Wieder zuhause

Wir beginnen unsere letzte Etappe mit der Auffahrt zur Öresund-Brücke.
Die Öresund-Brücke führt von Malmö nach Kopenhagen, die Staatsgrenze Schweden-Dänemark liegt inmitten des Öresunds.
Die Fahrbahn ist ungewöhnlich leer, einige LKW, sehr sehr wenige PKW.

Öresund-Brücke, ungewöhnlich leer
Öresund-Brücke

Am Ende der Brücke, dort wo die Fahrbahn über die künstliche Insel in den Tunnel geleitet wird, werden wir mit Barken ausgebremst und auf die Insel geleitet.
Am Rande der Abfahrt stehen alle fünf Meter Hochleistungs-Scheinwerfer.
Unten angekommen sehen wir einige weiße Zelte (Säuchenzelte?) und sehr viele Offizielle in gelben Warnwesten, einige davon bis zur Halskrause bewaffnet. Es ist nicht viel zu tun, denn der Güterverkehr kann ungehindert oben weiter in den Tunnel einfahren und PKW sind eh kaum unterwegs.


Wir werden auf einen Bereich, der mit Panzerplatten ausgelegt ist, geleitet und zeigen unsere Personalausweise vor.
Der Grenzbeamte fragt uns, ob das offizielle Ausweise seien (Andi vermutet, dass er uns damit in einen Small-Talk verwickeln will, um zu testen, ob wir Krankheitsanzeichen aufweisen) Wir reden sehr lange mit dem Grenzer, woher wir kommen, was wir vorhatten, wohin wir wollen und warum das Ganze. Nach einiger Zeit entspannt sich die Lage und er erzählt uns von den armen Kopenhagenern, die eingesperrt auf wenig Quadratmeter in der Stadt langsam einen Lagerkoller entwickelt. Ein Naherholungsgebiet in der Stadt an einem See, wo sonst viele Jogger und Spaziergänger unterwegs seien, habe man in eine Einbahnstrasse überführt, damit die Menschen den vorgeschriebenen Abstand einhalten können, und sich nicht mehr zwangsläufig begegnen müssen.

Er wünscht uns eine gute Weiterfahrt und entlässt und in den Tunnel.

Wir wollen Fähren vermeiden, deshalb nehmen wir den etwas längeren Weg über Land und fahren Richtung „Store Belt“. Auf der Store-Belt-Brücke weht ein kräftiger Seitenwind, der die Grille ordentlich durchschüttelt. Uns wird Angst und Bange. Andi muss das Lenkrad so fest halten, dass er auch einige Zeit nach Überquerung der Brücke noch die Maserung des Lenkrads in den Handinnenflächen sehen kann.

Brücke über den „Store Belt“ (großer Belt)
auf halbem Wege auf der Store-Belt-Brücke

Wir überqueren die „Lille-Belt“-Brücke

Brücke über den „Lille Belt“ (kleiner Belt)

Bei der Einreise nach Deutschland läuft es ähnlich ab, wir werden von der Autobahn heruntergleitet, während der gesamte Güterverkehr unbehelligt weiterfahren darf. Auf dem Seitenplatz stehen sehr viele Offizielle und wieder diese weißen Zelte.

„Guten Tag, mein Name ist XYZ, Bundespolizei, Grenzkontrolle. Machen sie bitte das Auto aus. Nehmen sie bitte die Sonnenbrille ab.“, so die Ansprache.

Wir erzählen wieder unsere Geschichte, scheinbar sind wir glaubwürdig genug, dass auch er uns nach einiger Zeit der Unterhaltung fahren lässt.

In Deutschland sind schon die Störche angekommen und der Frühling hat seine ersten Boten in unseren Garten geschickt.

Auf baldiges Wiedersehen, wir werden diese Reise irgendwann zu Ende bringen.

Eine Antwort auf „Wieder zuhause“

  1. Willkommen wieder zuhause!
    Bleibt trotzdem festzustellen: Was für eine tolle Reise und was für ein feiner Reiseblog. Und unter den gegebenen Umständen sitzen wir das jetzt gemeinsam aus. Danke für den schönen und aufwändigen Bericht!

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