Rovaniemi

Rovaniemi ist die Hauptstadt der nordfinnischen Landschaft Lappland und liegt am Zusammenfluss der Flüsse Ounasjoki und Kemijoki sozusagen direkt auf dem Polarkreis.
Hier am Polarkreis hatten wir eine derart große Stadt (gut 63.000 Einwohner, und sie wächst und wächst….) nicht erwartet, denn seit Kirkenes bis hierher (Levi ausgenommen) fühlten wir uns pausenlos wie ‚in the middle of nowhere‘.

Das Tor zum Norden ist nicht nur wichtiges Einkaufszentrum für die Siedlungen der Umgebung, sondern auch ein touristisches Reiseziel. Rovaniemi ist Sitz der Kammer des Weihnachtsmannes, der im Weihnachtsmanndorf am Polarkreis sogar sein eigenes Postamt besitzt. 

Wir besuchen natürlich das Santa Claus Holiday Village

Hier ist der Weihnachtsmann zuhause.
Sein Dachgeschoß
Und selbstverständlich überall Weihnachtsdeko
Weihnachtsdeko das ganze Jahr
Der Souvenir-Shop
Im Souvenir-Shop allerhand Schund und Nippes, ABER auch echtes finnisches Kunsthandwerk

Wir besuchen das Postamt des Weihnachtsmannes. Hier landet Post aus aller Welt, es wird behauptet, daß JEDER Brief beantwortet wird.

Das Postamt des Weihnachtsmannes

Wir verlassen das Dorf des Weihnachtsmannes und besuchen das Arktikum.
Das am Ufer des Flusses Ounasjoki gelegene und 1992 eröffnete Museum ist ein Zentrum der Wissenschaft. Das Arktikum besteht tatsächlich aus zwei Institutionen, dem Provinzmuseum von Lappland und dem Arktischen Zentrum. In der Ausstellung Wege des Nordens wird über Menschen in Finnisch-Lappland, über die Samen und deren Lebensraum berichtet sowie von der Natur Finnisch-Lapplands. Die Samen betrachtet man als die indigene Bevölkerung Lapplands. Die Ausstellungen im Arktischen Zentrum berichten aus Gebieten der gesamten Arktis. Sie vermitteln ein Bild der Interaktion zwischen Mensch und Natur und von den Jahreszeiten in arktischen Gebieten.
Das Arktische Zentrum ist Teil der Universität Lappland, die ebenfalls in Rovaniemi angesiedelt ist.

Tracht der Sami
Schlitten
Kajak
Gegen Schneeblindheit haben sie bereits Sonnenbrillen erfunden.

Parpalandia

Südlich von Rovaniemi gibt es Wald, sehr viel Wald und Seen, sehr viele Seen und Moore, sehr viele Moore.
Im Winter, weil Seen und Moore gefroren sind, ist alles gut mit dem Snowmobil und/oder dem Hundeschlitten erreichbar.
Wir treffen auf Ismo Parpala, einen Waldbauern, der hier sein Kleinod „Parpalandia“ hütet und Touristen ein wenig daran teilnehmen läßt.
Wir sind derzeit seine einzigen Gäste.
Wir lernen die ‚echte‘ finnische Sauna kennen; ein Wasserboiler und ein Saunaofen werden mit Birkenholz befeuert, der Aufguss darf nur mit heißem Wasser erfolgen, dafür aber alle zwei Minuten.
Es gibt keine Duschen, zum Abkühlen springt man im Sommer in den kühlen See, im Winter kann man sich vor der Haustür im Schnee genügend Abkühlung verschaffen.
Nach dem Saunieren wird sich auch ‚in der Sauna‘ gewaschen, dafür mischt sich jeder nach eigenem Gusto heißes und kaltes Wasser in einer Schüssel und schüttet es sich nach Belieben über Kopf und Körper. Voilà, so einfach geht das. De Facto geht der Finne hier oben nicht duschen, er geht saunieren.
Ismo erteilt uns eine sehr genaue Sauna-Unterweisung und läßt uns dann mit dem ganzen Spuk allein. Wir erklären Andi kurzerhand zum Master of Fire and Water und schon funktioniert der ganze Spaß besser als gedacht.

unten links ein Kübel mit eiskaltem Wasser, in der Mitte ein holzbefeuerter Wasserboiler, oben Rechts der Saunaofen mit Basaltsteinen belegt.
Saunabänke, alles sehr alt, aber es funktioniert. Oben rechts die Wasserschüsseln für die Besucher.

Auf Ismo’s Hof leben ca. 30 ‚Alaskan Huskies‘, nicht zu verwechseln mit dem ‚Sibirian Husky‘. Gelegentlich ziehen Ismo’s Hunde auch Touristen mit Schlitten durch den Wald von Parpalandia.
Heute ist so ein Tag, und Ismo läßt uns daran teilhaben.

So schöne Augen, leider ganz unten in der Rangfolge des gesamten Rudels.
Jetzt geht’s so Richtig ins Geschirr.
Der Musher fährt die Oma durch den finnischen Wald.
kleine Pause für Hund und Mensch
Pause
…und weiter geht die wilde Fahrt
wieder zuhause

Wir entdecken häufig sechseckige Hütten mit einer mittigen Feuerstelle, die sogenannte Finnische Kota. Sie ist hier weit verbreitet und in der Finnischen Kultur unverzichtbar. Hier trifft man sich, sitzt um das Feuer herum, brät Würstchen und erzählt sich allerhand Geschichten.

Kota
Würstchen werden in der Kota auf der Feuerstelle gegrillt.

Die Vorhersage für die Aurora Borealis stimmt uns für heute Nacht zuversichtlich, darüber hinaus klart der Himmel auf, sodaß die Wahrscheinlichkeit für erneute Nordlicht-Sichtungen steigt.
Auf dem Snowmobil folgen wir am Abend um 22:30h Ismo in den Wald, über einen See, durch ein Moor, wieder durch einen Wald, auf eine Lichtung, aber Nordlichter sehen wir keine. Nach ein paar Stunden geben wir auf und kehren zurück nach Parpalandia. In einer halb-offenen Kota lassen wir den Abend ausklingen, da zeigen sich die Nordlichter nochmals, dieses Mal sogar in Blautönen.

mit den Snowmobilen unterwegs
rechts die „Lichtverschmutzung“ von Rovaniemi.
Lagerfeuer in der halb-offenen Kota bei -11 Grad.
Nordlichter in Blau-Tönen

Nordkarelien

Nordkarelien gehört zu den am dünnsten besiedelten und strukturschwächsten Gegenden Finnlands. Er ist der östlichste Teil im kontinentalen Gebiet der Europäischen Union. Nur Zypern liegt noch weiter östlich.

Uns zeigt sich Karelien sehr entspannt, wir fahren tagelang sehr langsam durch ein Winter-Wonderland. Die Wälder rechts und links der Via Karelia sind dicht und bestehen meist aus Kiefern, Fichten und Birken. Es passiert, dass uns stundenlang kein Fahrzeug entgegenkommt, auch Tankstellen gibt es nur in den Ortschaften und diese liegen weit voneinander entfernt, es empfiehlt sich daher den Tank immer gut gefüllt zu halten.

Unser Plan: Die Via Karelia bis in den äußersten Süden Finnlands zu befahren

Wir beginnen in Ruka, ca. 25 km nördlich von Kuusamo. Der eine oder andere kennt diesen Ort sicherlich aus Wintersportübertragungen wenn es um Skispringen oder Nordische Kombination geht.

Die Sprungschanze von Ruka/Kuusamo
Die Kirche in Kuusamo

Seit 1994 bildet die an der Fernstraße 5 etwa 30 km nördlich vom Ort Suomussalmi auf einem freien Feld gelegene Installation ‚Das stille Volk‚ (finn. Hiljainen kansa) des finnischen Künstlers Reijo Kela mit ihren über eintausend Figuren einen besonderen Anziehungspunkt.

lauter Vogelscheuchen
…wirklich beeindruckend
der Höhepunkt des Tages: Gegenverkehr!
…irgendwo auf der Via Karelia eine Sakrale Figur
Hat den jemand vergessen?
Die Nähe zu Russland ist allgegenwärtig!
Ein Damm führt uns über einen der zahlreichen Seen und Wasserstrassen.
Wir übernachten am ersten Tag neben der Kirche von Lentiira.
…idyllisch und ruhig.

Am nächsten Morgen geht es ausgeruht weiter Richtung Kuhmo.

Kuhmo macht mit ihren gut 8.000 Einwohnern auf uns einen sehr unaufgeregten Eindruck, hier ist Parken noch kostenfrei, und viele Parkplätze sind trotz des erneuten Schneefalls in der Nacht tadellos geräumt.
Das Stadtgebiet von Kuhmo ist mit 5.457 Quadratkilometern sehr ausgedehnt. Damit ist Kuhmo flächenmäßig mehr als doppelt so groß wie Luxemburg. Das Stadtgebiet ist sehr dünn besiedelt: Über 80 Prozent der Landfläche Kuhmos besteht aus Wäldern.
Die geringe Siedlungsdichte bedingt eine bescheidene Infrastruktur in den ländlichen Gegenden Kuhmos. Der Ort Iivantiira etwa war bis zum Bau einer Straße im Jahr 1953 nur über den Wasserweg zu erreichen und wurde zumindest in Kainuu sprichwörtlich für den „Arsch der Welt“ bezeichnet.
In den Wäldern Kuhmos kommen zahlreiche Tierarten vor, darunter alle vier Großraubtierarten Finnlands (Braunbären, Wölfe, Luchse und Vielfraße) sowie das seltene wilde Waldren. 12 Prozent der Fläche Kuhmos wird von Wasser bedeckt. Insgesamt gibt es im Stadtgebiet mehr als 600 Seen, in denen unter anderem der Hecht, die Maräne, die kleine Maräne, die Forelle und der Barsch leben. In Kuhmo sind insgesamt 36 verschiedene Fluren als Naturschutzgebiete ausgewiesen.

Nicht erst seit der schweren Wirtschaftskrise der 1990er Jahre leidet Kuhmo unter einer hohen Arbeitslosigkeit. Der bei weitem wichtigste Erwerbszweig in Kuhmo ist die Forstwirtschaft. Weitere bedeutende Erwerbszweige sind die Specksteinverarbeitung für die Produktion von Holzöfen und nach wie vor die Landwirtschaft, in der noch rund 300 Personen beschäftigt sind. Der Schwerpunkt liegt auf der Viehhaltung, insbesondere der Milchwirtschaft.

ist die Welt hier noch in Ordnung ??
Kirche von Kuhmo
Orgel in der Kirche von Kuhmo
Der Weg zurück zum Auto.
Auf den Straßen findet man bisweilen auch diese Warnschilder, man sollte sie unbedingt ernst nehmen, denn plötzlich schießt ein Skifahrer quer über die Straße.
weiter geht es südwärts durch das Winter-Wonderland.

Wir passieren Valtimo.

Kirche von Valtimo.

…und erreichen unser Ziel für heute: Nurmes.

Hauptstrasse von Nurmes

in Nurmes gibt es ein altes karelisches Dorf. Die Bebauung ist sehr gut erhalten.

Ende im Gelände

Wir verlassen die Via Karelia für einen kleinen Abstecher zur Biathlon-Worldcup-Stätte in Kontiolahti. Hier is Kaisa Mäkäräinen zu einem großen Star im Biathlon-Zirkus geworden.
Da wir nun schon Oberhof, Östersund, Oslo und Lillehammer(gehört nicht einmal zu den WC-Stätten) kennenlernen durften, sind wir hier etwas enttäuscht ob der Winzigkeit der Anlage. Dennoch: die Größe macht es offenbar nicht aus. Heute haben wir hier niemanden außer einem einsamen Hobby-Langläufer getroffen.

Der Schießstand
zwei der vielen Strecken-Überführungen, im Hintergrund ist die zweite zu sehen.l
hier geht es zum Schießstand

Wir machen Rast an einem See, der erste, der bereits einige kleine Flächen ohne Eis preisgibt.

In  Ilomantsi, einem Dorf mit 4749 Einwohnern  muss die Bevölkerung sehr fromm sein, denn hier gibt es zwei sehr große Kirchen.
Die orthodoxe Kirche des Ortes ist dem Propheten Elias geweiht. Sie ist die größte orthodoxe Holzkirche in Finnland und dient der orthodoxen Minderheit, die hier in Ilomantsi 17,4% der Bevölkerung ausmacht und somit von allen finnischen Gemeinden den größten Anteil hält.

Unweit entfernt steht die evangelisch-lutherische Kirche des Ortes; Sie ist aus dem Jahr 1796 und ebenfalls aus Holz . Die Kirchengemeinde besteht schon seit 1653. 

Zuweilen passieren wir gelbe Schilder am Wegesrand, sie signalisieren die Nähe zur Russischen Grenze, und zwar einen 1km-Gürtel, der nicht betreten werden darf.
Wir finden es ein wenig schaurig.

Wir fahren weiter südwärts auf der Via Karelia und übernachten neben einem Hotel ‚Korpiselkätalo‘ mitten im Wald. Das Hotel scheint jedoch in dieser Jahreszeit geschlossen oder gar unbewohnt zu sein, obwohl die Strasse und der vorliegende Parkplatz geräumt sind, den wir gerne als Übernachtungsplatz nutzen.

Am nächsten Morgen hat Tauwetter eingesetzt, es sind +3Grad und es regnet Bindfäden.
Der Strassenbelag aus einer festgefahrenen Schneedecke verwandelt sich schneller als wir vermuten in eine löchrige schwammige Matsch-Schicht, die sehr schwer zu befahren ist.

Und da passiert es auch schon; die Grille kommt von der Fahrbahn ab, fährt mit beiden rechten Reifen durch einen tiefverschneiten Graben und gerät in eine bedrohliche Schieflage. Wie Andi sie wieder ‚auf Spur‘ bekommen hat, ist ihm bis jetzt ein Rätsel.
Wir müssen umplanen; diese Strassenverhältnisse sind uns zu heikel und wir verlassen die Via Karelia und verbringen den Rest des Tages in einem Spa in Imatra, wo wir uns von dem Schreck erholen. Ende im Gelände? Es geht natürlich weiter, jedoch weniger im „Gelände“.

Porvoo

Wir besuchen Porvoo, die zweitälteste Stadt Finnlands, mit seiner pittoresken Altstadt. Die mittelalterlich wirkenden, bunten Holzhäuser und engen Gassen der malerischen Altstadt, die unter Denkmalschutz steht, sind größtenteils erst nach dem Großbrand von 1760 entstanden.

Reizvoll sind auch die rostroten Salzspeicher am Ost-Ufer des Flusses Porvoonjoki, der noch immer unter einer dicken Eisschicht schlummert. Gegenüber, am Westufer sind, wie wir finden, moderne passende Häuser gebaut worden. Der Dom von Porvoo mit seinem Giebel aus roten Ziegeln ist das Wahrzeichen der Stadt. Er wurde Mitte des 15. Jahrhunderts fertiggestellt, geht in Teilen aber auf die Zeit um 1410 zurück. Im Jahr 2006 wurde der Dom durch ein verheerendes Feuer teilweise zerstört.

Ein Baby-rosa Haus auf dem Weg zur Altstadt.
Altes Haus auf dem Weg im Empire-Stil.
moderne Beton-Brücke über den Porvoonjoki.
moderne Bebauung auf der Westseite des Porvoonjoki.
alte Salzspeicher-Häuser am Ostufer
alte Salzspeicher-Häuser am Ostufer
alte Salzspeicher-Häuser am Ostufer
Artillerie am Westufer vor der „alten Brücke“
Die „alte Brücke“ Richtung Dom
Der Dom zu Porvoo
Glockenturm des Doms zu Porvoo
Altstadt
Altstadt

Helsinki

Helsinki, die Hauptstadt Finnlands mit ca. 650.000 Einwohnern liegt ganz im Süden des Landes und ist die nördlichste Hauptstadt der EU.
Die gesamte Hauptstadtregion mit  Espoo, Vantaa und Kauniainen gibt knapp 1,5Millionen Einwohnern Quartier. Man kann also mit Fug und Recht von einem Skandinavischen Ballungsraum sprechen.
Wir mieten uns außerhalb der Stadt auf einem Campingplatz ein und besichtigen die Stadt mit dem ÖPNV, was man hier in Helsinki prima umsetzen kann.

Hauptbahnhof
Deckeninstallation in einem Bahnhof

Im Zweiten Weltkrieg war Helsinki mehreren Großbombardements durch die sowjetische Luftwaffe ausgesetzt. Im Vergleich zu anderen europäischen Städten blieben die Schäden aber relativ gering, was nicht zuletzt einer effizienten Luftabwehr zu verdanken war.

Strassenansicht
Die nackte Meerjungfrau Statue Havis Amanda 
Das Schloß des Präsidenten
Die Flaniermeile  Esplanadi mit einer Statue von Johan Ludvig Runeberg, dem Nationaldichter Finnlands.

Wir besuchen drei wunderschöne Kirchen und eine Kapelle.

Der Dom von Helsinki ist das weithin sichtbare Wahrzeichen der Stadt
Orgel im Dom von Helsinki
Blick auf den Altarraum
Die Uspenski-Kathedrale ist Sitz eines orthodoxen Bischofs
sie war leider geschlossen

Obwohl sehr klein, so hat uns die Temppeliaukio-Kirche am meisten beeindruckt.

Die Temppeliaukio-Kirche ist eine moderne Felsenkirche im Stadtteil Etu-Töölö etwa einen Kilometer westlich vom Hauptbahnhof. Sie gilt als herausragendes Beispiel für die finnische Architektur der 1960er Jahre und ist dem späten Expressionismus zuzuordnen.

Die Kirche wurde in einen Granitfels hineingebaut, durch das Kupferdach mit 180 Fenstern kommt jedoch Tageslicht herein. Die fünf bis acht Meter hohen Kirchenwände bestehen aus unbehauenem Fels. Die Kirche hat bis zur Kuppelspitze eine Höhe von 13 m.

Neben der Verwendung für Gottesdienste der evangelischen Kirchengemeinde wird die Kirche regelmäßig für Konzerte genutzt und ist eine Touristenattraktion (rund 500.000 Besucher jährlich).

Eingang zur Felsenkirche
Orgel

Unweit des Einkaufszentrums  Kampin keskus finden wir die Kapelle des Schweigens, auch diese Architektur fanden wir sehr beeindruckend.

Die Kapelle wurde 2012 fertiggestellt. Sie war ein Programmteil der World Design Capital Helsinki 2012. Die aus drei verschiedenen Holzarten gebaute Kapelle erreicht eine Höhe von bis zu 11,5 Meter. Die Außenwände sind aus Fichtenholz gefertigt und mit einem speziellen, mit Nanotechnologie hergestellten Wachs beschichtet.
Im Inneren der Kapelle sind die Wände aus Erlenholz gebaut und in Form gefräst. Für die Inneneinrichtung und die Innentür wurde Eschenholz verwendet. Als schallisolierende Deckenverkleidung wurden Gipsplatten eingesetzt.
Bereits vor der Fertigstellung erhielt die Kapelle im Jahr 2010 den International Architecture Award des Chicago Athenaeum.

Außenansicht, Eingang links.
Decke
Lichteinfall
Interiör
Kunstmuseum Amos Rex

Am Hafen besuchen wir das Kauppatori, den Markt. Auch eine Markthalle mit allerlei Leckereien fehlt natürlich nicht.

Hafen
Eingang zur Markthalle
Leckereien rechts wie links.
schwarze Trüffel und Kaviar, vermutlich nicht ganz günstig, wir haben nicht gefragt.
Kaffee-Bike

In Helsinki ist man bemüht die Infrastruktur auch für Radfahrer zu verbessern, dafür hat man inmitten in der Innenstadt eine alte Bahntrasse zur Fahrradautobahn umgestaltet.

die Trasse wird liebevoll Baana genannt.

zu guter Letzt ist ein Besuch am Sibelius-Monument obligatorisch.

Sibelius-Monument

Tallin

Tallin ist die Hauptstadt sowie das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Estlands und mit rund 430.000 Einwohnern auch die weitaus größte Stadt des Landes. Sie liegt am Finnischen Meerbusen der Ostsee, etwa 80 Kilometer südlich von Helsinki. Von Helsinki nach Tallin unterhalten drei große Reedereien Fährverbindung, wir entscheiden uns für die Tallink/Silja-Line. Das Flaggschiff der Tallink, die dieselelektrisch angetriebene M/S Megastar  bringt uns in nur zwei Stunden von Helsinki nach Tallin. Sie wurde Ende Januar 2017 fertiggestellt und kann sowohl mit verflüssigtem Erdgas (LNG) als auch mit Dieselöl als Brennstoff fahren.

In Tallin regnet es, wir besuchen dennoch die Stadt, wir sind ja nicht aus Zucker.

Das Theater, Ballett und Konzertsaal

Im zweiten Weltkrieg erfolgte zwar ein schwerer sowjetischer Luftangriff wobei elf Prozent der Altstadt zerstört wurden, jedoch blieb während des Krieges der Charakter der Altstadt trotz der Bombardierungen durch die sowjetische Luftwaffe gegen die in und um Tallinn stationierten deutschen Truppen weitgehend erhalten.

Strassenansicht
Stolperstein vor einem Haus. Er besagt, dass hier der erste animierte Film Estlands produziert wurde.
Viele Gebäude weisen auf die alte Hansezeit hin; auch der Name Reval, so hieß Tallin bis 1918, findet sich hier und da noch wieder.
Der Rathausplatz

Gegenüber des Rathauses befindet sich die Ratsapotheke (estn. Raeapteek). Sie wurde 1422 erstmals urkundlich erwähnt und ist damit eine der beiden ältesten noch tätigen Apotheken Europas (die andere ist in Dubrovnik). Nach Umbauten im 16. Jahrhundert mietete die aus Ungarn stammende Familie Johann Burchart die Apotheke und führte sie über 300 Jahre.

Die alte Ratsapotheke im Bild links
heute ein Museum mit einer funktionierenden Apotheke.
Darunter ein schummrig-gemütliches Café
Mit eindeutigem Engagement im Eingangsbereich.
….was auch an vielen Gebäuden nicht zu übersehen ist.
die älteste Gasse Tallins, die St. Catherine’s Passage

Wir besuchen die Alexander-Newski-Kathedrale. Sie wurde zwischen 1894/1895 und 1900 als russisch-orthodoxe Kathedrale erbaut.

Während der Unabhängigkeit Estlands sollte die Kathedrale, die als Symbol der Russifizierung gesehen wurde, im Jahre 1924 abgerissen werden. Im Zweiten Weltkrieg schlossen 1941 die deutschen Eroberer die Kathedrale. Ende des 20. Jahrhunderts wurde sie grundlegend restauriert. Teile der Gottesdienste werden heute auf Estnisch abgehalten.

Im Inneren putzen fegen und wienern viele freiwillige Hände Boden, Decken und diverse Devotionalien.

Wir besuchen das Museum Kiek in de Kök ( Guck in die Küche)

Der Turm Kiek in de Kök ist ein ehemaliger Kanonenturm. Er wurde 1475 gebaut, ist 38 m hoch, hat einen Durchmesser von 17 m, die Mauern sind 3–4 m dick. Er war seinerzeit der größte seiner Art in Nordeuropa.

Seinen niederdeutschen Namen verdankt er der deutschsprachigen Geschichte im Baltikum. „Kiek in de Kök“ wurde im Mittelalter für Türme geprägt, von denen aus sprichwörtlich in die Küchen der Bürger der Stadt geschaut werden konnte.

Im livländischen Krieg wurde der Turm teilweise zerstört (die in die Wand eingemauerten Kanonenkugeln erinnern an die Schäden), aber später wieder aufgebaut. Heute ist er komplett restauriert und beherbergt einen Teil des Tallinner Stadtmuseums.

Das Kiek in de Kök Festungsmuseum besteht aus drei Teilen:

– Kanonenturm Kiek in de Kök

– Unterirdische Bastionsgänge mit dem Steinrelief-Museum

– Mägdeturm (Neitsitorn), Marstallturm (Tallitorn) und Torturm (Väravatorn)

Spinnen-Installation im Turm
altes Schuhwerk
Kanonen und Folterinstrumente fehlen natürlich auch nicht.
… aus einer der Schießscharten können wir die Alexander-Newski-Kathedrale nochmals sehen.
Rundgang auf der Stadtmauer, Zugang zu den weiteren Türmen
…. und zwischendurch eine kleine Pause machen……

Die unterirdischen Bastionsgänge haben eine weitreichende Geschichte. Sie wurden eine sehr lange Zeit in den verschiedensten Kriegen als Bunker benutzt, später auch als Lager für Sowjetisches Propagandamaterial.

In der Sowjetzeit hat sich hier unten eine Punk-Szene etabliert, nach dem Fall der UdSSR haben sich einige Jahre dort Obdachlose aufgehalten. Heute ist ein Teil zum Museum umfunktioniert worden, und man kann unter anderem sehr alte Steinmetzarbeiten bewundern. Was mit dem restlichen Teil der Bastionsgänge geschehen ist, konnten wir nicht in Erfahrung bringen.

Bunkerzeit
Steinmetz-Lager
Zugang.

Im Kadriorg-Park befindet sich das das Schloss Katharinental und ein Parkensemble, welches jedoch noch Winterschlaf hält. In einem Palais befindet sich der Amtssitz des estnischen Staatspräsidenten. Schloss Katharinental beherbergt heute das estnische Museum für ausländische Kunst. In unmittelbarer Nähe, verbunden durch die Katharinen-Treppe steht der moderne Neubau des Kumu, welches die umfangreichste Sammlung baltischer Kunst seit dem 18. Jahrhundert beherbergt. 

Schloß Katharinental
Amtssitz des estnischen Staatspräsidenten
Katharinen-Treppe
Kumu

Zu guter Letzt amüsieren wir uns über ein Warnschild; in Norwegen waren es die Elche, in Finnland die Skifahrer und hier sind es die Eichhörnchen.

Nord-Ost-Estland

Von Tallin kommend fahren wir ostwärts und kommen zunächst an zwei Wasserfällen und einer Burgruine vorbei.

Der Jägala-Wasserfall befindet sich am Unterlauf des Jägala-Flusses ca. 25 km östlich von Tallinn. Er liegt etwa 3 km vor seiner Mündung in die Ostsee. Das vom Moor braun gefärbte Wasser fällt zwischen 7,8 und 8,1 m tief auf einer Breite von ca. 50 m. Durch die Kraft des Wassers wird die Kante aus Kalkstein  jedes Jahr um etwa 3 cm abgebrochen. 

Die Burg Rakvere (Burg Wesenberg) ist eine bedeutende Burgruine auf dem Stadtgebiet von Rakvere.
Bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts erbauten die Dänen die ersten steinernen Gebäude auf dem Burgberg. Sie hatten die Form eines Kastells und waren von ausgedehnten hölzernen Palisaden umgeben. 1267 wurde die Burg erstmals in russischen Quellen als Rakovor erwähnt. 

Unweit der Burgruine ist die Statue des Auerochsen kaum zu übersehen. Die Skulptur wurde im Jahr 2002 zum 700. Jubiläum der Stadt Rakvere enthüllt. Der Auerochse ist 7 m lang, 4 m hoch und wiegt 7 Tonnen. Er steht auf einer Grundlage aus Granit, vorne das Wappen von Rakvere, an den Seiten die kurze Geschichte der Stadt in estnischer, schwedischer, deutscher, dänischer, polnischer und russischer Sprache und die Namen der Unterstützer der Statue.

Statue des Auerochsen

Im weiteren Verlauf Richtung Osten passieren wir den Valaste-Wasserfall, der mit 30,5 m der höchste Wasserfall Estlands ist. Unweit des Ostsee­strandes stürzt das moor-braune Wasser eines vor rund 200 Jahren angelegten Entwässerungsgrabens über den steil abfallenden Nordrand des Kalksteinplateaus und vermischt sich eindrucksvoll mit dem klaren Wasser der Ostsee. Uns haben auch die farbenfrohen Schichten der Abbruchkante beeindruckt.

Das Moorwasser am Ostseestrand.

Einen Übernachtungsplatz finden wir Karfreitag am nordöstlichsten Zipfel des estnischen Peipussees, an der Quelle der Narva unterhalb des Klosters von Vasknarva.
Zusammen mit der Narva, seinem Abfluss zur Ostsee, bildet der Peipussee fast die gesamte östliche Staatsgrenze Estlands zur Russischen Föderation und ist damit seit dem 1. Mai 2004 auch Teil der Außengrenze der Europäischen Union. 
Mit 3555 km² ist er ungefähr siebenmal so groß wie der Bodensee und steht unter den größten Seen Europas an fünfter Stelle.

Kloster von Vasknarva
Blick über die Narva, auf der gegenüberliegenden Uferseite weht die Russische Fahne.

Der Peipussee ist durchschnittlich nur 8 m tief; die tiefste Stelle befindet sich mit fast 15 m im südlichen Teil, auch Pleskauer See genannt. Dank der geringen Tiefe erwärmt er sich im Sommer auf bis zu 22 °C. Im Winter friert der Peipussee meist zu. Die Eisdecke kann im März maximal 50 bis 60 cm dick werden und hält sich auf dem nördlichen Teil am längsten.

Wir finden weiter südlich am Peipussee einen ruhigen Platz als Osterquartier.

Grille hinter der Düne im Wald
Osterquartier
Die Düne wandert. Sie hat schon große Teile des Wurzelwerks dieser Kiefer freigelegt.
Der Strand, etwas weiter hinten sieht man aufgetürmte Eisberge, wir schätzen die Höhe auf 4-6 Meter.
Ein Fuchs traut sich auf’s dünne Eis. Er fischt!
….zusammen mit der Rabenkrähe.
Strand von Kauksi
uns hat es hier gefallen.

Die Zwiebelroute

seit Mitte des 17. Jahrhunderts leben am Westufer des Peipussees die sogenannten Zwiebelrussen zu Tausenden in kilometerlangen Straßendörfern. Sie leben weitgehend vom Fischfang und Gemüseanbau. Neben den Zwiebeln, die bei ihnen besonders süß und gesund sein sollen, bauen sie auch Knoblauch, Gurken und allerlei anderes Gemüse an.

Die Zwiebelrussen sind Altgläubige, keine Orthodoxen. Sie kamen 1653 bis 1656 als russische Glaubensflüchtlinge aus der Gegend um Nowgorod und Pskow, als ihre Bärte, Merkmal ihrer konservativen Haltung, besteuert werden sollten. An ihren festen und mitunter sogar sehr strengen Lebensregeln hat sich in den vergangenen Jahrhunderten kaum etwas geändert. Es ist eine Frage des Respekts, im Dorf nicht zu rauchen und als weiblicher Gast den Altgläubigen nicht ohne Kopftuch zu begegnen. Besonders die Mädchen wurden sehr streng erzogen. Sie durften weder laut sprechen noch schnell laufen und hatten unterwürfiger als die Jungen zu sein. Wie lange sich diese Frauenfeindliche Tradition wohl noch halten wird?

Die Häuser der Zwiebelrussen sind meist sehr ärmlich, alte Häuser unrenoviert, mal etwas hier und da angebaut, neue Häuser nur gemauert, nicht verputzt, eine heillose Kottenwirschaft, wie wir finden. Hier ist die Zeit augenscheinlich seit vielen vielen Jahren stehen geblieben.

Wir kaufen Zwiebeln, etwas Gemüse und geräucherten Fisch. Alles für sehr wenig Geld. Als wir beim Bezahlen auf den nächsthöheren Euro-Betrag aufrunden wollen, ernten wir betretene Gesichter und das Trinkgeld wird vehement abgelehnt. Vermutlich haben wir etwas unschickliches gemacht?

Die Friedhöfe sind ausnahmslos am Ufer des Peipussees angelegt, die Gräber alle in Richtung des Sees ausgerichtet, ob das Zufall oder Absicht ist, konnten wir nicht in Erfahrung bringen.

Die Nacht verbringen wir in Tartu, der zweitgrößten Stadt Estlands.
Morgen wollen wir hier ein Spa besuchen.

Haus im Dorf der Zwiebelrussen
Haus im Dorf der Zwiebelrussen
Haus im Dorf der Zwiebelrussen
… auch mal ein chicer Neubau, sogar verputzt und gestrichen, daneben jedoch ein Neubau nur gemauert, unverputzt und unverklinkert.
… es schien im Hinterhaus noch jemand zu wohnen.
Haus im Dorf der Zwiebelrussen
Eingang zum Friedhof
Friedhof am Ufer
sehr schön angelegt.
ein weiteres Dorf der Zwiebelrussen
Der Großvater der Grille
in den Gärten wird schon tatkräftig gearbeitet
Haus ist durchaus noch bewohnt!
In einem Supermarkt wollten wir etwas für’s Abendessen einkaufen, hier sind Schweinsköpfe, Schweinspfoten, Zungen und Gedärm im Angebot, wir haben verzichtet. Es gibt heute Pellkartoffeln mit Gemüse und/oder Salat.
….. was es bei den Zwiebelrussen an jeder Ecke zu kaufen gibt.
Eine Brücke über den Emajõgi führt uns nach Tartu zurück in die Zivilisation.
Unterhalb des Wissenschaftszentrums AHHAA, dem größten im Baltikum beziehen wir heute Quartier.

Rīga

Wir verlassen Estland in Richtung Lettland. Auf dem Weg nach Riga übernachten wir an dem alten Gutshof Ungurmuiza, auch bekannt als Gut Orellen in Lettland. 1732 begann der russische Generalmajor Balthasar Campenhausen mit dem Bau des Herrenhauses im Barockstil, das nach und nach um verschiedene Gutsgebäude ergänzt wurde. Heute existiert im Herrenhaus ein Museum, auch weitere Nebengebäude werden touristisch genutzt.

Auf dem Weg nach Riga, wie auch auf dem Gut Ungurmuiza dürfen wir in jeder noch so kleinen Ansiedlung die klappernden Störche beobachten.

Riga ist die Hauptstadt Lettlands und mit rund 630.000 Einwohnern die größte Stadt des Baltikums. Zugleich bildet es mit etwa einer Million Einwohnern den größten Ballungsraum in den drei baltischen Staaten. Riga ist das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes. Die alte Hansestadt ist berühmt für ihre Jugendstilbauten und ihre großzügige Anlage sowie für die gut erhaltene Innenstadt, darunter besonders die Altstadt.

wir besuchen die Geburtskathedrale der Russisch-Orthodoxen Kirche. Sie ist die größte orthodoxe Kirche der baltischen Staaten. Während der Besetzung im Ersten Weltkrieg wurde die Kirche in eine protestantische Kirche umgewandelt, doch bereits nach der lettischen Unabhängigkeit wurde sie 1921 wieder orthodox. 1963 wurde die Geburtskathedrale von den sowjetischen Behörden in ein Planetarium umgewandelt und in „Haus des Wissens“ umbenannt. Bald nach Wiedererlangung der Unabhängigkeit von der Sowjetunion 1991 wurde die Kirche grundlegend saniert (bis 2006). Bereits 1992 wurde sie als Kathedrale wiedergeweiht.

Die Kirche ist ein Zentralbau mit fünf teilvergoldeten Kuppeln. Sowohl die Kirche, als auch der 43 Meter hohe Glockenturm mit 12 Glocken, sind mit gelben Kacheln verkleidet.

unweit der Kathedrale steht Das Freiheitsdenkmal im Stadtzentrum. Sie ist das Symbol für die nationale Souveränität Lettlands.

Auf einem Sockel steht ein 19 Meter hoher Obelisk, auf dessen Spitze sich die 9 Meter große Allegorie der Freiheit befindet, eine Statue, die die Selbständigkeit Lettlands verkörpert. Die drei Sterne in den Händen der weiblichen Figur symbolisieren die drei historischen Regionen Lettlands – Kurzeme (deutsch: Kurland) , Vidzeme (deutsch: Livland) und Latgale (deutsch: Lettgallen).

Bemerkenswert ist die Ausrichtung des Denkmals: Die Freiheitsgestalt (im Volksmund Milda genannt) blickt – ebenso wie alle selbstbewusst und mit stolzem Ausdruck dargestellten Figuren im Sockel des Denkmals – nach Westen.

Das Denkmal wurde in der Lettischen SSR zwar wegen seines „künstlerischen Werts“ an seinem Platz belassen, jedoch wurde in rund 300 Meter Entfernung vom Freiheitsdenkmal am anderen Ende des Boulevards ein Lenindenkmal errichtet – mit Blick gen Osten.

in einem der zahlreichen Stadtparks entdecken wir diese Installation und fragen uns, ob die Häuser wohl alle besetzt sind?

Die Neustadt von Riga gilt gemeinsam mit entsprechenden Stadtteilen in Wien, Sankt Petersburg, Antwerpen, Prag und Barcelona als sehenswertestes Jugendstilensemble der Welt – nirgendwo sind ähnlich viele Gebäude aus dem frühen 20. Jahrhundert erhalten geblieben. Zu Sowjetzeiten fehlten nicht nur das Geld für eine Renovierung der historischen Gebäude, sondern auch die Mittel zu ihrem Abriss.

Bis 1918 wurde die Neustadt oft „Petersburger Vorstadt“ genannt.

Nach Wiedererlangung der Unabhängigkeit Anfang der 1990er Jahre wurden nahezu alle der opulent verzierten Gebäudefassaden restauriert. Die Neustadt gilt als repräsentative Wohnlage mit entsprechenden Immobilienpreisen. Hier haben sich auch die meisten Botschaften angesiedelt.

…auch mal ein unrenoviertes darunter.

In Riga findet man viele sehr schöne Parks. Sie sind mit Kinderspielplätzen und Bänken ausgestattet. Hier und da findet dort auch Kunst statt.

Drei tanzende Frauen

Über die Parks gelangen wir in die Altstadt.

Der Pulverturm ist ein befestigtes Schießpulverlager aus dem 17. Jahrhundert und Teil der Rigaer Stadtbefestigung.
Dom zu Riga
Domplatz
Domplatz
Straßenansicht. Im Hintergrund der weiße pyramidenförmige Turm der Mater Dolorosa Kirche, eine alte katholische Kirche.
Straßenansicht

Gegenüber des Rathauses steht das Schwarzhäupterhaus.
Es wurde 1334 als das „Neue Haus der Großen Gilde“ erstmals urkundlich erwähnt. Es diente sowohl den Kaufleuten als auch der vorwiegend deutschen Bürgerschaft Rigas für Zusammenkünfte.
Das Schwarzhäupterhaus wurde im Zweiten Weltkrieg von deutschen Truppen bei der Einnahme Rigas zerstört. 1948 wurde die verbliebene Ruine wegen der schweren Beschädigungen, aber auch aus ideologischen Gründen gesprengt.
Die Fläche des Schwarzhäupterhauses wurde in den wesentlich vergrößerten Rathausmarkt einbezogen und blieb bis 1993 unbebaut. In Vorbereitung der 800-Jahr-Feier der Stadt wurde das Gebäude innerhalb von sieben Jahren (1993–1999) originalgetreu rekonstruiert. So wurde die in vergangener Zeit zwischen den Schwarzhäuptern und der Stadt Riga in Anerkennung der jahrhundertealten Beziehungen getroffene „Übereinkunft“ Wirklichkeit:

Schwarzhäupterhaus
gegenüber das Rathaus

Neben der Petri-Kirche findet sich noch eine lustige Skurrilität. Wir dachten schon, wir hätten uns verlaufen, als wir plötzlich die Bremer Stadtmusikanten entdeckten.

Die Skulptur wurde 1990 als Geschenk der Stadt Bremen an die Partnerstadt Riga übergeben und aufgestellt.