, ob Honningsvåg mit 2500 Einwohnern als Stadt gilt oder nicht, im Sinne der Stadt-Oberen von Hammerfest wohl eher nicht.
Ungeachtet dessen wirbt die Stadt weiterhin mit dem Slogan „nördlichste Stadt Europas“.

Der Weg von Alta nach Hammerfest führt zunächst über ein Gebirgsplateau, in Skaidi fahren wir westwärts der Küste entlang bis Kvalsund. Dort führt uns die „Kvalsundbrua“ über den Fjord. Mehre Tunnel folgen.

Kvalsundbrua
Tunneleinfahrt
Tunnel mit Wendemöglichkeit, die hätten wir in Tromsø gut gebrauchen können.
Sicht auf Hammerfest.

In Hammerfest besuchen wir das Weltkulturerbe, das Meridianmonument des Struve-Bogens am Messpunkt Fuglenaes.
Der Struve-Bogen, nach Friedrich Georg Wilhelm Struve (1793–1864) benannt, ist ein Meridianbogen, der aus einem gut 2821 km langen Netz geodätischer Vermessungspunkte besteht. Mit ihm wurde die Erdabplattung an den Polen bestätigt und vermessen. Der Struve-Bogen zählt zu den genauesten und größten Projekten der damaligen Erdmessung.

Die Hauptstraße Hammerfests säumen unansehnliche Häuser aus der Zeit des großen Wiederaufbaus nach dem zweiten Weltkrieg.
Die Deutschen verliessen die Stadt 1945 nach dem „Prinzip der verbrannten Erde“, um den heranrückenden sowjetischen Truppen keine intakte Infrastruktur zu hinterlassen.

Die Kirche erbaut 1961, in der Architektur den Stockfisch-Trocknungs-Gerüsten nachempfunden, zeigt sich uns in einem bedauernswerten Zustand.

Kirche Hammerfest
Blick über den Hafen zur Innenstadt
Isbjørnklubben (Der Eisbärenclub) ist ein Klub in der Stadt Hammerfest, der jeden Touristen als Mitglied aufnimmt und Hammerfest (noch immer) als nördlichste Stadt der Welt bezeichnet. 

Darüber hinaus versprüht die Stadt einen Charme, der ihrem Namen alle Ehre macht.

Die Prognose des Wetterdienstes sagt für die kommenden Tage Sturm voraus, weswegen wir schnell das Weite suchen, denn wer will schon in Hammerfest fest stecken?

Nordlichter am Lakselv

Wir bringen uns in Sicherheit.

Die Sturmwarnung für Honningsvåg hat uns die Entscheidung erleichtert, uns und die Grille zunächst etwas südlicher, in Lakselv, zu parken und abzuwarten, ob der Pass zum Nordkapp nach einem derartigen Sturm überhaupt wieder zeitnah passiert werden kann.
Wir mieten uns also auf einem familiär anmutenden Campingplatz ein, und machen ein wenig Pause am Porsangerfjord.

Am Porsangerfjord
Das Ende des Fjords ist zugefroren
Winterstrand am Porsanger
Eine hübsche kleine Holzbeheizte Fass-Sauna
…und ein winterlicher Regenbogen

In der Nacht werden wir mit einigen zarten aber feinen Nordlichtern belohnt.


(Wir hatten schon sehr schöne Nordlichter auf der Senja, jedoch ist unglücklicherweise Andi’s Stativ während der Foto-Session zu Bruch gegangen, das war sehr ärgerlich, aber auch nicht mehr zu ändern.)

Nordkap EXTREM

Der Wind schwächt sich ab und wir wagen die Fahrt nach Honningsvåg, danach weiter über’s Fjell(Gebirge) Richtung Skarsvåg; dort befindet sich der Einstieg zum Passübergang „Nordkap“.

Die Schranke ist geschlossen, jedoch besteht Hoffnung, daß sie sich noch heute öffnet, da wir erfahren, dass in Honningsvåg das Kreuzfahrtschiff MS Amera vor Anker liegt; sie hat 835 Paxe an Board, die mehrheitlich zum Nordkap wollen, koste es was es wolle.
Die Räumungsfahrzeuge räumen, was das Zeug hält, die Fräsen wirbeln die meterhohen Schneewehen von der Straße, zwei Stunden später klettern 10 Busse in Kolonnenfahrt den Pass hinauf, wir schließen uns an.

Die Fahrt gleicht einem Ausschnitt aus einer Katastrophen-Schmonzette „Lost in Arctic Whiteout“. Wir wissen nicht genau, wir wir den Pass ohne Ketten erklimmen konnten, das Adrenalin hat mal wieder die Erinnerung vernebelt.

Eingang zum Nordkap-Pass
Wir folgen den Bussen
Sie fahren schnell, sie sind augenscheinlich mit Spikes ausgestattet
Wir können kaum folgen, und haben auch ein wenig Angst, sie zu verlieren…..
Irgendwie sind wir unversehrt oben angekommen.

Kaum oben angekommen, noch nach Luft schnappend meldet unserer Grille Motorschaden, bitte Motor überprüfen lassen. Ist ja klar, wenn’s kommt, kommt’s dicke.
Wir lassen den Motorschaden zunächst mal links liegen und hoffen, daß sich unsere italienische Zicke eventuell wieder beruhigt.

Globus aus Sicht des Oscarsstøtten.
Sicht auf die „echte“ nördlichste Spitze Europas
Northcape Panorame Halle
Installation „barn av jorden“ (Kinder der Welt)
Wir waren hier!
ECHT!!!!!

Der Master of Engineering schließt sein Diagnose-Gerät an die Grille an und erfährt, daß sie sich über zu hohen Durchfluß im EGR beklagt hat. Er entschuldigt sich in aller Form und löscht die Fehlereinträge. Jetzt ist aber auch mal Ruhe im Karton.
Die Rückfahrt treten wir alleine an, allerdings zieht der Master die Ketten auf. Die Kolonnenfahrt beim Aufstieg war für unser Bauchgefühl einfach zu schnell. Die Alleinfahrt aber nicht minder anstrengend, da man streckenweise die Straße nur erahnen kann.

Wo ist hier die Straße?
…ah, dort, da kommt ein Bus!
Die Schneefräsen haben gute Arbeit geleistet, die Schnee-Wand ist sicher 5-6 Meter hoch.
Schneewände soweit das Auge reicht.

Wir kommen aufgeregt und glücklich zurück nach Skarsvåg, das nördlichste Fischerdorf der Welt. Hier bleiben wir für heute stehen.

Kamtschatkakrabben

Vegetarier und/oder Veganer bitte diesen Artikel überspringen.

In Skarsvåg, dem nördlichsten Fischerdorf der Welt treffen wir den Geschäftsführer der „The North Cape Experience“, der touristische Expeditionen anbietet, vermutlich vorwiegend im Sommer.
Wir fragen, ob er uns ein Lokal empfehlen kann, welches Kamtschatkakrabben oder Königskrabben auf dem Speiseplan hat.
Er lädt uns für den Abend in sein (noch) leeres Restaurant ein, nicht bevor er uns noch eine kleine Lehrstunde aus dem Leben der Königskrabben erteilt.
Wir speisen am Abend dort fürstlich.

Skarsvåg, sehr sehenswert.
Wer zum Nordkap fährt, sollte dieses Dörfchen nicht verpassen.

Die aus dem nördlichen Pazifik (vor allem vor Japan und Alaska) stammende Krabbe wurde Ende der 1960er Jahre von russischen Forschern in der Barentssee nahe Murmansk ausgesetzt, wo sie sich plangemäß stark vermehrte. Bis heute ist sie bis zu den Lofoten vorgedrungen. Die Umsiedlungsaktion war von den Generalsekretären der Sowjetunion Josef Stalin und seinem Nachfolger Nikita Chruschtschow in die Wege geleitet worden, um die Versorgungslage in Moskau und Murmansk zu verbessern.
Sie hat sich zunächst invasiv vermehrt, und die heimische Fauna stark verdrängt.
Ausgewachsene Königskrabben haben kaum natürliche Feinde und konnten sich vor allem deshalb derartig schnell in der Barentssee und an der norwegischen Küste ausbreiten. Wegen ihrer Schmackhaftigkeit ist die Krabbe in Russland und Asien begehrt. 
Mittlerweile sind auch die Europäer auf den Geschmack gekommen.
Sie wird deswegen jetzt intensiv bejagt, die Norweger haben daraus einen lukrativen Exportartikel gemacht. Auf den Weltmärkten erzielt sie sehr hohe Preise.

Kamtschatkakrabben im Bassin.
Ein kleines Weibchen
sie hat ein Bein verloren, es wächst wieder nach.
ein kleines Männchen; große Exemplare werden bis zu 17 Kilo schwer mit einer Spannweite von 180cm.
geschätzt 2-2,5 Kilo schwer
…. und was ich davon leckeres kochen könnte…..
…. und dazu ein kühles Bier….
Mächtige Scheren, nicht ganz ungefährlich
Das Menu
und dazu ein kühles Bier
Etwas Arbeit, um an die Leckerei heranzukommen.

das war mit Sicherheit das Köstlichste an Seafood, was wir bisher gegessen haben.

Karasjok, Kirkenes und die geschlossenen Museen

Wir fahren über Karasjok nach Kirkenes.
In Karasjok besuchen wir ein altes samisches Dorf. Das Samische Museum ist leider geschlossen.

altes Blockhaus
… im samischen Dorf
Es hat geschneit, die Strassen sind zwar geräumt, jedoch nicht gestreut.

An einem samischen Hof kaufen wir Rentierfleisch direkt vom Erzeuger.

Rentiere auf dem Hof
Rentiere unterwegs.
…unterwegs
….unterwegs
In Kirkenes: wir sind schon ziemlich weit weg…….

Kirkenes ist eine „russische“ Stadt in Norwegen, so kommt es uns bisweilen vor.
Zehn Prozent der knapp 3500 Einwohner sind Russen. Die Straßenschilder sind zweisprachig, Russisch und Norwegisch.

Strassenschilder

Der wichtigste Kunde von Kimek, der Werft, einer der bedeutendsten Arbeitgeber, ist die russische Fischerei-Flotte. Auf sie entfallen 70 Prozent des Umsatzes. 
Die jüngsten Sanktionen gegenüber Russland wegen Putins Krieg treffen Kirkenes hart. 600 Arbeitsplätze sind derzeit gefährdet.

Bei Kirkenes befindet sich ein Grenzübergang nach Russland. Bis Murmansk sind es noch etwa 200 km. Während des Kalten Krieges war dies neben der Grenze Türkei-Sowjetunion die einzige unmittelbare Landgrenze zwischen der NATO und der Sowjetunion und somit die einzige innerhalb Europas. Im Rahmen einer Sonderregelung, die durch das Schengener Abkommen möglich und die für Europa bisher einmalig ist, dürfen Russen und Norweger, die in einer 30-Kilometer-Zone wohnen, seit April 2010 visafrei hin und her reisen.

Grenze zu Russland, bis Murmansk nur noch etwa 200 km
Ein russischer Souvenir-Shop nahe der Grenze

Über der Stadt wabert eine eigenartige Stille; bei unserem Besuch im Schnee-Hotel sind wir die einzigen Gäste, die Eis-Bar ist geschlossen. Die „Andersgrotta“, ein Museum in einem alten Luftschutzraum ebenso.

Eingang Snow-Hotel
Kaminzimmer
Hotel-Flur
Die Hochzeit-Suite
Wer will sich dort mal hinsetzen?
Bar, leider geschlossen
großer Schlitten aus Eis.

Angesichts unserer Erinnerung an das Ice-Hotel in Jukkasjärvi in der Nähe von Kiruna, Schweden, welches wir vor zwei Jahren besucht haben, war dieser Besuch eine etwas ernüchternde Erfahrung.

Nordlichter im Urwald

Wir verlassen Norwegen, sind infolgedessen ein wenig wehmütig.
Finnland empfängt uns mit Sonnenschein und zweistelligen Minusgraden.

vorher…..
…nachher

wir fahren am Rande eines der letzten Urwälder Europas westlich des Inari-Sees, dieser ist, man glaubt es kaum, auch erst seit 2014 geschützt, denn bis dahin wurde hier für die Papierindustrie noch kräftig abgeholzt.

Am Abend versöhnt uns Finnland mit entzückenden Nordlichtern.

senkrechte Fäden
eine rotierende „Wolke“
Man könnte meinen, der Urwald brenne…..
da ist ein Satellit durchs Bild gehuscht.

Snowmobil-Tour in Levi

Levi ist das größte und bekannteste Wintersportzentrum in Finnland und wurde schon viermal zum besten finnischen Skigebiet gewählt.
Eine Verkehrsanbindung besteht durch den 15 Kilometer entfernten Flughafen Kittilä und durch den 88 Kilometer entfernten Bahnhof in Kolari. Levi liegt circa 1000 Kilometer von der finnischen Hauptstadt Helsinki entfernt und 135 km nördlich des Polarkreises.

Die Wintersportsaison beginnt in Levi im Oktober oder November und dauert, je nach Schneelage, meist bis Anfang Mai. Der Berg Levi ist 531 Meter hoch und bietet insgesamt 27 Liftanlagen und auch sonst viel Wintersport-Gebrummel; das meiste davon ist zudem beleuchtet, denn die Polarnacht von Ende November bis Ende Januar bietet auch hier im tiefsten Winter wenig Licht.

In der Umgebung von Levi gibt es insgesamt 886 Kilometer Snowmobil-Routen. Eine davon wollen wir heute mal ausprobieren.

im Hintergrund der Berg „Levi“, nach dem das ganze Wintersportgebiet benannt ist.

Mitten im Wald, an einem zugefrorenen See, machen wir Rast an einem alten Hof; die Gebäude sind aus den späten 1940-er Jahren, der Hof nur mit Skiern oder Snowmobilen erreichbar.
Die Besitzer bieten hausgemachten Kuchen und finnisches Gebäck an; dieser Ort versprüht trotz emsiger Betriebsamkeit eine einzigartige Gemütlichkeit.

Hier geht es im Doppelpack zur Sache (Bei den Frauen sogar zu dritt!)

Snow Village Kittilä

Wir besuchen das „Lapland SnowVillage“ nahe Kittilä.

Anders als im Eishotel Jukkasjärvi wurde hier bei der Gestaltung der Zimmer und Hallen einem generellen Thema gefolgt. Dieses Jahr heißt es „future“.
In unserem ganz persönlichen und überaus subjektiven Eis- bzw. Snowhotel-Ranking bekommt dieses den Platz zwei. Platz eins belegt immer noch Jukkasjärvi, weit abgeschlagen folgt Kirkenes.

Kino-Saal
Kinder-Rutsche
Eis-Bar, um 10.00h leider noch geschlossen.
Eingang zum Raumschiff
Ist das etwa E.T.’s Familie?
Was ist das?
Schlaf-Saal
Big brother is watching you
Restaurant
Astronauten, ein Gruß aus Gravity?
Schmetterling auf der Hand
Master
Göttin

Rovaniemi

Rovaniemi ist die Hauptstadt der nordfinnischen Landschaft Lappland und liegt am Zusammenfluss der Flüsse Ounasjoki und Kemijoki sozusagen direkt auf dem Polarkreis.
Hier am Polarkreis hatten wir eine derart große Stadt (gut 63.000 Einwohner, und sie wächst und wächst….) nicht erwartet, denn seit Kirkenes bis hierher (Levi ausgenommen) fühlten wir uns pausenlos wie ‚in the middle of nowhere‘.

Das Tor zum Norden ist nicht nur wichtiges Einkaufszentrum für die Siedlungen der Umgebung, sondern auch ein touristisches Reiseziel. Rovaniemi ist Sitz der Kammer des Weihnachtsmannes, der im Weihnachtsmanndorf am Polarkreis sogar sein eigenes Postamt besitzt. 

Wir besuchen natürlich das Santa Claus Holiday Village

Hier ist der Weihnachtsmann zuhause.
Sein Dachgeschoß
Und selbstverständlich überall Weihnachtsdeko
Weihnachtsdeko das ganze Jahr
Der Souvenir-Shop
Im Souvenir-Shop allerhand Schund und Nippes, ABER auch echtes finnisches Kunsthandwerk

Wir besuchen das Postamt des Weihnachtsmannes. Hier landet Post aus aller Welt, es wird behauptet, daß JEDER Brief beantwortet wird.

Das Postamt des Weihnachtsmannes

Wir verlassen das Dorf des Weihnachtsmannes und besuchen das Arktikum.
Das am Ufer des Flusses Ounasjoki gelegene und 1992 eröffnete Museum ist ein Zentrum der Wissenschaft. Das Arktikum besteht tatsächlich aus zwei Institutionen, dem Provinzmuseum von Lappland und dem Arktischen Zentrum. In der Ausstellung Wege des Nordens wird über Menschen in Finnisch-Lappland, über die Samen und deren Lebensraum berichtet sowie von der Natur Finnisch-Lapplands. Die Samen betrachtet man als die indigene Bevölkerung Lapplands. Die Ausstellungen im Arktischen Zentrum berichten aus Gebieten der gesamten Arktis. Sie vermitteln ein Bild der Interaktion zwischen Mensch und Natur und von den Jahreszeiten in arktischen Gebieten.
Das Arktische Zentrum ist Teil der Universität Lappland, die ebenfalls in Rovaniemi angesiedelt ist.

Tracht der Sami
Schlitten
Kajak
Gegen Schneeblindheit haben sie bereits Sonnenbrillen erfunden.

Parpalandia

Südlich von Rovaniemi gibt es Wald, sehr viel Wald und Seen, sehr viele Seen und Moore, sehr viele Moore.
Im Winter, weil Seen und Moore gefroren sind, ist alles gut mit dem Snowmobil und/oder dem Hundeschlitten erreichbar.
Wir treffen auf Ismo Parpala, einen Waldbauern, der hier sein Kleinod „Parpalandia“ hütet und Touristen ein wenig daran teilnehmen läßt.
Wir sind derzeit seine einzigen Gäste.
Wir lernen die ‚echte‘ finnische Sauna kennen; ein Wasserboiler und ein Saunaofen werden mit Birkenholz befeuert, der Aufguss darf nur mit heißem Wasser erfolgen, dafür aber alle zwei Minuten.
Es gibt keine Duschen, zum Abkühlen springt man im Sommer in den kühlen See, im Winter kann man sich vor der Haustür im Schnee genügend Abkühlung verschaffen.
Nach dem Saunieren wird sich auch ‚in der Sauna‘ gewaschen, dafür mischt sich jeder nach eigenem Gusto heißes und kaltes Wasser in einer Schüssel und schüttet es sich nach Belieben über Kopf und Körper. Voilà, so einfach geht das. De Facto geht der Finne hier oben nicht duschen, er geht saunieren.
Ismo erteilt uns eine sehr genaue Sauna-Unterweisung und läßt uns dann mit dem ganzen Spuk allein. Wir erklären Andi kurzerhand zum Master of Fire and Water und schon funktioniert der ganze Spaß besser als gedacht.

unten links ein Kübel mit eiskaltem Wasser, in der Mitte ein holzbefeuerter Wasserboiler, oben Rechts der Saunaofen mit Basaltsteinen belegt.
Saunabänke, alles sehr alt, aber es funktioniert. Oben rechts die Wasserschüsseln für die Besucher.

Auf Ismo’s Hof leben ca. 30 ‚Alaskan Huskies‘, nicht zu verwechseln mit dem ‚Sibirian Husky‘. Gelegentlich ziehen Ismo’s Hunde auch Touristen mit Schlitten durch den Wald von Parpalandia.
Heute ist so ein Tag, und Ismo läßt uns daran teilhaben.

So schöne Augen, leider ganz unten in der Rangfolge des gesamten Rudels.
Jetzt geht’s so Richtig ins Geschirr.
Der Musher fährt die Oma durch den finnischen Wald.
kleine Pause für Hund und Mensch
Pause
…und weiter geht die wilde Fahrt
wieder zuhause

Wir entdecken häufig sechseckige Hütten mit einer mittigen Feuerstelle, die sogenannte Finnische Kota. Sie ist hier weit verbreitet und in der Finnischen Kultur unverzichtbar. Hier trifft man sich, sitzt um das Feuer herum, brät Würstchen und erzählt sich allerhand Geschichten.

Kota
Würstchen werden in der Kota auf der Feuerstelle gegrillt.

Die Vorhersage für die Aurora Borealis stimmt uns für heute Nacht zuversichtlich, darüber hinaus klart der Himmel auf, sodaß die Wahrscheinlichkeit für erneute Nordlicht-Sichtungen steigt.
Auf dem Snowmobil folgen wir am Abend um 22:30h Ismo in den Wald, über einen See, durch ein Moor, wieder durch einen Wald, auf eine Lichtung, aber Nordlichter sehen wir keine. Nach ein paar Stunden geben wir auf und kehren zurück nach Parpalandia. In einer halb-offenen Kota lassen wir den Abend ausklingen, da zeigen sich die Nordlichter nochmals, dieses Mal sogar in Blautönen.

mit den Snowmobilen unterwegs
rechts die „Lichtverschmutzung“ von Rovaniemi.
Lagerfeuer in der halb-offenen Kota bei -11 Grad.
Nordlichter in Blau-Tönen