Nordkarelien

Nordkarelien gehört zu den am dünnsten besiedelten und strukturschwächsten Gegenden Finnlands. Er ist der östlichste Teil im kontinentalen Gebiet der Europäischen Union. Nur Zypern liegt noch weiter östlich.

Uns zeigt sich Karelien sehr entspannt, wir fahren tagelang sehr langsam durch ein Winter-Wonderland. Die Wälder rechts und links der Via Karelia sind dicht und bestehen meist aus Kiefern, Fichten und Birken. Es passiert, dass uns stundenlang kein Fahrzeug entgegenkommt, auch Tankstellen gibt es nur in den Ortschaften und diese liegen weit voneinander entfernt, es empfiehlt sich daher den Tank immer gut gefüllt zu halten.

Unser Plan: Die Via Karelia bis in den äußersten Süden Finnlands zu befahren

Wir beginnen in Ruka, ca. 25 km nördlich von Kuusamo. Der eine oder andere kennt diesen Ort sicherlich aus Wintersportübertragungen wenn es um Skispringen oder Nordische Kombination geht.

Die Sprungschanze von Ruka/Kuusamo
Die Kirche in Kuusamo

Seit 1994 bildet die an der Fernstraße 5 etwa 30 km nördlich vom Ort Suomussalmi auf einem freien Feld gelegene Installation ‚Das stille Volk‚ (finn. Hiljainen kansa) des finnischen Künstlers Reijo Kela mit ihren über eintausend Figuren einen besonderen Anziehungspunkt.

lauter Vogelscheuchen
…wirklich beeindruckend
der Höhepunkt des Tages: Gegenverkehr!
…irgendwo auf der Via Karelia eine Sakrale Figur
Hat den jemand vergessen?
Die Nähe zu Russland ist allgegenwärtig!
Ein Damm führt uns über einen der zahlreichen Seen und Wasserstrassen.
Wir übernachten am ersten Tag neben der Kirche von Lentiira.
…idyllisch und ruhig.

Am nächsten Morgen geht es ausgeruht weiter Richtung Kuhmo.

Kuhmo macht mit ihren gut 8.000 Einwohnern auf uns einen sehr unaufgeregten Eindruck, hier ist Parken noch kostenfrei, und viele Parkplätze sind trotz des erneuten Schneefalls in der Nacht tadellos geräumt.
Das Stadtgebiet von Kuhmo ist mit 5.457 Quadratkilometern sehr ausgedehnt. Damit ist Kuhmo flächenmäßig mehr als doppelt so groß wie Luxemburg. Das Stadtgebiet ist sehr dünn besiedelt: Über 80 Prozent der Landfläche Kuhmos besteht aus Wäldern.
Die geringe Siedlungsdichte bedingt eine bescheidene Infrastruktur in den ländlichen Gegenden Kuhmos. Der Ort Iivantiira etwa war bis zum Bau einer Straße im Jahr 1953 nur über den Wasserweg zu erreichen und wurde zumindest in Kainuu sprichwörtlich für den „Arsch der Welt“ bezeichnet.
In den Wäldern Kuhmos kommen zahlreiche Tierarten vor, darunter alle vier Großraubtierarten Finnlands (Braunbären, Wölfe, Luchse und Vielfraße) sowie das seltene wilde Waldren. 12 Prozent der Fläche Kuhmos wird von Wasser bedeckt. Insgesamt gibt es im Stadtgebiet mehr als 600 Seen, in denen unter anderem der Hecht, die Maräne, die kleine Maräne, die Forelle und der Barsch leben. In Kuhmo sind insgesamt 36 verschiedene Fluren als Naturschutzgebiete ausgewiesen.

Nicht erst seit der schweren Wirtschaftskrise der 1990er Jahre leidet Kuhmo unter einer hohen Arbeitslosigkeit. Der bei weitem wichtigste Erwerbszweig in Kuhmo ist die Forstwirtschaft. Weitere bedeutende Erwerbszweige sind die Specksteinverarbeitung für die Produktion von Holzöfen und nach wie vor die Landwirtschaft, in der noch rund 300 Personen beschäftigt sind. Der Schwerpunkt liegt auf der Viehhaltung, insbesondere der Milchwirtschaft.

ist die Welt hier noch in Ordnung ??
Kirche von Kuhmo
Orgel in der Kirche von Kuhmo
Der Weg zurück zum Auto.
Auf den Straßen findet man bisweilen auch diese Warnschilder, man sollte sie unbedingt ernst nehmen, denn plötzlich schießt ein Skifahrer quer über die Straße.
weiter geht es südwärts durch das Winter-Wonderland.

Wir passieren Valtimo.

Kirche von Valtimo.

…und erreichen unser Ziel für heute: Nurmes.

Hauptstrasse von Nurmes

in Nurmes gibt es ein altes karelisches Dorf. Die Bebauung ist sehr gut erhalten.

Eine Antwort auf „Nordkarelien“

  1. Was für eine stille, einsame Gegend. Die 912 verläuft in Nordkarelien wirklich sehr nahe der russischen Grenze und schon 2014 erzeugte es bei mir ein gewisses Unbehagen.
    Das stille Volk fand ich auch sehr beeindruckend, im Sommer ist hier richtig was los und man kann zwischen den Strohpuppen hindurch laufen und sogar einen warmen Imbiss bekommen. Die Puppen sollen sogar, der Jahreszeit entsprechend, immer wieder neu eingekleidet werden. Was für eine Arbeit!
    Und obwohl es hier keine Fjorde mehr gibt, war dieser Teil der Reise auf der Via Karelia mit den kleinen Ortschaften, deren Namen ich weder vernünftig aussprechen noch pfeifen kann, einfach nur wunderschön, genau wie eure tollen Winterfotos.

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