Island 2014

Reisevorbereitungen

Dies ist der allererste Blog,
Gestern hat uns Philipp ganz spontan besucht, und uns diesen Reise-Blog eingerichtet.
Nun starte ich(Heike) meine aller-ersten Blog-Versuche.
Es humpelt noch hier und da; mit dem „richtigen Computer“ geht es schon ganz gut, allerdings muss es unterwegs auch mit dem iPad funktionieren, das macht es nicht wirklich einfacher.
Aber ich kann ja noch üben, schließlich fahren wir erst am 5. Juli los.
Anm. d. Redaktion: mittlerweile wurde er von B2Evo in WordPress überführt.
Die Grille ist noch beim Grillen-Doktor, und wir hoffen sehr, dass die kaputte Kardanwelle rechtzeitig repariert wird.
Die Reisetabletten(XXL-Gebinde) sind bestellt, der kinetische Gurt, die Schäkel und die Sandbleche auch.
Andi hat noch eine neue klappbare Treppe beim Dorf-Schmied in Auftrag gegeben, evtl. wird diese noch rechtzeitig fertig, wenn nicht, dann fahren wir mit der verbogenen Elektrotreppe los, und ärgern uns nicht, wenn Island sie behalten will……
Ein paar neue Abschleppösen vorne wird Andi noch anbringen, die alte ist Andi nicht stabil genug, und/oder die Position gefällt ihm nicht.
Die Fährüberfahrt ist bezahlt, und hat ein Riesenloch in unsere Urlaubs-Kasse gerissen.
Island-Karten und Reiseführer sind ausreichend vorhanden, nützliche Forums-Beiträge haben wir offline verfügbar gemacht usw. usw.
Die Vorfreude steigt, die Anspannung auch.
Haben wir an Alles gedacht? Nichts Essentielles vergessen?

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Das ganz normale Werkstatt-Chaos

Heute war Andi bei Iveco um sich nach dem Zustand unserer Grille zu erkundigen.
Der Werkstatt-Leiter eröffnete ihm, dass beim Einbau der mittlerweile reparierten und ausgewuchteten Kardanwelle festgestellt wurde, dass ein Flansch defekt ist.
Dieser musste in Tschechien bestellt werden und wird NICHT vor nächster Woche geliefert.
Unser Kurzurlaub zum Klavier-Festival-Ruhr fällt somit der Iveco-Werkstatt zum Opfer und wir werden zu Thomas‘ Konzert ganz profan mit dem PKW anreisen müssen.
Shit happens!
Nur bekomme ich langsam Panik! Was, wenn die Welle nicht ok ist? Und sie doch noch eine Neue bestellen müssen, die dann aus Timbuktu mit dem Ochsenkarren gebracht werden muss?…….
Ich krieg die Krise.
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Wellness bei Iveco

Heute haben wir einen entspannten Ausflug in die Iveco-Werkstatt gemacht.
Nachdem sie dort zunächst den falschen Flansch bestellt hatten, haben sie uns versichert, dass der richtige Flansch, der jetzt aus England geliefert wird heute eingebaut werden soll.
Der Grille geht es richtig gut, sie steht dort inmitten von blauen THW- und roten Feuerwehrfahrzeugen, großen schwarzen Brummern auf Grube 6 und macht seit 3 Wochen Wellness extreme.
Andi genießt das Landleben schon seit mehr als 3 Wochen völlig ungestört, und wird auch nicht durch lästige Urlaubsbesorgungen mit der Grille aus seiner Tiefenentspannung gerissen.
Mir geht es auch richtig gut, die Valiums und Lexotanils sind super, wenn man genug davon einwirft.
Ach so, hatte ich schon erwähnt, dass der Flansch aus England nicht geliefert wurde?
Ommmmm, alles wird gut!
@Bärbel, eine einzige Kerze? Hundert Kerzen hättest du in Kevelaer opfern müssen!
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On the road

Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Kerzen in Kevelaer und an der Kluskapelle, unzählige blau gedrückte Daumen haben unsere Kardanwelle aller Fehlversuche bei Iveco zum Trotz, doch noch dicht werden lassen. Wir sind jetzt „on the road“ und hoffen getreu dem Motto „think positive“, dass die Welle und auch sonst alle Ölbeinhaltende Verbindungen an unserer Grille dicht bleiben. Haben gestern das erste Mal kurz hinter Hameln Pause gemacht, um den Einzug Argentiniens ins Halbfinale (und die Kardanwelle) anzuschauen. auf dem Weg Richtung Flensburg waren wir froh das Spiel Oranje/Costa Rica nur im Radio verfolgen zu müssen. Kein einziger Holländischer Wohnwagen zu sehen, einfach fantastisch! Pünktlich zum Elfmeterschießen haben wir kurz vor Flensburg unseren Übernachtungsplatz angesteuert (und unsere Kardanwelle besichtigt). Alles wird gut.

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Løkken

In Dänemark ist das freie Campen und sogar das freie Übernachten verboten. Dem geltenden Recht folgend haben wir Løkken Strandcamping angesteuert und fühlen wir uns hier etwas verloren. Allerdings trifft sich hier die Gleitschirmflieger-Szene, da, wenn der Wind aus der richtigen Richtung bläst, man hier lange und weit an den Dünen Soaren kann.
Der Wind bläst heute allerdings aus Ost, außerdem zieht gerade eine ordentliche Front durch und hat uns den ganzen Morgen mit Gewitter und Starkregen versorgt.
Nebenan wohnt ein Pärchen aus dem Sauerland, gebürtig aus Gelsenkirchen, sie betreiben auf Schalke während der dortigen Heimspiele einige Imbissbuden. An dieser Stelle einen schönen Gruß an Petra, Jochem, Willi und Toni.

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Regelbau M162a

Der Wind hat gedreht. Er steht perfekt vor der Düne. Allerdings haben wir deutliche Schaumkronen auf der See. Einige Piloten sind bereits in der Luft. Wir haben kurz darüber nachgedacht auch zu starten, aber ein voll im Speedsystem stehender Nova Mentor ohne nennenswerten Vortrieb hat uns die Entscheidung den Gleitschirm in der Grille zu belassen erleichtert.
Stattdessen haben wir eine alte Bunkeranlage „Regelbau M162a“ aus dem zweiten Weltkrieg besichtigt und dort einen Geo-Cache gehoben.

Andi hat noch Philipps alten Lenkdrachen steigen lassen, sein Einverständis zur Leihgabe vorausgesetzt.

Morgen früh geht es nach Hirtshals zur Fähre „Norröna“, die uns dann über die Färöer nach Island bringt.

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Die Norröna

Die Norröna ist das Flaggschiff der Smyril-Line, einer Färingischen Reederei und verkehrt zwischen Hirtshals, Dänemark / Tórshavn, Färöer und Seydisfjördur, Island.
Sie bietet derzeit die einzige See-Verbindung zwischen den Färöer Inseln, Island und dem Europäischen Festland.

Die Frachtkapazität beträgt 3250 t, sie kann 1428 Passagiere und 800 PKW aufnehmen.

Mit einer guten Stunde Verspätung läuft sie am Morgen in Hirtshals ein, weil eine andere Fähre den Anlieger blockierte. Diese Stunde an Verspätung nehmen wir natürlich mit, denn die Norröna ist bis zur Hutkrempe voll beladen und benötigt die vorgesehenen zwei Stunden fürs Boarding komplett. Immer wieder staunen wir Bauklötze, wie viel Last so ein Schiff aufnehmen kann. Es fahren überwiegend Offroad-Fahrzeuge hinein. Mit der Grille sind wir auf einmal sehr „normal“. Den KFZ-Kennzeichen zu Folge sind erstaunlich viele Schweizer dabei, gefühlt teilen sie sich mit den Deutschen die Plätze, die übrigen Nationalitäten sind zahlenmäßig kaum nennenswert.
Abends schauen wir das Halbfinale Deutschland gegen Brasilien, welches in allen Lounges und Bars übertragen wird, das geplante Nachtprogramm wird kurzerhand verschoben.
Das Spiel endet 7:1 und wird wohl in das Skurrilitätenkabinett der Fußball-WM eingehen.
Am nächsten Abend abends haben wir Tórshavn erreicht.

Eine Stunde Aufenthalt und weiter geht’s.
Wir legen bei Nebel ab, der sich plötzlich lichtet und uns die Sicht auf die Färingische Inselwelt freilegt.

Wir schauen das zweite Halbfinale. Oranje gegen Argentinien.
Nun spielen wir wir am Sonntag gegen Argentinien.
Mal sehen wo wir uns dann herumtreiben.

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Karlsskáli

Bei schönem Wetter sind wir in Seydisfjördur eingelaufen.
Die Überfahrt war entgegen aller Erwartung völlig ruhig.
Nachdem wir uns in Egilstadir mit dem Nötigsten versorgt haben (Geld, Diesel und Internetkarte), haben wir uns auf den Weg gen Süden über Reydarfjördur und Eskifjördur nach Karlsskáli gemacht. Hier haben wir direkt am Fjord unser heutiges Quartier bezogen.


Außer ein paar wilden Islandpferden und ein paar Schafen ist hier nichts, nur Landschaft.

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Sturm…Wir kehren um

Heute Nacht hat uns ein heftiger Isländischer Sturm erreicht.
die Grille, schon mit der Nase in Windrichtung geparkt, wurde ordentlich durchgeschüttelt, dass uns Angst und Bange wurde.

Die Wetterkarten studierend, die Winde, Niederschläge und Geothermischen Warnungen von kleineren Vulkanausbrüchen haben uns erkennen lassen, dass die Entscheidung zunächst Richtung Süden zu fahren falsch war.
Zu allem Überfluss ist auch noch eine Dachluke undicht geworden, aber als Camper muss man sich halt zu helfen wissen, und Kaugummi ist hierbei das erste Dichtmittel der Wahl.

Sobald sich der Sturm gelegt hat, werden wir umkehren und Richtung Norden fahren.
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In Richtung Norden

Wir fahren wieder gen Norden. Das Wetter wird zusehends besser. Es ist zwar immer noch sehr windig, jedoch hat der Regen aufgehört und hier und da sind schon blaue Wolkenlücken zu entdecken.

Wir beziehen in Mödrudalur auf Fjalladyrd (Pracht der Berge) Quartier. Am Abend um 21:00 steht die Sonne noch hoch am Himmel, dass wir im Windschatten der Grille ein gemütliches „Landebier“ trinken können.
die Aussicht von der Grille aus auf die Herdubreid (Die Breitschultrige Königin der Isländischen Berge) ist gigantisch.

Getankt und gekocht wird hier sehr speziell in original Isländischen Torfhäuschen, die halb im Erdreich stecken und dort mit Findlingen befestigt sind, der Teil, der aus der Erde herausragt, ist mit Torfplatten und Lehm gebaut, das Dach ist begrünt.

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Fosser

Wir beginnen heute mal mit den ersten Wasserfällen (Foss).
Wir nehmen die 864, eine üble Waschbrettpiste, die, will man das Auto nicht in Einzelteile durch Vibration zerlegen, nur mit 80km/h befahren kann, obwohl das mindestens 40 km/h zu schnell ist.


Da wir ja nicht kleckern, sondern klotzen wollen ist der erste der größte Wasserfall Europas, der Dettifoss.

Eine kleine Wanderung bringt uns zum Selfoss, der nicht minder imposant ist.

Weiter auf der üblen Piste zum Hafragilsfoss.

Jetzt stehen wir unterhalb von Husavik auf einem von Isländern überbevölkerten Campingplatz mit zwei Landestypischen Hotpots, die wir morgen mal ausprobieren wollen.

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Akureyri

Wir Sind Weltmeister!
Den heutigen Tag haben wir mit einem Besuch im Sundlaug gemütlich beginnen lassen. Dazu später mehr.
Auf dem Weg nach Akureyri sind wir zunächst an einem durch Geothermie betriebenem Treibhaus für Gemüse vorbeigekommen. die gesamte Treibhausanlage wird sowohl mit dem Wasser der heißen Quelle beheizt als auch über eine Dampfturbine mit elektrischer
Energie versorgt. Wäre heute nicht Sonntag, hätten wir uns dort mit frischem Gemüse eindecken können.

Im weiteren Verlauf unserer heutigen Tour erreichen wir den Godafoss (Wasserfall der Götter), der seinen Namen der Sage nach von dem Gode und Gesetzessprecher Torgeir Ljosvetningagodi hat, der im Zuge der Christianisierung der Insel das Jahr 1000 alle heidnischen Götterbilder des Landes in die Fluten geworfen hat.
Für das kommende Endspiel in der Fußball-WM haben auch wir dem Godafoss ein Opfer bringen wollen und einen „virtuellen“ Argentinier hineinwerfen wollen.
Da wir nichts blau-weißes fanden, mussten wieder die blauweißen Kaugummis herhalten.
Und was soll ich sagen: Es hat doch gewirkt.
Toll dieser Godafoss.

Das Spiel an sich haben wir auf einem Campingplatz nahe Akureyri angeschaut.
Es waren gefühlte 10 Menschen dort, und überwiegend waren sie für Argentinien. Das war ziemlich bitter.
Es hat aber nix genützt, denn sie waren ja vorher nicht am Godafoss gewesen.

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Lene

Vor zwei Tagen auf einem Campingplatz haben wir Christiane kennengelernt, sie hat uns von Lene erzählt, die in Hjalteyri lebt, und allerhand kunsthandwerkliche Dinge herstellt, allesamt aus Naturmaterialien. Heute haben wir also Lene besucht, die ursprünglich aus Norwegen stammt, und ein beeindruckendes Atelier in einer alten Heringsfabrik betreibt.

Wir haben bei Lene zwei Lammfelle für die Campingstühle gekauft.
Hinter der Heringsfabrik fanden wir ein Anlage, wo der Landestypische Gammelhai vor sich hin gammelt. Die dabei entstehenden Gerüche sind nicht zu beschreiben.

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Laugafell

Weiter geht es ins Hochland in Richtung Sprengisandur.

Wir nehmen die F821 durch das karge Tal Eyafjardardalur bis Laugafell.

Hier gibt es „in the middle of nowhere“ einen urig-schönen 38Grad warmen Naturpool.

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Sprengisandur

Die Sprengisandur ist der Name des Hochlands zwischen den Gletschern Vatnajökull und  Hofsjökull. Um die Insel heute auf einer Hochlandpiste von Nord nach Süd zu queren, wählten wir die F26 durch die Sprengisandur.

Sehr beeindruckend dieses Land von ungefähr nichts. Schwarze Asche wohin man schaut.

Ab und zu ein Fluss und einige Furten, die man queren muss.

Kaum hat man den Südrand der anliegenden Gletscher erreicht, ändert sich die Landschaft, und der Weg führt einen nach Mittelerde in die Heimat von Bilbo Beutlin.

Sehr spät erreichen wir unsere heutiges Tagesziel Landmannalaugar, wo, wie kann es anders sein, wieder zahlreiche heiße Quellen eine riesige Natur-Badewanne speisen.

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Landmannalaugar

Nachdem Andi heute morgen Energie im heißen Hotpot (es kommen 80-90 Grad aus der Quelle) getankt hat, haben wir den Blahnukur bestiegen, was eine sehr spannende Angelegenheit war, und ganz wohl war uns dabei nicht wirklich.

Lieber wären wir mit dem Gleitschirm vom Gipfel hinab geflogen, doch leider lag unser Quartier im Lee. Also auf Schusters Rappen wieder abgestiegen…..

Nach einer kurzen Pause ging es weiter mit der Grille auf der F208 Süd-Ostwärts Richtung Eldgja, eine wunderschöne Passage, mit steilen Auf- und Abfahrten und unzähligen Furten.

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Langsjór

Unser Nachquartier haben wir bei Regen und tiefer Basis am Langsjór bezogen, dazu sind wir die F230 ein paar km hinaufgefahren und frühstücken am nächsten morgens mit klarer Sicht auf den See und den Gletscher Tungnaárjökull, einem Ausläufer des Vatnajökull im Hintergrund.
Hier ist es so ruhig, dass folgende Gepräche aufkommen:
Andi: Heike was ist? Was hast du gesehen?
Heike: ich dachte eben, der Stein habe sich bewegt, verrückt oder?
Andi: Ne, das hab ich auch schon beobachtet, mach dir nichts daraus, das passiert hier schon mal…..
Großartig!

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Raus aus dem Hochland

Wir müssen heute leider das Hochland verlassen, denn unser Tank inclusive der 30l Reservekanister sind leer.


Wir machen einen kurzen Abstecher zur Eldgja (eine der Vulkanspalten) und zum Öfærufoss wo wir Heike und Markus aus dem Saarland treffen, die „Ufftour“ sind.

Schon fahren wir südwärts zur Ringstraße 1, wo uns die Zivilisation zurück hat.

In Vik finden wir eine Tankstelle, sozusagen auf den letzten Tropfen.
Uijuijui, das hätte auch schief gehen können!
Und diese Ansicht hat uns an all die Daheimgebliebenen erinnert, heute aber besonders an Vera und Peter….

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Sauwetter

Es stürmt und regnet wie aus Kübeln.
Wir stehen auf einem Campingplatz in Vik und putzen uns und die Grille.

Bei dem Wetter ist leider nicht mehr möglich.
Die Schafffelle von Lene (Blog habt ihr vermutlich schon gelesen) haben heute Namen bekommen, darf ich vorstellen:
Gunnar:

Edda:

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Tórsmörk

heute nehmen wir die F249 nach Tórsmörk
Wie selbstverständlich kommen wir mal wieder an einem Wasserfall vorbei, diesmal am Seljalandsfoss. Das Besondere an diesem Wasserfall ist jedoch, dass man hinter ihm her gehen kann.

Die F249  bietet uns zunächst ein paar problemlose Furten, will man jedoch zum Wanderplatz „Assa“ muss man die Krossá überqueren, was hier anscheinend heute nur die Hochlandbusse wagen.

Die Krossa ist ein Gletscherfluß, der seinen Namen vom Krossárjökull (eine Gletscherzunge des Myrdalsjökull) hat, jedoch auch noch von vielen anderen Gletscherzungen des Myrdalsjökulls als auch des Eyafjallajökull gespeist wird. Da es zudem auch noch viel geregnet hat, ist sie derzeit nicht zu unterschätzen und bietet uns heute eine Wattiefe von etwa 80cm an.
Die Furten ändern sich ständig, und sind unberechenbar. Andi beobachtet einen entgegenkommenden Hochlandbuss bei der Querung und entscheidet, dass wir die Furt wagen wollen.
Die Querung treibt Andi den Spaß in die Backen, und mir den Blutdruck nach oben.
Ein Foto von dieser Aktion gibt es leider nicht, denn Andi musste fahren, und mir haben vor Angst die Hände gezittert. 😉
Alles geht gut, wir stehen jetzt mutterseelenallein (die Zelter mal ausgenommen, die mit den Hochlandbussen angekarrt werden oder zu Fuß von Landmannalaugar herkommen) auf diesem Platz und besteigen auch sofort mal den Valahnúkur, was mit einer prächtigen Aussicht vom Selbigen belohnt wird.

Nach etwa 4 Stunden sind wir wieder in der Grille, und grillen uns heute ein Isländisches Huhn. Das haben wir uns verdient!
Aber wenn ich daran denke, dass wir morgen durch die selbe Furt wieder zurück müssen, ……

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Golden Circle

Aus Tórsmörk herauszufurten war einfacher als hinein, da morgens der Wasserstand geringer ist, und wir direkt hinter einem der Hochlandbusse herfahren konnten.
Auf dem Weg Richtung Golden Circle noch schnell den einen oder anderen Schnappschuss mitgenommen, Gigjökull und Gljúfrabúi.

Eine Efenkathedrale und ein Trolldalur

Im Golden Circle kann man die Nähe zu Reykjavik deutlich spüren.
Hier gibt es Touristen über Touristen, die mit Bussen hergekarrt werden, ganze Schiffs-Meuten (Aida) wurden dort durchgeschleust. Für uns etwas zu viel Publikum auf einmal, nachdem wir die letzten Tage einsam in der Wildnis verbringen durften.


Gullfoss und die Geysire haben wir uns dennoch angeschaut.

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Thingvellir

Ebenfalls zum „Golden Circle“ gehörend ist Thingvellir, eine Stätte die sowohl überaus geschichtsträchtig als auch geologisch eindrucksvoll ist.
Hier driften die Nordamerikanische und die Eurasische Kontinentalplatte jährlich etwa 2 cm auseinander.
Ein sehr eindrucksvoller Ort, denn hier wurde sozusagen der gesamte Isländisch Staat durch immer wiederkehrende Zusammenkünfte der Isländer geschaffen.
Seit 2004 gehört er zum Unesco Weltkulturerbe.

Andi war sehr beeindruckt, wenn er jetzt noch eine +VLFBERH+T-Schmiede (Ulfberht) findet, fährt er nie wieder heim.
In Richtung der Westfjorde fahrend, steuern wir einen klitzekleinen Campingplatz in einem noch kleineren Dorf namens Reykhólar an.
Dort gehen wir mal wieder ins Sundlaug.

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Das Sundlaug

Ein Sundlaug ist ein Schwimmbad, oft aus Thermalquellen gespeist und immer outdoor. (Wir haben zumindest noch nie ein Indoor-Sundlaug gesehen) Fast jedes noch so kleine Dorf kann ein solches vorweisen. Die Benutzung funktioniert in jedem Sundlaug gleich.
Man kauft sich ein Ticket, meist um die 2-3€ p.P. und geht hinein.
Zunächst muss man die Schuhe in einem Regal im Vorraum belassen und begibt sich in die Umkleide, Frauen und Männer getrennt.
Dort entkleidet man sich komplett und belässt die gesamte Kleidung an dafür vorgesehene Haken. Mit dem Badeanzug/Badehose in der Hand geht man dann in den Duschraum, wo anschaulich erklärt wird, was man dort zu tun hat.

Von dort gelangt man (die Badehose/-Anzug jetzt am Körper tragend) in den Schwimmbadbereich, wo sich auch die Hotpots befinden, meistens 2 Stück mit unterschiedlichen Temperaturen, 38-40Grad und 40-42Grad.
In den Hotpots treffen sich die Isländer zu allerhand Gesprächen, man munkelt es würden alle wichtigen Entscheidungen und Verhandlungen ausschließlich dort geführt.
Zuweilen sind die Sundlaugs mit schwefelhaltigen Wasser aus dem Thermalquellen betrieben, das riecht nicht nur dezent nach faulen Eiern, sondern läßt auch Silber im Nu anlaufen.

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Die Westfjorde, Latrabjarg und die Lundis

Die Westfjorde wollten wir ursprünglich auslassen, denn, so sagt man, um diese stressfrei zu erkunden, benötigt man allein schon 4 Wochen.
Da jedoch die Lundis(Papageientaucher) seit ein paar Jahren an der Südküste ausbleiben, weil ihre Lebensgrundlage, die Sandaale dort nicht mehr ausreichend vorkommen, mussten wir wohl oder übel die Fahrt nach Latrabjarg auf uns nehmen.
Und es wurde, wie erwartet, eine elende Gurkerei. Bei Regen, tiefhängenden
Wolken und einer nicht enden wollende Baustelle war es nicht wirklich ein Vergnügen.
Je näher wir jedoch der Westlichsten Spitze Europas kamen, desto klarer wurde das Wetter und Petrus schloss die Himmelsschleusen.
An einem alten Wrack vorbeigekommen….

Nach der langen Fahrt wurden wir mit Sonnenschein und einer atemberaubenden Sicht auf den Vogelfelsen Latrabjarg belohnt, an dessen Klippenkante die Lundis brüten

Ein wunderschöner Tag verabschiedet sich: Latrabjarg 23:30h

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Zwangspause

Auf der Fahrt raus aus den Westfjorden haben wir uns einen Steinschlag eingefangen, der den Austausch der Windschutzscheibe der Grille erfordert.

Auf deutschen Straßen wäre eine Weiterfahrt mit diesem Schaden sicherlich zu überlegen, nicht jedoch auf Island, zudem wir immernoch hoffen, dass die Sperre der Hochlandpiste F910 endlich aufgehoben wird, und wir dann Richtung Askja fahren können.
Zu allem Überfluss haben wir uns in einem Schlammloch den linken Schmutzfänger (was hier auf Island eher ein Steinfänger ist) abgerissen.

In Akureyri konnten wir eine Werkstatt ausfindig machen, die eine passende Grillen-Scheibe lagernd hatte, sie wird morgen dort eingebaut, währenddessen wird Andi versuchen den Schmutzfänger wieder zu montieren.
Wir haben uns also einen Platz oberhalb von Akureyri gesucht, hier oben gibt es einen Skilift, eine Horde Kinder mit Schlitten kamen uns entgegen, als wir Stellung bezogen haben.

Da unsere Grille eine neue Windschutzscheibe bekam, und Andi parallel den Schmutzfänger montiert hat, habe ich mich auf den Weg nach Downtown Akureyri gemacht.
Die Isländer sind absolut Auto-begeistert, es gibt hier deutlich mehr angemeldet KFZ denn Einwohner, umso dünn sind öffentliche Verkehrsmittel gesät. Akureyri betreibt jedoch einen sogar kostenlosen Busverkehr, obwohl die Stadt eigentlich so klein ist, dass man mühelos auch alles fußläufig in angemessener Zeit erreichen könnte.
Ich habe mich also in die „public transporation“-Zone gewagt, und der Busfahrer hielt sogar eigens für mich außerhalb einer regulären Haltestelle an, als habe er sehen können, dass ein völlig verwirrt umherirrender Tourist eine Mitfahrgelegenheit suche.
Der eigentlich Grund jedoch war, dass er sich offensichtlich freute, mich mitnehmen zu dürfen, denn außer zwei geistig behinderten Personen und einer verwahrlosten Frau in rosa Jogginghosen, die man besser in ein Sundlaug hätte fahren sollen (ich weiß, ich bin böse) war niemand sonst an Bord.
Der Busfahrer hat sich während der ganzen Fahrt angeregt mit mir unterhalten und mir anschließend einen schönen Tag gewünscht.

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Von Akureyri ins Flateyardalur

Die Grillle hatte schnell eine neue Windschutzscheibe, Andi hat den Schmutzfänger währenddessen in Windeseile montiert und schon konnten wir uns wieder auf den Weg machen.
Wir haben uns für eine scheinbar sehr kurze Allrad-Strecke (F899) Richtung Nordküste entschieden, die sich, wie sich später herausstellte, anspruchsvoller zeigte, als man auf allen Karten hätte vermuten können.

Keine einzige Furt war in den Karten verzeichnet, jedoch waren sehr tiefe und auch sehr weite Furten zu bewältigen, einmal mussten wir ca 100m in einem Flussbett hinauffahren, weil genau dort die Piste aus dem Fluß herausführte.

Die übelste Furt war jedoch die, an der für leichte Fahrzeuge eine Brücke errichtet wurde, für die wir jedoch viel zu schwer sind.

hier stimmt was nicht:

Was soll ich sagen, wir haben alles irgendwie geschafft, ein sehr nettes Isländisches Bauern-Ehepaar hat uns geholfen die üble Furt an einer anderen Stelle des Flusses zu fahren und jetzt stehen wir am Strand und schauen auf die vorgelagerte Insel Flatey.

Das Wetter ist einfach fantastisch, solange es so bleibt, werden wir hier verweilen und zur Abwechslung mal „extreme chilling“ betreiben.
Für die Publizierung dieses Blogs mussten wir jedoch wegen zu schlechtem i-net-Empfang am Strand diese Klippe besteigen.

Wir könnten schreien, so schön ist es hier…..

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Hveravellir und Reynisdrangar

Wir haben uns an der Nordküste beide einen Sonnenbrand geholt, und nun wollen wir wieder weiter.

Geplant, umgeplant, Wetterprognosen, Strassenzustände gecheckt, doch das Wetter ist an den kommenden Tagen überall ungewiss und die F910 zur Askja ist immernoch gesperrt.
Also erstmal wieder ins Hochland, diesmal jedoch durch ein Nebental der Sprengisandur. Wir entscheiden uns für das Tal zwischen Langjökull und Hofsjökull.

Die erste Etappe soll uns nach Hveravellir bringen.
Hveravellir heißt soviel wie „Das Gebiet der heißen Quellen“. Davon gibt es hier sehr viele. Die meisten werden jedoch für große Treibhausanlagen zur Obst- und Gemüseproduktion oder für Geothermiekraftwerke genutzt.
Dieses Hveravellir ist jedoch seit 1960 ein Naturreservat und jede einzelne Quelle hat hier einen eigenen Namen, ähnlich dem des Geysirs.
Es ist sehr beeindruckend manchmal überwältigend schön, diese Naturgewalten auf sich wirken zu lassen.


Auf dem Weg begegnen wir in einer Schutzhütte, an der wir einen Geocache heben wollen, Claude, dem Franzosen, der alleine mit dem Rad unterwegs ist, und sich dort etwas zu Essen zubereitet.
Wir plaudern ein wenig und sagen es sei doch „totally crazy“, auf diesen Wegen alleine mit dem Rad unterwegs zu sein, er lacht, gibt uns jedoch Recht. Wir erklären ihm was Geocaching ist, dass wir hier eine Dose suchen, diese dann auch finden und uns ins Logbuch eintragen. Schließlich fragt er uns: „are you sure, that I am the only crazy person here?“
Die Wetterprognosen sollen Recht behalten, es ist kalt, regnerisch und sehr windig, wir versuchen dennoch ein paar schöne Fotos zu erhaschen, und im Hotpot ist das Wetter eh egal, denken wir…..

Andi trifft im Hotpot auf neun alkoholisierte Russen, die ihm ein Gespräch aufzwingen wollen, was Andi so gar nicht amüsiert und wir beschließen diesen Ort auf der 35 Richtung Süden zu verlassen.


Diese Straße stellt sich jedoch als absolute Horror-Straße heraus, 70 km Schlagloch-Piste, der übelsten Art, und Andi flucht wie 900 alkoholisierte Russen. Die 200 km Asphalt-Strecke bei Windböen bis 100km/h kommen uns danach nahezu wie Erholung vor.
Wir erreichen schließlich am späten Abend einen wunderschönen Strand Reynisdrangar bei Vik, diesmal bei bestem Wetter und freier Sicht auf die Gletscher Eyafjallajökull und Myrdalsjökull.

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Die Laki-Spalte und die französische Revolution

Wir verlassen Reynisdrangar und begeben und auf die Laki-Route.

Die Laki-Route soll uns zum Ursprung der Laki-Katastrophe von 1783/1784 führen. Auf der F206/207 fahren wir stundenlang durch nicht enden wollende Lava-Felder.

Am Ziel angekommen schnüren wir die Wanderstiefel und erklimmen den Berg Laki, von dessen Gipfel man den Verlauf der Laki-Krater sehen kann.

Im Sommer 1783 öffnete sich für 8 Monate auf der Hochebene unterhalb des Berges Laki eine 25km lange Spalte mit mehr als 100 Vulkankratern aus denen beträchtliche Mengen Lava flossen, die 560qkm Fläche bedecken sollten.
Schlimmer als die Lava waren jedoch die Schwefelgase und die pyroklastischen Ströme, die weite Teile Islands mit Asche bedeckten. Mehr als ein Viertel der Isländischen Bevölkerung, 80% der Schafe, 50% der Rinder und Pferde fanden dabei den Tod.
Die Vulkanasche gelangte auch in großen Mengen nach Europa und verursachte dort die „kleine Eiszeit“, was zu Missernten, Hungersnöten und sozialen Konfllikten führte. Die Isländer behaupten daher, daß die Laki-Eruption der Auslöser der französischen Revolution gewesen sei.
Angesichts des im Vergleich dazu winzigen Ausbruchs des Eyafjallajökull im Jahr 2010 und der daraus resultierenden wirtschaftlichen Folgen allein durch den Ausfall des Flugverkehrs etc. ist das sogar sehr wahrscheinlich.
Wir waren hier und fanden es wunderbar!

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Vatnajökull

Wir fahren südlich am größten Gletscher Europas, dem Vatnajökull in Richtung Osten vorbei. Die Ausmaße dieses Gletschers sind unbeschreiblich, stundenlang fährt man an einer Zunge vorbei und denkt, das ist das Ende des Gletschers, da kommt auch schon die nächste Zunge, einfach gigantisch!
Im Skaftafell Nationalpark machen wir kurz Pause und wandern hoch zum Svartifossen, der laut mehreren Quellen der wohl meist fotografierte Wasserfalls Islands sein soll. Das besondere daran sind die überhängenden Basaltsäulen; schnell abkühlende Lava läst diese Gesteinsformationen entstehen. Solche Basaltsäulen hatten wir schon am Strand von Vik beobachten dürfen.

Der Skaftafell Nationalpark liegt direkt am Delta des Flusses Skeidará, welches vornehmlich aus schwarzer Lavaasche besteht. Die Skeidará überschwemmt regelmäßig das Delta und damit die Hauptverkehrsstraße Islands, die Ringstrasse 1. Die letzte Fluskatastrophe hat erst 1996 eine ganze Brücke verschluckt, als der Grimsvötn, einer der 10 Vulkane im Vatnajökull, ausbrach und 50.000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde und Eisblöcke bis zu 2.000T Gewicht in das Delta entlließ.
Dies sind Überreste der zerstörten Brückenpfeiler von 1996:

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Die Gletscherseen

Weiter am Vatnajökull vorbei erreichen wir die Gletscherseen Fjallsarlón und Jökullsarlón.

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Pause

Wir müssen uns erstmal von all den visuellen Strapazen erholen und werden jetzt einen Strand auf der Halbinsel Fontur ansteuern wo es definitiv kein Netz gibt. Auf Fontur soll es angeblich sibirischer Treibholz geben, welches wir dort für Andrea und ihre Schweizer Tonmanufaktur einsammeln wollen.
Melden uns wenn wir zurück in der Zivilisation sind.

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Fontur und der visuelle Stress

Wir wollten uns von all dem visuellen Stress erholen, dass das auf Island scheinbar unmöglich ist, darauf waren wir nicht vorbereitet.
Wir fahren wieder Richtung Norden vorbei an malerischen Küstenlandschaften und über steile Bergpässe.

Wir machen kurz Rast in Vopnafjördur um am nächsten Tag über fragwürdig erscheinende Brücken, durchs Heidiland unser Etappenziel den Leuchtturm bei Fontur im äußersten Nordosten Islands zu erreichen.

Diese Halbinsel ist bekannt für ihre Seevogelkollonien vor denen eindringlich gewarnt wird.

….und ein WENIG Treibholz haben wir auch gesammelt.

Hier soll es die verschiedensten Mövenarten und Eissturmvögel geben, gefolgt von Basstölpel,  Tordalken und Trottellummen.
Wir sind sicher all diese unterschiedlichen Vogelarten gesehen zu haben, leider war unsere ornithologische Grundausstattung nicht ausreichend um die eine von der anderen Art unterscheiden zu können und wir haben uns vorgenommen das nächste mal nicht ohne ein Bestimmungsbuch für Isländische Seevögel zu verreisen.

Jedoch haben wir auch hier, wie auch im Süden bei Vik wieder die putzigen Papageientaucher entdeckt, die angeblich nur noch auf Látrabjarg brüten. Da sind wir wohl einer Fehlinformation aufgesessen.

An diesen visuellen Stress müssen wir uns wohl gewöhnen müssen.

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Bless Ísland

Unsere Fähre, die Norröna, legt morgen früh in Seydisfjördur ab und wird uns nach Tórshavn auf die Färöer Inseln bringen.
Die Fahrt nach Seydisfjördur verläuft über einen der schönsten Pässe Islands, jedoch hängt die Wolkenbasis derart tief, dass wir GAR NICHTS davon sehen.
Aber das ist eben auch Island, unberechenbares Wetter.


Und so verbringen wir einen Tag in der Grille mit schlafen, lesen, essen,……  und haben unter der selben Wolkendecke einen Schweizer entdeckt, der mit seinem Traktor einen Bauwagen durch halb Europa zieht. Verrückt, oder?

Bless Ísland.

Good Bye Iceland.

Auf Wiedersehen Island.

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Die Färöer Inseln

In Tórshavn angekommen begrüßt uns das Färingische Wetter mit Nebel, Regen, Sturm und Sonne.
Wir befahren die beiden Hauptinseln Streymoy und Eysturoy, für mehr reicht leider die Zeit nicht aus.
Heute Abend geht unser Expedition leider zu Ende und wir werden mit der Norröna nun endgültig die Heimreise antreten. Ein letztes Mal melden wir uns dann, wenn wir in Neuenheerse angekommen sind.
Hier einige Eindrücke von den Inseln.

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Heimreise mit Seegang

Die Norröna lief pünktlich aus Torshavn Richtung Hirtshals aus. Wir bezogen gegen 01:30h unsere Kabine und schliefen ruhig bis zum nächsten Morgen durch.
Beim Aufstehen bemerkte ich ein deutliches Schwanken, welches mir ein leicht unwohles Gefühl in der Magengegend verursachte. Um den Kauf des Doppelpacks XXL an Reisetabletten zu rechtfertigen, beschloss ich eine dieser Tabletten gegen Reise-Übelkeit einzunehmen. Nach Durchsicht des Beipackzettels beschloss Andi dies zu unterlassen, und hat sich mit diversen Phytopharmaka geholfen.

Nach dem Frühstück war das Unwohl-Gefühl in der Magengegend verschwunden, jedoch leider auch meine gesamte Wahrnehmung gestört und ich musste wieder in die Koje, um der Wirkung der gefühlten 5 eingenommenen Schlaftabletten nachzugeben.

Andi schaute sich derweil bei mittlerem Seegang die Vorbeifahrt an den Shetland-Inseln an und weckte mich gegen 16:00h.

Kaum hatten wir den Nordatlantik passiert, und erreichten die Nordsee, bekamen wir ordentlichen Seegang, und ich meine wirklichen SEEGANG.
Der Kapitän hatte ein paar Stunden zuvor bei einer Durchsage eine Wellenhöhe von 6 Metern prognostiziert, jedoch war das vermutlich nur der Beruhigung der Passagiere geschuldet.

Die gesamte Schiff-Crew begann auf allen Tischen, in allen Fluren und im gesamten öffentlichen Bereich der Norröna Spuckbeutel auszulegen.
Nach einiger Zeit roch es in den Fluren deutlich nach Erbrochenem, und die Stewards rollten Teewagen und feuchte Handtücher umher.

Wir gingen ins Buffet-Restaurant, dort hatten wir bereits im Voraus reserviert, und uns war ja auch nicht übel…..
Das Buffet-Restaurant war nur spärlich besucht.
Nachdem bei einer besonders hohen Welle das gesamte Nachspeisen-Buffet von der Theke rutschte und ein Passagier sich vor dem Käse-Buffet erbrach, leerten sich weitere Tische.
Andi und ich blieben.
Das Essen war bisweilen etwas mühselig, da man mit einer Hand ständig das Getränk festhalten musste.

Manche Kinder weinten vor Angst, weil sie in den Gesichtern ihrer Eltern keine Entspannung mehr erkennen konnten, andere versuchten sich im gleichmäßigen Gehen bei Seegang, was ihnen offensichtlich großen Spaß bereitete.

Wir hatten einen wirklich netten Abend im sparsam belegten Restaurant, und wunderten uns nur, dass sie den Restaurant-Betrieb bei diesem Seegang weiterführten….

Die Nacht verlief vermutlich ähnlich unruhig, wir haben gut geschlafen. God save the Reisetabletten!

Wir legten am nächsten Morgen pünktlich in Hirsthals an und waren ohne besondere Vorkommnisse gegen 22:00h zuhause. Allerdings haben wir noch heute den Seegang in den Beinen und schwanken derzeit noch etwas umher.
Es folgt ein Resumee….
Andi und Heike

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Resümee

Wir sind in Summe 6500 km mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 52km/h (Autobahn + Straße + Gelände) gefahren.
Davon sind wir auf ca. 2000 km Schotter- und Geländestrassen gefahren, haben dabei ca. 30 Furten durchquert mit eine Wassertiefe von 10-80cm.
Somit waren wir 125 Stunden fahrend unterwegs, was ca 5Tage und Nächte entspricht.
Wir haben 865L Diesel verbrannt, und dafür ca. 1250€ bezahlt.
Dies entspricht einem Durchschnittsverbrauch von 13,3L/100km (Autobahn + Straße + Gelände)
Zusätzlich müssen wir den Verbrauch von 1l Motoröl, 3,5kg Gas und einer Windschutzscheibe und 0 !!!!!! Reifen verbuchen.

Wir haben jeden Tag in der Grille gekocht oder auch draussen gegrillt, einmal die Grille geheizt, 4 mal den Reifendruck im Gelände abgelassen und wieder aufgepumpt.
Ca. 12mal haben wir auf Campingplätzen übernachtet, ansonsten standen wir frei in der Natur, was uns auch sehr viel besser gefällt.

Mitgebracht haben wir ca. 60kg Treibholz, ca. 25 kg Steine und Sand.

Unsere Erinnerungen haben wir auf 1280 Fotos dokumentiert und uns in 50 Geocachen verewigt.
Wir werden ganz sicher zu Wiederholungstätern!

 

 

 

 

 

 

 

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