Marrakesh

Unsere Augen sind „landschaftsmüde“, daher beschließen wir, den Weg in Richtung Norden anzutreten, und peilen zunächst Marrakesh an, wo wir uns auf den Märkten noch mit dem einen oder anderen Gewürz versorgen wollen.

Wir fahren zunächst durch die ausschließlich im Südwesten Marokkos gelegenen Gebiete der Arganeraie, die Region, wo Arganbäume wachsen und zur Herstellung des Arganöls Verwendung finden. Die Arganeraie wurde 1998 durch die UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt. Die jahrhundertealten Kenntnisse und Praktiken zur Nutzung des Baumes und seiner Früchte wurden im November 2014 als Immaterielles Kulturerbe der Menschheit anerkannt.

Unterwegs eine Burg
Arganbäume überall; man erkennt sie an der Rinde, die Schlangenhaut ähnelt.
Herstellung des Arganöls:
Die bereits am Baum getrockneten und heruntergefallenen Früchte werden im Sommer, traditionell von Frauen per Hand vom Boden aufgelesen, da sie wegen der vielen Dornen und des dichten Astwerks nicht vom Baum heruntergeschlagen werden können.
Das Sammeln und Verarbeiten der Arganfrüchte ist von jeher Frauensache. Die vom Boden aufgelesenen Früchte werden in Säcke (früher in Körbe oder Tragetaschen aus geflochtenen Palmblättern) gefüllt und mit Hilfe von Karren nach Hause, früher auch in die Agadire, transportiert und dort bis zum Beginn der Weiterverarbeitung gelagert. Bei dieser wird zuerst das Fruchtfleisch entfernt; dabei werden fehlerhafte und faule Kerne aussortiert. Die harten Kerne werden danach mit Hilfe von zwei Steinen aufgeklopft. Die darin enthaltenen Samenplättchen werden entfernt und angeröstet. Anschließend werden die „Mandeln“ von Hand in einer Stein- oder Metallmühle zermahlen. Unter Zugabe von abgekochtem Wasser wird dann das gewonnene Mandel-Mus zu einem Brei, der so lange gerührt und geknetet wird, bis das Öl in einem kleinen Rinnsal aus der Masse austritt.
Bei der Röstung der Samenplättchen entstehen wie auch bei der Herstellung von Kürbiskernöl charakteristische Aromastoffe; darüber hinaus werden die Bitterstoffe reduziert. Es ist aber auch Öl aus ungerösteten Samen im Handel.
Das getrocknete Fruchtfleisch und die Schalen der Kerne finden zumeist als Brennmaterial im Backofen Verwendung; der getrocknete Presskuchen wird an die Ziegen verfüttert.
Die Handpressung von Arganöl ist wesentlich zeitaufwendiger als die Herstellung mit Hilfe von Pressmaschinen. Zur Gewinnung eines Liters handgepressten Arganöls sind etwa zwei Tage Arbeit erforderlich. Auch der Einsatz der Früchte ist deutlich höher; zur Produktion eines Liters werden etwa 30 Kilogramm Früchte benötigt, also die Ernte von 4 bis 5 Bäumen. Dies erklärt den hohen Preis. Da die Kooperativen der UCFA (Union des Coopératives des femmes de l’Arganeraie) für die eigene Vermarktung arbeiten, bleibt die Wertschöpfung ihrer Arbeit bei den Frauen.
…. und die Arbeit färbt augenscheinlich die Hände
in Marrakesh angekommen parken wir unweit der großen Moschee; hier das Minarett aus dem der Ruf des Muezzin uns den Nachtschlaf raubte.
in der Nähe des großen Platzes ‚Jemaa el Fna‘ finden sich Pferdekutschen für die zahlreichen Touristen, man könnte meinen, man sei am Fiaker-Bahnhof in Wien.
Der Platz ‚Jemaa el Fna‘ ist der zentrale Platz in Marrakesch, der Mittelpunkt des touristischen Lebens ist. An diesem Platz kann man sich sehr gut orientieren und findet hierhin auch immer wieder zurück. Vor allem am Abend ist hier die Hölle los. Verkäufer, Gaukler, Artisten die unvermeidlichen Schlangenbeschwörer.
und hunderte von Saftläden und Dattelständen.
weiter hinein in die Medina finden wir Verkaufsstände aller Art, hier Alladin-Lampen, Dosen, Becher, Tinnef und Nippes
… aber auch edle Gewänder
Datteln, Feigen, Trockenfrüchte, Nüsse, Süßigkeiten und dergl.
… bei der Inflation von Verkaufsständen weiß man gar nicht mehr, wo man jetzt kaufen will.
Oliven, gelbe, grüne, rosa, schwarze, mit Knoblauch, mit Kräutern, in Öl, in Essig, wer die Wahl hat, hat die Qual.
aber alle sehr lecker.
ausruhen in einem Terrassen-Café, hoch oben über den Dächern der Medina
über den Dächern der Medina
Süßigkeiten sehr schön anzusehen,
Gewürze, in diesem Laden wurden sie frisch gemahlen……
Brettchen, Teller, Becher, Löffel alles aus Holz
ein Leder-Geschäft, geht man tief hinein, findet man sicher nicht mehr hinaus.
Taschen, Säcke, Sitzhocker, alles aus Leder
… und mittags überall die Straßenküchen mit Tajinen
und die Esel bringen Nachschub
auf dem Rückweg nach der Reizüberflutung in den Souks zwischen’Jemaa el Fna‘ und Parkplatz eine kleine Parkoase zur Erholung der Nerven.

Eine Antwort auf „Marrakesh“

  1. Ja, ich kann mir gut vorstellen, dass man auch mal “ Augenmüde “ wird bei so vielen Eindrücken!! Da ist so eine Parkoase gefühlt eine Erholung!!
    Trotzdem sind die Märkte mit ihren Gewürzen und allen anderen dargebotenen Waren immer wieder eine Augenweide!!
    Also heute Abend schön die Augen schließen, dann sind sie wieder aufnahmebereit!!!

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