Senja

Auf dem Weg zur zweitgrößten Insel Norwegens die „Senja“ entdecken wir auf einem längeren Abschnitt der E10 aber auch auf der E6 immer wiederkehrend folgendes Hinweis-Schild:

Es soll auf die Schlacht um Narvik hinweisen, die General Carl Gustav Fleischer im Winter 1940 gegen die Deutschen gewonnen hat. Da die Alliierten Norwegen später verlassen haben und das Land sich nicht imstande sah, sich alleine gegen die Übermacht der Deutschen zu verteidigen, wurde ein Kapitulationsvertrag mit den Deutschen unterzeichnet und die Norwegischen Streitkräfte ins Exil verbannt.
General Carl Gustav Fleischer hat sich später in Kanada suizidiert, weil er die Entscheidungen der Exil-Authoritäten nicht gutheißen konnte, und er keinen Ausweg mehr für sich sah. Hier ist er augenscheinlich ein Nationalheld, an jeder Ecke ein Gedenkstein. Die Kriegserinnerungen werden hier in Norwegen zu Recht sehr wach gehalten, nachdem die Deutschen dieses Land in Schutt und Asche zurückgelassen haben.
Wir haben uns ein wenig beschämt gefühlt.

immer wiederkehrende Eis-Massen am Strassenrand.
Ein alter Hof unterwegs auf dem Festland

Wir verlassen erneut das Festland und fahren über die Gisundbrua auf die Insel Senja.

Aussicht von der Gisundbrua
unterwegs auf den Insel Senja
der Himmel klart auf
Aussicht auf Bergsbotn

Die Senja ist eine wunderschöne Insel, bislang wurde sie im Schatten der Lofoten nie richtig wahrgenommen. Wir finden allerdings völlig zu Unrecht. Sie präsentiert sich uns heute in atemberaubender Schönheit.

kleine Fischerdörfer gibt es auch hier

Unser heutiges Ziel ist Tungeneset, die Spitze des kürzesten Fingers zwischen den Fjorden im Norden der Insel. Ein schöner geschwungener Steg führt auf den felsigen Strand. Die Aussicht auf den längeren Finger Nordöstlich ist atemberaubend.

Tungeneset
Unser heutiger Übernachtungsplatz

Natürlich beobachten wir auf so einer Reise ständig das Wetter, die Verkehrsnachrichten, die allgemeinen Nachrichten, die KP-Werte der Sonnenstürme und auch den Mond.
Derzeit haben wir zunehmenden Mond, er ist etwa halb bis Dreiviertel voll.
Seit drei oder vier Tagen sehen wir den Mond tagsüber, in der Nacht, eigentlich pausenlos.
Die Wetter-App gibt uns Recht, der Mond geht um 0:00h auf und um 0:00 unter. Wer kann uns das erklären?

2 Antworten auf „Senja“

  1. Wer den dokumentarischen Spielfilm „Crossing Atlantic“ gesehen hat, bekommt als Deutscher in Norwegen an manchen Orten in der Tat ein beklemmendes Gefühl. Und wer hätte gedacht, dass die deutsche Invasion in Norwegen von 1940 sich heute in der Ukraine wiederholt?

  2. Sehr schön!

    Die Mondbahn ist etwas wunderlich und eiert. Generell ist aber im Winter der Mond im hohen Norden fast immer zu sehen und im Sommer eher gar nicht. Das liegt nicht nur am Mond, sondern auch an der Sonne, die ihn öfter erleuchtet.

    Grüße aus dem Schurkenstaat.

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