Die Gerbereien von Fès

Die Ursprünge der Gerbereien von Fès liegen im Dunkeln; lokale Traditionen führen sie bis in die Zeit der Stadtgründung im 9. Jahrhundert zurück, denn einen Bedarf an Leder für Stiefel, Sandalen, Gurte, Sättel etc. gab es in jeder größeren Stadt. Auch wurden hölzerne Truhen zwecks Abdichtung nicht selten mit Leder verkleidet. Darüber hinaus fand Leder auch im militärischen Bereich (z. B. für Rüstungen) Anwendung. Die marokkanischen Gerbereien waren schon im Mittelalter berühmt – so gibt es Berichte über den Transport von Leder oder Lederprodukten bis ins ca. 4000 km entfernte Bagdad.
Zur Gerberei gehören nicht nur die weißen und farbigen Becken im Zentrum der Anlage; vielmehr dienen die Erdgeschossbereiche der angrenzenden Häuser der Enthaarung und dem Walken der zuvor über Wochen in Kalklaugen etc. eingeweichten Ziegen- oder Schaffelle. Die farbigen Becken dienen dagegen der Färbung des Leders. In den oberen Geschossen sind oft Verkaufsgeschäfte untergebracht, in die geruchsempfindliche Touristen von Schleppern gerne hineingelockt werden.

inmitten der Medina dieser Hinterhof, hier werden die Felle abgeschabt und grob gereinigt,
ein unbeschreiblicher Schmutz am Boden.
kaum zu glauben, daß solche Arbeiten inmitten des alten Stadtzentrums unter Bedingungen, die wir uns nicht vorstellen können, stattfinden.
durch enge Gassen geht es zur nächsten Station
hier werden die Häute gekalkt, gewalkt und gefärbt
unten sieht man die Becken mit den verschiedensten Farben oder auch Chemikalien,
ein unglaublicher Gestank verbreitet sich.
von hier aus sieht man von oben über die Medina, im Zentrum die große Moschee.
die Häute werden hier getrocknet.
und auch in der Sonne gebleicht.
wir dürfen hinauf gehen und alles bestaunen.
…und sehen auch den alten Friedhof der Medina
Es ist ein unvergessliches Erlebnis.


Fès

Fès ist mit rund einer Million Einwohnern die drittgrößte Stadt Marokkos. Sie ist die älteste der vier Königsstädte des Landes und gilt als geistiges Zentrum des arabisch-islamischen Westens (Maghreb).

Die Altstadt, Musterbeispiel der orientalischen Stadt, steht seit 1981 als Weltkulturerbe unter dem Schutz der UNESCO. Dabei soll es sich in Hinblick auf die Fläche um die weltweit größte mittelalterliche Altstadt handeln.

Die Stop-Schilder kann man zwar nicht lesen, jedoch weiß man auch so, was zu tun ist.
Die Medina (Altstadt von oben)
Eines der vielen Stadttore zur Medina
ein weiteres Stadttor
… ein weiteres
und noch eines, sie haben allesamt besondere Namen, wir konnten uns nicht mehr daran erinnern.
eine typisches Straßenbild, die Eselskarren sind immer präsent.
Eingang zur großen Moschee in der Mitte der Medina,
da heute Freitag ist, dürfen sie nur „Gläubige“ betreten.
Hinweisschilder, sie haben uns nicht wirklich geholfen.
Einkaufsgasse in der Medina
auch hier sind die Esel das Transportmittel Nummer eins.
bunte Schuhe, Stoffe, und Accessoires
Lampen, Lampen , Lampen
Heike ist erschlagen vom Angebot
alte Türen kann man auch hier kaufen
eine alte Tür, man sieht es am Beschlag oben rechts, die Hand der Fatima.
So manche Gasse ist derart schmal, daß man nicht geradeaus durchgehen kann.
der Knoblauchverkäufer beliefert mit seinem Handkarren die Fleischereien.
Datteln, getrocknete Früchte, Feigen
Gewürze
Nüsse und Samen
Süßigkeiten
Tonwaren, Töpferwaren
ein Handwerksbetrieb
der botanische Garten
mit einem See
ein Kaffee über den Dächern der Medina

Chefchaouen

Chefchaouen liegt im nordwestlichen Rif-Gebirge in einer Höhe von etwa 560 bis 700 m.
Die Bewohner der Stadt sind ganz überwiegend Berber; darunter befinden sich auch zahlreiche Nachfahren der aus Al-Andalus zurückgekehrten Mauren.
Chefchaouen war und ist eines der Zentren des Cannabis-Anbaus in Marokko. Es ist von offizieller Seite zwar verboten, aber insgeheim wird es augenscheinlich vielfach noch geduldet.
Dies zog seit den 1960er Jahren viele westliche Aussteiger und Hippies an. Die olfaktorische Wahrnehmung, daß hier auch heute noch viel Marihuana geraucht wird ist auch an den meisten Plätzen nur schwer zu ignorieren. Auch wird uns an jeder zweiten Ecke „wanna smoke“, „kiff kiff“ und Marihuana angeboten.

Chefchaouen galt über Jahrhunderte als heilige Stadt, die Ausländern unter Androhung der Todesstrafe versperrt war; dies hat dazu beigetragen, dass in ihr mittelalterliche Architektur erhalten blieb.
Die gesamte Altstadt mit ihren reizvollen engen Gassen, kleinen Plätzen, blau- und weißgetünchten Häusern lädt zum Spazieren ein. Die blaue Farbe soll vorgeblich vor dem bösen Blick schützen. Die Bemalung wurde jedoch in den späten 1990er Jahren initiiert, um den Tourismus zu fördern.
Die aus Stampflehm erbaute und farblich naturbelassene Alcazaba (Kasbah), die historische Festung der Stadt mit ihrem Garten haben wir ebenfalls besucht.

Die gesamte Medina (Altstadt) ist noch komplett ummauert. Hinter der Mauer beginnt das Labyrinth der blauen Gassen.
Viele Treppen, steil und uneben machen das Erkunden zum sportlichen Event.
Man weiß nie, was einem hinter der nächsten Ecke erwartet
… aber bei der Farbgebung waren sich alle einig.
Hier verkauft eine Frau wunderbar duftenden Kuchen, der allerdings sehr süß aussah, da haben wir verzichtet.
immer mal wieder ein kleines Päuschen machen. Gut, daß Heike ihren Dreibein dabei hat!
Einladung ins Wohnzimmer-Restaurant.
Tür-Impression, die erste
Tür-Impression, die zweite
Tür-Impression, die dritte
Tür-Impression, die vierte
Die Tracht der Bergbäuerinnen des Riff-Gebirges.
Eine öffentliche Wasser-Quelle, alle Einheimischen benutzen die selben Becher.
Marokkanischer Tee
… zum deftigen Berber-Frühstück
Katzen, wohin man schaut, auch sehr viele junge Kitten laufen überall herum.
… aber auch die Hunde schlafen seelenruhig auf den Plätzen,
niemand der sie stört oder gar verjagt.
Ein Lädchen verkauft Farbpulver.
… und allerhand Gewürze
@Gudula: bunte Schuhe gefällig?
Plaza Uta el Hamman, an diesem Platz findet man die Kasbah und die große Moschee.
La Gran Mesquita
Plaza Uta el Hamman, rechts die Kasbah, die historische Festung
Der Innenhof der Kasbah
das historische Gefängnis in der Kasbah
Blick durch die gläserne Kuppel im heutigen Museum
historische Werkstatt, dort wurden die kunstvollen Fliesen und Holzintarsien gefertigt.
… mit diesem Ergebnis.
Blick auf die Stadt aus dem Wehrturm der Kasbah
Blick auf die große Moschee aus dem Wehrturm der Kasbah

Ankunft in Marokko

Die Überfahrt von Algeciras (unweit von Gibraltar) nach Tanger Med. (Marokko) verläuft sehr holprig.
Ein Ticket für uns und die Grille war für 10:00h gebucht, zwei Stunden vor Abfahrt sollen wir am Hafen sein, was wir selbstverständlich auch einhalten und erfahren dort also morgens um 08:00h, daß unsere Abfahrt storniert sei, die nächste Abfahrt erfolge um 13:00h. Niemand hat uns rechtzeitig informiert, obwohl alle Kontaktdaten bekannt waren.
Das nimmt Heike etwas säuerlich zur Kenntnis (der Morgen ist ohnehin nicht ihre Lieblings-Tageszeit :-))

Die Fähre legt an.

Die Fähre für 13:00h legt jedoch erst um 12:30h in Algeciras an und hat erhebliche Probleme mit der Entladung der LKW, die teilweise auch nicht ganz unbeschadet die steile Rampe überwinden können. Das Schiff verlässt daher auch mit einer zweistündigen Verspätung den Hafen und wir verlassen in der Grille die Fähre in Tanger Med. erst kurz vor 17:00h.
Da es nach der Erledigung aller Formalitäten am Zoll bereits dunkel ist, zwingt uns das zu einer Übernachtung im Hafen.
Heike ist mittlerweile richtig angefressen und beschwert sich umgehend bei der Reederei, die sie nur mit der Erstattung von 50% des Ticketpreises besänftigen kann.

Der vordere LKW hat sich schon die hintere Schürze abgerissen.
… und dieser schrammt grausam hörbar über die Rampe.
viele Reedereien bieten hier Überfahrten nach Afrika an. Vielleicht haben wir heute die falsche gewählt 😉
Wir legen endlich ab und der Affenfelsen von Gibraltar entfernt sich zusehends.
Die Flagge von Zypern zeigt den Heimathafen Limassol, unserer Fähre an.
Wir nähern uns Afrika.

Bei der Zollabfertigung in Tanger Med. bekommt Heike nun einen weiteren Schrecken, denn wir beobachten eine ganze Reihe von alten Lieferwagen, die bis zur Hutschnur und meterhoch auf den Dächern vollgepackt sind mit Taschen unbekannten Inhalts, Schrott, alten Fahrradteilen, Altmetall, wir wissen es nicht.! Sie müssen „ALLES“ auspacken, auf die Straße legen und wieder einpacken, nachdem der Zoll es überprüft hat.
Heike macht ein paar Fotos, als ein Beamter sie scharf zurechtweist, ihr das Handy entreissen will, sie es gerade noch so abwenden kann, weil sie blitzschnell alle Fotos wieder löscht.
Uiuiuiui, das ist nochmal gut gegangen, hat ihr aber einen derartigen Schreck versetzt, daß sie noch am nächsten Tag auf dem Weg nach Chefchaouen einer Fotografier-Blockade unterliegt. Der afrikanische Kulturschock hat zugeschlagen!

die ersten Straßen-Impressionen, trotz Fotografier-Blockade
…in jedem noch so kleinem Dorf eine Moschee mit Minarett.
Wir fahren vorbei an einem Stausee, dem Barrage Moulay Bouchta
überall am Wegesrand Töpfereien, hier aufgestapelte Dachziegel.
Teller, Tassen, Kochgeschirre und natürlich die Tajine –  ein traditionelles marokkanisches Kochgefäß mit kegelförmigem Deckel
Andi verhandelt mit dem Verkäufer
es gibt soooo viel zu entdecken……
unser Ziel für heute zeigt sich – Chefchaouen.
Der Campingplatz liegt hoch oben über der Stadt, der Fußweg hinunter in die Medina überwindet ca. 300hm
aber die Aussicht von hier oben ist grandios.
Eines der größten Hotels liegt ebenfalls hier oben, jetzt verstehen wir auch, warum hier so viele Esel gehalten werden; darauf wären wir jetzt auch gerne hinunter geritten.
Auch ein Friedhof liegt hier oben
Viele der Männer tragen hier den wollenen Kapuzenmantel, die Dschellaba
… und sie scheinen sich darin pudelwohl zu fühlen, sieht ja auch sehr gemütlich aus, und keiner schert sich darum, was man darunter trägt 😉

Setenil de las Bodegas

Setenil de las Bodegas ist eine Kleinstadt mit nur noch 2.675 Einwohnern und liegt an der „Straße der weißen Dörfer“ (Ruta de los Pueblos Blancos). Das besondere an diesem Örtchen sind die unter einem ausgewaschenen Felsüberhang (Abri) erbauten Häuser, in denen sich heute zahlreiche Geschäfte befinden.

Die Mandelblüte hat eingesetzt, es gibt hier in Andalusien zwar viel mehr Olivenbäume als Mandelbäume, dennoch entdecken wir die zartrosa blühenden Bäumchen hier und da.
Impressionen entlang der ‚Straße der weißen Dörfer‘
immer mal wieder vorbei an großen Ziegen-Herden
Wir erreichen Setenil de las Bodegas
Die ersten Felsenhäuser zeigen sich.
Hier reiht sich Lokal and Lokal, jetzt im Januar sind die Gassen früh am Morgen schon gut gefüllt, nicht auszudenken, was hier im Sommer los ist 😉
Imposante Architektur
… ob es in den Häusern wohl feucht ist???????
beeindruckend, oder?