Der Weg heim / Resümee

Von Marrakesh fahren wir Autobahn Richtung Nador. Die Autobahn ist zwar gut ausgebaut, jedoch halten hier Busse auf dem Standstreifen, um Passagiere aufzunehmen oder abzusetzen.
Anhalter sind auch des Öfteren zu sehen, offenbar sind die Chancen nicht schlecht eine Mitfahrgelegenheit zu erhaschen. Auf den Seiten- und Mittelstreifen hüten Hirten ihre Ziegen und/oder Schafe, das Angebot an grüner Vegetation können sie ihren Tieren augenscheinlich nicht vorenthalten.
Ebenfalls laufen Personen in regelmäßigen Abständen auf Seiten- und Mittelstreifen und suchen dort etwas, wir haben jedoch den Grund ihrer Suche nicht ergründen können.
Die völlig überladenen Fahrzeuge mit mitunter dilettantisch gesicherter Ladung wollen wir gar nicht weiter erwähnen, da kann es auch auf der Autobahn schonmal passieren, dass die Ladung während der Fahrt verloren geht und die Fahrzeuge auf dem linken Fahrstreifen anhalten müssen, um ihre Ladung wieder einzusammeln.
Mitunter kommen uns auch Fahrzeuge oder Hirten auf Eseln auf dem Standstreifen entgegen, niemanden scheint das jedoch weiter zu stören.

Rabat-Brücke
Einer der LKW mit besser gesicherter Ladung
Die Funktürme in den Städten sind oft wie künstliche Palmen gestaltet.

Auf einem Campingplatz nahe Nador treffen wir auf Harry und Amary aus der Schweiz, die wir vom Offroadtraining in der Lausitz kennen. Sie fahren einen Bremach und sind schon das siebte Mal mit ihren drei Hunden Billy, Idefix und Ratzli in der Wüste Marokkos unterwegs. Wir teilen unsere letzten Reserven; wir haben noch etwas Salami, Harry und Amary noch ein paar Dosen Bier. Nein, was eine Freude!

Das Einschiffen auf die Fähre von Nador nach Sète (Frankreich) gleicht einer afrikanischen Katastrophe. Unsere Pässe werden dreimal kontrolliert, auch wird die gesamt Grille geröntgt, danach noch zweimal von unterschiedlichen Personen komplett durchsucht, nach ca. 10 Stunden Kontrolle dürfen wir auf die Fähre einfahren. die Fähre legt dann mit einer Verspätung von 6 Stunden ab, kommt jedoch fast pünktlich in Sète an, wo bei uns nur die Pässe kontrolliert werden, wir ansonsten ohne weitere Vorkommnisse durch den Zoll fahren dürfen.

Geduld ist hier gefragt.
unsere Kabine auf der Fähre.

Resümee

Die ersten Wochen in Spanien haben uns ein wenig mit Spanien versöhnt. Nachdem wir im letzten Jahr sehr enttäuscht von den kanarischen Inseln waren, hat uns Andalusien in diesem Jahr in seinem Bann gezogen. Wir haben das Klima genossen, es war sonnig und nicht sehr warm, genau unser Wetter. Der Camenito del Rey war ein wirkliches Highlight, das werden wir so schnell nicht mehr vergessen. Auch die Oliven-Plantagen haben uns sehr beeindruckt. Einmal mehr haben wir die entspannte Art der Andalusier genossen und auch kulinarisch hat die Region einige Punkte gutmachen können.

Kaum in Marokko angelandet merkt man, daß man Europa verlassen und Afrika erreicht hat, ein kleiner Kulturschock schlägt zu, wird jedoch durch die vielen neuen Eindrücke schnell überwunden.
Wir mussten mehrmals unsere Komfortzone verlassen, insbesondere das Einkaufen in den kleinen Läden ist eine ganz andere Erfahrung, Supermärkte findet man nur in der Nähe größerer Städte. Dennoch hatten wir zu keiner Zeit Probleme mit Magen- Darm-Krankheiten auch die Versorgung mit Wasser hat besser geklappt als erwartet. Trinkwasser haben wir gesondert in großen Plastikkanistern gekauft. Gemüse und Obst ist meistens von hervorragender Qualität, man schmeckt die Sonnenverwöhnten Orangen und Paprika-Aromen, die Kosten für Obst und Gemüse sind ausgesprochen gering. Beim Mezger darf man nicht sehr empfindlich sein, hängen doch die Lamm-Hälften im Verkaufsraum ungeachtet der Fliegen, die sie belagern. Geflügel ist von hervorragender Qualität, allerdings wird man direkt konfrontiert mit den hinter dem Laden eingesperrten (noch) lebenden Vögeln.
Das ganze Land verfügt über ausreichende Camping- und Stellplätze, aber auch Berber-Camps und freie Plätze haben wir immer sehr unkompliziert gefunden. Zu keiner Zeit haben wir uns unwillkommen gefühlt.
Schwierig fanden wir die Sicht auf die sehr unterschiedlich ausgeprägte Armut, die insbesondere bei den bettelnden Kindern zum Ausdruck kam. In allen uns bekannten Reiseführern wird davon abgeraten, den Kindern Almosen zu geben, da sie sich dann nur noch auf das Betteln fokussieren, und dafür die Schule vernachlässigen. Trotz der Einsicht ist das für uns mitunter nicht so einfach gewesen.
Die Städte mit den unzähligen Verkaufsständen in den Medinas muss man tatsächlich mal erlebt haben. Wir haben auch das eine oder andere gekauft, immer mit dem Gefühl einen guten Preis ausgehandelt zu haben, jedoch nüchtern betrachtet haben uns die Händler vermutlich doch über den Tisch gezogen. EGAL, es war eine schöne Erfahrung.
Landschaftlich könnte man meinen es sei alles karg und grau, aber nein, die Landschaft ist sehr vielseitig und wunderschön, immer verändert sich etwas. Auch die Wüste hat uns sehr beeindruckt.
Kulinarisch haben wir ein paar mal die marokkanische Tajine probiert, sie hat uns geschmeckt, gehört jedoch nicht zur Krönung unserer Kulinarischen Erfahrungen.
Die Sicherheit in Marokko haben wir als gut empfunden. Eine sehr hohe Polizeipräsenz ist aus aufgefallen, fast in jeder kleinen Stadt werden Verkehrskontrollen durchgeführt, auch wird die Geschwindigkeit überdurchschnittlich oft auf den Straßen kontrolliert. An Kreuzungen, in Warteschlagen herrscht jedoch Anarchie, es wird unter permanentem Eisatz der Hupe ständig die Reihe gewechselt, bis alle Reihen verschwimmen in einem großen Haufen von hupenden Fahrzeugen, rote Ampeln und/oder einweisende Polizisten werden nur als Empfehlung, aber nicht als bindend aufgefasst. Reine Anarchie.

Marrakesh

Unsere Augen sind „landschaftsmüde“, daher beschließen wir, den Weg in Richtung Norden anzutreten, und peilen zunächst Marrakesh an, wo wir uns auf den Märkten noch mit dem einen oder anderen Gewürz versorgen wollen.

Wir fahren zunächst durch die ausschließlich im Südwesten Marokkos gelegenen Gebiete der Arganeraie, die Region, wo Arganbäume wachsen und zur Herstellung des Arganöls Verwendung finden. Die Arganeraie wurde 1998 durch die UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt. Die jahrhundertealten Kenntnisse und Praktiken zur Nutzung des Baumes und seiner Früchte wurden im November 2014 als Immaterielles Kulturerbe der Menschheit anerkannt.

Unterwegs eine Burg
Arganbäume überall; man erkennt sie an der Rinde, die Schlangenhaut ähnelt.
Herstellung des Arganöls:
Die bereits am Baum getrockneten und heruntergefallenen Früchte werden im Sommer, traditionell von Frauen per Hand vom Boden aufgelesen, da sie wegen der vielen Dornen und des dichten Astwerks nicht vom Baum heruntergeschlagen werden können.
Das Sammeln und Verarbeiten der Arganfrüchte ist von jeher Frauensache. Die vom Boden aufgelesenen Früchte werden in Säcke (früher in Körbe oder Tragetaschen aus geflochtenen Palmblättern) gefüllt und mit Hilfe von Karren nach Hause, früher auch in die Agadire, transportiert und dort bis zum Beginn der Weiterverarbeitung gelagert. Bei dieser wird zuerst das Fruchtfleisch entfernt; dabei werden fehlerhafte und faule Kerne aussortiert. Die harten Kerne werden danach mit Hilfe von zwei Steinen aufgeklopft. Die darin enthaltenen Samenplättchen werden entfernt und angeröstet. Anschließend werden die „Mandeln“ von Hand in einer Stein- oder Metallmühle zermahlen. Unter Zugabe von abgekochtem Wasser wird dann das gewonnene Mandel-Mus zu einem Brei, der so lange gerührt und geknetet wird, bis das Öl in einem kleinen Rinnsal aus der Masse austritt.
Bei der Röstung der Samenplättchen entstehen wie auch bei der Herstellung von Kürbiskernöl charakteristische Aromastoffe; darüber hinaus werden die Bitterstoffe reduziert. Es ist aber auch Öl aus ungerösteten Samen im Handel.
Das getrocknete Fruchtfleisch und die Schalen der Kerne finden zumeist als Brennmaterial im Backofen Verwendung; der getrocknete Presskuchen wird an die Ziegen verfüttert.
Die Handpressung von Arganöl ist wesentlich zeitaufwendiger als die Herstellung mit Hilfe von Pressmaschinen. Zur Gewinnung eines Liters handgepressten Arganöls sind etwa zwei Tage Arbeit erforderlich. Auch der Einsatz der Früchte ist deutlich höher; zur Produktion eines Liters werden etwa 30 Kilogramm Früchte benötigt, also die Ernte von 4 bis 5 Bäumen. Dies erklärt den hohen Preis. Da die Kooperativen der UCFA (Union des Coopératives des femmes de l’Arganeraie) für die eigene Vermarktung arbeiten, bleibt die Wertschöpfung ihrer Arbeit bei den Frauen.
…. und die Arbeit färbt augenscheinlich die Hände
in Marrakesh angekommen parken wir unweit der großen Moschee; hier das Minarett aus dem der Ruf des Muezzin uns den Nachtschlaf raubte.
in der Nähe des großen Platzes ‚Jemaa el Fna‘ finden sich Pferdekutschen für die zahlreichen Touristen, man könnte meinen, man sei am Fiaker-Bahnhof in Wien.
Der Platz ‚Jemaa el Fna‘ ist der zentrale Platz in Marrakesch, der Mittelpunkt des touristischen Lebens ist. An diesem Platz kann man sich sehr gut orientieren und findet hierhin auch immer wieder zurück. Vor allem am Abend ist hier die Hölle los. Verkäufer, Gaukler, Artisten die unvermeidlichen Schlangenbeschwörer.
und hunderte von Saftläden und Dattelständen.
weiter hinein in die Medina finden wir Verkaufsstände aller Art, hier Alladin-Lampen, Dosen, Becher, Tinnef und Nippes
… aber auch edle Gewänder
Datteln, Feigen, Trockenfrüchte, Nüsse, Süßigkeiten und dergl.
… bei der Inflation von Verkaufsständen weiß man gar nicht mehr, wo man jetzt kaufen will.
Oliven, gelbe, grüne, rosa, schwarze, mit Knoblauch, mit Kräutern, in Öl, in Essig, wer die Wahl hat, hat die Qual.
aber alle sehr lecker.
ausruhen in einem Terrassen-Café, hoch oben über den Dächern der Medina
über den Dächern der Medina
Süßigkeiten sehr schön anzusehen,
Gewürze, in diesem Laden wurden sie frisch gemahlen……
Brettchen, Teller, Becher, Löffel alles aus Holz
ein Leder-Geschäft, geht man tief hinein, findet man sicher nicht mehr hinaus.
Taschen, Säcke, Sitzhocker, alles aus Leder
… und mittags überall die Straßenküchen mit Tajinen
und die Esel bringen Nachschub
auf dem Rückweg nach der Reizüberflutung in den Souks zwischen’Jemaa el Fna‘ und Parkplatz eine kleine Parkoase zur Erholung der Nerven.

Tafraoute – viel mehr als bunte Steine

Die Fahrt von Taliouine quer durch den Antiatlas nach Tafraoute ist anstrengend und langwierig, gilt es doch 200km unter widrigsten Straßenverhältnissen zu überwinden, da kann eine solche Fahrt schonmal 6 Stunden beanspruchen.

Tafraoute ist eine Kleinstadt  Antiatlas-Gebirge mit etwa 6000 Einwohnern in der  Region Souss-Massa.
Die Bergoasenlandschaft brachte jahrhundertelang ausreichend Nahrungsmittel für die in Selbstversorgung lebende Bevölkerung hervor. Seit den 1980er Jahren nachlassende oder auch ganz ausbleibende Regenfälle führten zu Produktionsausfällen in der Landwirtschaft. Ein Großteil der arbeitsfähigen Männer arbeiten nun in den Städten des Nordens oder Europas und transferieren Gelder in die Region. Der seit der Jahrhundertwende zunehmende Tourismus ist ein zunehmend bedeutender Bestandteil der Wirtschaft. Daneben bestehen weiterhin kleine Handwerksbetriebe, traditionelle Schuhproduktion und Silberbearbeitung, in Kooperativen organisierte Landwirtschaft (Arganöl, Honig, u. dergl.).

Erwähnenswert sind auch die „Blauen Steine“ des belgischen Künstlers Jean Vérame, der im Jahr 1984 riesige, von der Erosion rundgeschliffene Granitblöcke mit leuchtend bunten Farben angemalt hat. Diese „Kunst“ ist auch hier nicht unumstritten, zieht aber abertausende von Touristen alljährlich in die Region. Wir können es auch nicht so richtig verstehen, vermutlich sind wir doch Kunstbanausen. Unterdessen wurden die meisten der Steine bei Tafraoute neu bemalt.

Arabisch, Berber und Gottseidank lateinisch, sonst wären wir wohl auf verlorenem Posten…..
ALLE! Qued-Überquerungen sind fort gespült, wann die Flut hier gewütet hat, wir wissen es nicht! Aber sie muss sehr mächtig gewesen sein.
die nächste Umfahrung, bei uns setzt ein Dé·jà-vu ein.
Ansicht der unterspülten Straße von unten.
wir überqueren den einen Pass…….
…. und den nächsten
erleben die verschiedensten Stein-Färbungen
… und bizarre Felsformationen
Die Bewohner haben Terrassen angelegt.
eine Geländenutzung, die sich augenscheinlich hier bewährt hat…
… und dann wieder nichts als Sand und Steine
… manchmal ein Dorf
ein Hohlweg ins nächste Tal
Den Zugang zum Campingplatz in Tafraoute hätten wir beinahe verpasst.
am nächsten Morgen der obligatorische Ausflug zu den bunten Steinen, vorbei am „Hut des Napoleon“
…wir finden die Steine auch unbemalt großartig.
ist das Kunst, oder kann das weg?
man bedenke die unendliche Menge an Farbe, die auf diesen Steinen ausgebracht werden musste. Im Größenvergleich vorne die Grille.
…kann man machen, muss man aber nicht!

Taliouine – Die Safran-Stadt

Taliouine ist eine Kleinstadt mit ca. 7000 Einwohnern in der Region Souss-Massa am Fusse des Anti-Atlas-Gebirges..
Wir fahren von Zagora Richtung Süd-Westen, wollen wir doch in Taliouine den „besten“ Safran der Welt erstehen. 
Safran aus Taliouine ist zweifellos der beste Safran der Welt.
90 % des Safrans der Welt wird im Iran hergestellt, aber Marokkos Safran hebt sich immer noch von den anderen in Bezug auf Crocin (die Farbe), Pycrocrocin und Safranal (organische Verbindungen in Safran, die für den spezifischen Geschmack des Safrans verantwortlich sind) ab.

Das Städtchen präsentiert sich uns unaufgeregt, betriebsam und weniger vermüllt als andere Dörfer, die Kinder sind ordentlich gekleidet, haben Schuhe! und sind mit ihren Schulranzen augenscheinlich auf dem Weg zur Schule. Sie versuchen nicht uns anzuhalten um zu betteln, sondern winken freundlich.
Es ist wirklich auffällig, wie unterschiedlich sich uns die Dörfer präsentieren, auch solche, die gar nicht weit voneinander entfernt liegen.
Der Wohlstand, oder besser: das bescheidene Auskommen Taliouines ist offenbar der Safran-Produktion geschuldet, überwiegend Frauen sind in Beschäftigung mit der Ernte und Vereinzelung der Safranblüten, drei Fäden pro Blüte werden vereinzelt. Für ein Gramm Safran werden bis zu 180 Blüten benötigt. Demzufolge braucht es 150.000 bis 200.000 Safranblüten, um davon ein Kilogramm zu gewinnen. Dazu braucht es eine Anbaufläche von 1 Hektar.
Die Safran-Ernte ist reine Handarbeit. Eine Pflückerin oder ein Pflücker braucht einen Tag, um 60 bis 80 Gramm zu ernten. Die Erntezeit beschränkt sich auf wenige Wochen pro Jahr im Herbst in den frühen Morgenstunden, wenn die Krokus-Pflanze blüht. Die Handarbeit und die kurze Erntezeit machen den Safran so kostspielig.

auf dem Weg ins Souss-Massa-Massiv
karge Landschaften wechseln sich ab
… mit dem Begin der Mandelblüte
… und mitten im Nichts eine prächtige Moschee
… und schwer beladene LKW
eindrucksvoll die Maserung im Gestein.
Die Safran-Kooperative in Taliouine.
Ein kleines „Landwirschafts-Museum“ kann man hier bestaunen.
jetzt können wir echten vom gefälschten Safran unterscheiden.
dort steht er: der beste Safran der Welt
was glaubt ihr, ob Heike was mitgenommen hat?

Auf Piste durch die Wüste von Merzouga nach Zagora

Leider mussten Birgit und Matthias wegen eines Notfalls in der Familie vorzeitig abreisen, das ist bitter für uns, nicht nur weil wir sie ganz persönlich vermissen, bricht uns doch unser Backup für schwierige Offroad-Passagen nun weg. Wir müssen die Situation neu bewerten und etwas umplanen.
Geplant war eine zweitägige Wüsten-Tour, offroad, teilweise ohne Empfang, mit Durchquerung eines Queds mit feinem Fech Fech; eine Tour, auf die sich Andi schon sehr sehr lange freut.
Wir überlegen, wägen ab, bewerten und entscheiden, daß wir diese Tour auch alleine machen können, denn sie ist hoch frequentiert und wird täglich von vielen Offroad-Fahrzeugen durchquert. Eine ausführliche Routen-Beschreibung haben wir an Board, und gute Offline Navigations-Tools allemal.
Ein mulmiges Gefühl bleibt dennoch zurück.

Von Merzouga kommend fahren wir zunächst noch etwas Asphalt, jedoch ist hier schon Vorsicht geboten.
Da es in letzter Zeit etwas Regen gab, blüht hier die Wüste ganz wundervoll.
und es scheint auch den Dromedaren zu schmecken.
Wir wollen in die Sahara, über Ramlia, Sidi Ali nach Zagora.
wir saugen den Geist der Wüste auf, ein noch nie dagewesenes Gefühl.
diese Kontraste; gelbe Dünen vor schwarzen Bergen, obwohl der Himmel heute bedeckt ist, finden wir es großartig.
eine Dromedar-Herde auf unserem Weg
wir erleben Landschaft
und Landschaft
Wir fahren kurz hinter Ramlia durch das Qued Rheris im feinen Fech Fech. Hier gibt es nicht viele Fotos, da man nicht anhalten kann, weil man sich sonst festfährt. Es war sehr sehr spannend, doch Andi hat die ca. 3,5 Kilometer breite Tiefsand-Passage mit Bravour gemeistert.
hier ist der Sand noch nicht so tief, ein Foto noch möglich!
Wir fahren allmählich wieder hinaus aus dem Qued
dahinter weniger Sand
… und andere Landschaften erwarten uns.
wir fahren bis kurz vor Sidi Ali (Tafraout)
… wo wir inmitten der Wüste ein lauschiges Plätzchen für die Nacht finden.
inzwischen haben sich die Wolken verzogen, und es zeigt sich ein grandioses Sternen-Himmel.
am nächsten Morgen………
kurz hinter Sidi Ali durchqueren wir den Lac Maider, eine riesige, trockene Schwemmton-Ebene
Lac Maider
da kommen uns Enduro-Fahrer entgegen, Albert war nicht dabei!
eine kurze Pause hinter Lac Maider, wieder etwas Vegetation zu sehen.
wir finden es sehr pittoresk.
kurz vor Bab Arhiyoul treffen wir auf einen Tier-Friedhof.
Fahrzeuge vor uns wirbeln gehörig Staub auf…..
… und wieder Gravel und Waschbrettpiste bis es keinen Spaß mehr macht……
angekommen in Zagora an einem ganz entzückendem Campingplatz, Oasis Palmier
.. hier ruhen wir uns für den Moment mal aus.

Erg Chebbi

Ein Erg ist eine große, durch Wind geformte Dünenlandschaft.
Der Erg Chebbi erreicht eine Höhe von 150 Meter. An einigen Stellen wachsen nach Regenfällen Dünengräser. Das gesamte Erg hat eine Ausdehnung von 22 Kilometer in Nord-Süd-Richtung und bis zu fünf Kilometer in Ost-West-Richtung. Wir fahren mit unseren Fahrzeugen hinein, ein Dünen-Kundiger zeigt uns den Weg. Merzouga, unser Camp, ist nach kurzer Zeit nicht mehr zu sehen, und so entsteht in manchen Augenblicken das Gefühl, mitten in einer zeit- und lautlosen Wildnis zu sein.

Für uns ist das Erg Chebbi eine riesige Sandkiste für große Jungs und Mädels, hier können sie sich nach Herzenslust austoben und die Limits ihrer Fahrzeuge testen.

Die Sonne geht auf am Erg Chebbi
Wir fahren in die Dünen, der Sand spritzt.
Rauf und runter im weichen Sand
immer auf der Suche nach der richtigen Spur
Mitunter will der Mann auch mal das Wohnzimmer schräg stellen, hat er (danach) wohl noch alle Tassen im Schrank?
bei dieser Schaukelei muss vorher alles doppelt gut verstaut und gesichert werden.
Erg Chebbi – Impressionen –
da muss wohl doch noch Luft abgelassen werden……
… sonst bekommt Birgit den Bremi nicht mehr raus! Bravo Birgit, du bist unsere Heldin!
wundervoll, oder?
Erg Chebbi – Impressionen –
Erg Chebbi – Impressionen –
Erg Chebbi – Impressionen –
manchmal muss darauf geachtet werden, daß die Hinterachse die Vorderachse nicht überholt!
Grille und Bremi
Erg Chebbi – Impressionen –
Erg Chebbi – Impressionen –
Erg Chebbi – Impressionen –
Wir besuchen eine Nomaden-Familie die am Erg lebt; da es seit 6 Jahren nicht mehr geregnet hat, ist ihnen ihre Lebensgrundlage entzogen. Daher haben sie sich hier vorläufig niedergelassen, da bisweilen Touristen das Camp besuchen und Lebensmittel und etwas Geld mitbringen.
die Küche
Wohn- und Schlafräume
die Frauen weben Teppiche
und bewirten uns mit „Berber-Whiskey“, einem süßen Grüntee mit Pfefferminze
Andi scheint es zu schmecken; wir lassen ihnen einige Lebensmittel hier, Zucker, Fischdosen, Tee, und dergl.
Wir waren dabei.

Über den Jbel Sarhro zum Erg Chebbi

Wir überqueren den Jbel Sarhro, eine zum Atlasgebirge gehörende Gebirgskette vulkanischen Ursprungs.
Einige Geologen sehen den etwa 150 km langen und ca. 50 km breiten Gebirgszug als nordöstliche Verlängerung des Antiatlas an; andere betrachten ihn als gesonderten Bergstock.
Seit 2019 wurde die Passstraße asphaltiert.
In Rissani besuchen wir einen Souk; weil heute jedoch Freitag ist, haben die meisten Stände leider geschlossen.
Der Erg Chebbi ist eine durch Winde geformte Dünenlandschaft, für uns das Tor zur Sahara.

Jbel Sarhro Aussicht auf das alte Felsmassiv
ganz besondere Steinformationen kann man hier bestaunen.
Ein Einheimischer erklärt uns, der Jbel Sarhro sei ein ganz altes Bergmassiv.. Mit Äthiopien gehört es zu den ältesten Teilen Afrikas. Ob’s stimmt?
zumindest bizarre Felsen, durch Erosion geformt kann es vorweisen.
ein Teil der alten Piste
an dessen Ende wir ein sehr gepflegtes kleines Café finden.
unsere Reisebegegnungen
… Straßenschilder an die lokalen Gegebenheiten angepasst.
Stadttor von Rissani
Im Souk in Rissani sind die meisten Stände verwaist.
Aber der Gewürzhändler war sehr kommunikativ.
Beim Fleischer darf man nicht empfindlich sein,.
Fahrradhändler in Rissani
… ein weiteres sehr gemütliches Café
Unser heutiges Ziel Erg Chebbi
Frau Schwedhelm posiert!
Camping am Erg Chebbi

Die Dades-Schlucht

Die Dadesschlucht liegt in der marokkanischen Provinz Tinghir im Atlasgebirge. Der Oued Dadès hat sich auf dem Weg vom Hauptkamm des Hohen Atlas nach Süden stellenweise tief in die Gebirgsketten der Südabdachung eingeschnitten, lässt aber auch auf weiten Strecken im Talboden Platz für eine Reihe von Dörfern.

Überall dort, wo sich der Talboden des Dades weitet, bietet er die Lebensgrundlage für eine Reihe von Dörfern, die sein Wasser für die Bewirtschaftung grünender Flussoasen nutzen in einer ansonsten eher wüstenhaften Region, die in unmittelbarer Nähe zur Sahara liegt.

Ausgehend von der Todra-Schlucht fahren wir von Norden die Dades-Schlucht an; dazu müssen wir einige Pässe überwinden; den Col du Tirherhouzine(2709m) und den Col du Ouano(2910m)

Bei Schneefall wird die Passstrasse auch hier gesperrt, wir haben Glück, das Wetter passt, kein Schneefall erwartet!
grandios ist die Aussicht von den Pässen
Hochland zwischen Todra und Dades, hier gab es früher nur Pisten, seit kurzem ist es mit herkömmlichen Fahrzeugen befahrbar.
hat vermutlich aber nichts von seiner Faszination verloren.
hier geht es in Serpentinen hinauf
… und wieder hinunter
dort wo sich das Tal weitet, grüne Felder
… und kleine Ansiedlungen von Menschen, die der Landwirtschaft nachgehen.
der nächste Pass bietet uns seinen Ausblick
das Gehirn des Dades
wir sind beeindruckt
ein Herz im Berg senden wir allen daheimgebliebenen!
wir nähern uns der Schlucht
das Tal wird eng
… die Straße ebenso
und weiter geht’s bergab
durch beeindruckende Felsformationen
Sicht auf die Serpentinen
der Affenfelsen (die Finger der Affen)

Die Todra-Schlucht

Die Todra-Schlucht  liegt gleichermaßen im Atlasgebirge. Der Oued Todra hat sie auf dem Weg nach Süden in die letzten Gebirgsketten des Hohen Atlas eingeschnitten, bevor der Flusslauf bei der Provinzhauptstadt Tinghir das Hochland zwischen dem Hohen Atlas und der Djebel-Sarhro-Gebirgskette erreicht.

Die bis zu 300 Meter hohen Steilwände der Schlucht, deren Boden etwa auf 1400 Meter Meereshöhe liegt, sind sehr attraktiv für den Klettersport. Eine Vielzahl von Kletterrouten und etliche Hotels erschließen das Gebiet für den internationalen Tourismus.

am Eingang zur Todra-Schlucht sehen wir eine arabischen Schriftzug am Hang, wir wissen nicht, was er bedeutet.
der Zugang ist eng und steil, hier tummeln sich Touristen aus aller Welt.
die faszinierende Schlucht ist nur einige hundert Meter lang, aber bis heute DER Touristenmagnet im hohen Atlas.
… und weil es hier so viele Touristen gibt, finden sich auch einheimische Teppichverkäufer und Händler aller Couleur ein.
… und dennoch hat sie uns beeindruckt.
Faszination pur
eine Esel-Karawane kommt uns entgegen.
im weiteren Verlauf wird sie weiter und weniger steil
… und verliert dennoch nicht ihren Charme
wir fahren weiter hinauf, denn morgen wollen wir über die Pässe in Richtung der Dades-Schlucht weiterfahren.

Offroad über den Pass Tizi-Tagountsa

Wir überqueren den Tizi-Tagountsa, eine Offroad-Piste, die in der Routen-Beschreibung nicht sonderlich schwierig erscheint. Eine etwas enge Auffahrt, eine Tunnel-Durchfahrt und eine eher „langweilige“ Abfahrt steht uns bevor.

Doch weit gefehlt. Die Auffahrt war wie beschrieben; ein wenig Blutdruck hatte Heike bei der einen oder anderen Kurve, doch der Andi hatte mal wieder Spaß in den Backen. Am Gipfel freut sich Heike nun über eine „entspannte“ Abfahrt.

Doch die Abfahrt gestaltet sich ungleich schwieriger als die Auffahrt, ist die Piste doch an mehreren Stellen unterspült und nicht mehr vorhanden.
Wir müssen uns daher Umfahrungen suchen, was zunächst ganz gut gelingt, jedoch bei einer Spalte finden wir keine naheliegende Umfahrung und müssen ganz bis hinunter in das Qued fahren. Im Qued verpassen wir die richtige Aufsfahrt hinaus und stehen bald vor einem nicht zu überwindenden Hindernis.

Wir müssen rückwärts das Qued wieder hochfahren, wenden und eine geeignete Ausfahrt finden. Die Zeit drückt, denn die Sonne geht bald unter.
Aber wir haben es geschafft und übernachten am Berg bei einem Sonnenuntergang der anderen Art zwischen blühendem Rosmarin und Thymian in einem Duft, der seines Gleichen sucht.
Eine Flasche Rotwein versöhnt uns überdies den anstrengenden Tag.

Am nächsten Tag gibt es noch ein paar Hürden zu überwinden, jedoch schaffen wir es mit vereinten Kräften gut und beenden die Tour ohne Schäden an Personen und Material.

der Einstieg in die Piste durch ein Geröllfeld erfordert schon zu Anfang Differential-Sperren und auch etwas Schwung
Sicht hinab ins das Tal
sehr breit ist die Piste nicht
und sie macht Heike auch schon etwas Blutdruck
seht ihr den Bremi am Berg?
es geht weiter hinauf, Serpentine für Serpentine
eine schräge Engstelle kurz vor der Tunneldurchfahrt
die Inschrift am Tunnel
Tunneldurchfahrt
die Höhe passt
hinter dem Tunnel geht es gleich im Schwung rechts herum und über den Tunnel weiter hinauf
die erste Umfahrung ist gefunden
hier fährt der Bremi runter in das Qued
hier geht’s NICHT weiter, wir müssen zurück
Wenden im Qued
und auch die Grille ist raus aus dem Qued, nun heißt es einen Übernachtungsplatz zu finden
die letzte Steigung ist geschafft
hier stehen wir heute Nacht auf einer Höhe von 2200müM, über uns blühen zahlreiche wilde Rosmarinbüsche.
wir haben schon schlechter gestanden
der nächste Morgen
und wieder duftet es allerorts nach Rosmarin.
die nächste Umfahrung
geschafft
so geht’s weiter
wir fahren durch ein kleineres Qued, welches den Hauptqued speist.
da braucht es Bodenfreiheit…….
… und fähige Straßenbauer
das hat gerade so gepasst
…und weiter geht’s
die letzte Hürde, wir müssen schauen, ob das Getriebe aufsetzt.
die Piste ist geschafft, der Asphalt hat uns wieder.